Um zunächst grundsätzliche Fragen zum Thema Algen im Aquarium zu beantworten, empfehlen wir, diesen Beitrag zu lesen.
Cladophora-Arten werden auf Deutsch Zweig- oder Astalgen genannt. Eine noch nicht näher bestimmte Art, die wir provisorisch Cladophora sp. nennen, ist eine in Aquarien etwas seltener vorkommende, aber hartnäckige Grünalge. Sie bildet eher kurze, starre, grüne Fäden, die stark verästelt sind. An dieser Wuchsform ist diese Alge leicht zu erkennen. Sie hat auch einen markanten Geruch, der unter anderem mit Waldpilzen verglichen worden ist. Ihre Zellwände scheinen fester als bei gewöhnlichen Fadenalgen zu sein. Somit wird Cladophora sp. nicht so gut von den typischen Algenfressern wie der Amano-Garnele entfernt. Sie bildet mit der Zeit dichte Büschel und sitzt meistens zwischen den Verästelungen von Wasserpflanzen, vor allem in Bodendeckern oder Moosen.
Häufige Ursachen
Meist ist Einschleppung von winzigen Algenbruchstücken durch Wasserpflanzen aus Privathand die Ursache. Durch ein Nährstoffungleichgewicht kann Cladophora sp. sich dann teilweise massiv ausbreiten. Wichtig ist daher, beim Kauf von Wasserpflanzen auf eine bestimmte Qualität zu achten. Statt günstiger Import-Bundware sind hier Pflanzen aus emerser Zucht oder In-Vitro-Ware klar im Vorteil. Wir bieten unseren Kunden entsprechende Qualität an, indem wir unsere Pflanzen hauptsächlich aus renommierten Gärtnereien wie Tropica, Dennerle oder Anubias beziehen. Lediglich ein kleiner Teil der Pflanzen wird von uns selber kultiviert. Hierbei wird allerdings gerade im Hinblick auf die Cladophora sp. sehr penibel auf Algenfreiheit geachtet. Wir führen zudem ein großes Sortiment emerser Topf-Ware sowie natürlich auch Pflanzen aus In-Vitro-Kultur.
Bekämpfungsmaßnahmen
Interessanterweise hilft es bei dieser Algenart weniger, mit den Nährstoffparametern zu experimentieren. Hat sich Cladophora sp. erst einmal in einem Becken etablieren können, ist sie nur schwer wieder los zu bekommen. Eine Düngeoptimierung hat hier so gut wie keine Wirkung. Bei geringem Befall raten wir Dir zu einem konsequenten Absammeln mit einer geeigneten Pinzette. Um eine Verbreitung von Bruchstücken zu vermeiden, sollte die Strömung im Becken während der manuellen Entfernung ausgeschaltet bleiben. Auch das Bespritzen einzelner Algennester mit Easy Carbo oder Wasserstoffperoxid hat sich bewährt, um die Alge in Schach zu halten.
Bei einem stärkeren, flächendeckenden Befall eines Pflanzenaquariums ist als Notfallmaßnahme eine Behandlung mit AlgExit möglich. Wir erwähnen allerdings, dass eine längere Behandlung mit diesem Mittel die mikrobiologische Flora beeinflussen kann. Auch können einige Arten von Wasserpflanzen Schäden davon tragen oder Wachstumsstörungen aufweisen. Renn- und Geweihschnecken sollten vorsichtshalber vor der Behandlung mit AlgExit aus dem Aquarium entfernt werden. Eine Komplettbehandlung mit AlgExit ist daher immer nur als allerletzte Rettungsmaßnahme zu verstehen.
Auch wird durch eine AlgExit-Kur die Alge zwar deutlich zurückgedrängt, so dass sie optisch nicht mehr wieder erscheint. Dennoch bleibt sie anscheinend immer latent im System. Verwendet man nun Pflanzen oder Dekoration in einem anderen Aquarium wieder, ist eine Verschleppung und ein erneuter Ausbruch der Cladophora-Alge möglich.
Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, raten wir Dir zu einem Neustart des Aquariums. Dabei solltest Du darauf achten, Wasserpflanzen und Bodengrund möglichst nicht wieder zu verwenden. Technik und Dekoration solltest Du vor einem erneuten Gebrauch desinfizieren.