Um zunächst grundsätzliche Fragen zum Thema Algen im Aquarium zu beantworten, empfehlen wir, diesen Beitrag zu lesen.
Schwebealgen sind mikroskopisch kleine Algen, die das Aquarienwasser grün einfärben. Innerhalb weniger Tage wird durch sie die Sicht im Becken stark eingeschränkt. Es sind häufig Grünalgen, z.B. aus den Gattungen Chlorella, Ankistrodesmus und Scenedesmus, doch es gibt auch frei schwebende Arten aus anderen Algengruppen (z.B. die "Augentierchen" aus der Gattung Euglena). In Gewässern bilden Schwebealgen das sogenannte Phytoplankton und sind eine wichtige Nahrungsgrundlage für filtrierende Tiere wie z.B. Wasserflöhe, Muscheln und Schwebegarnelen. Teilweise entsteht eine grüne Algenblüte auch erst aus einer weißlichen Trübung. Die Algen schwimmen frei im Wasser, setzen sich aber nicht auf Oberflächen wie den Scheiben, Dekoration oder Technik im Aquarium ab.
Häufige Ursachen
Ursachen für das plötzliche Auftreten von Schwebealgen können zum Beispiel jahreszeitlich bedingte Schwankungen sein. Vor allem im Frühling und Sommer können starke Temperaturanstiege oder zu starker Sonnenlichteinfall solch eine Algenblüte auslösen.
In einem bepflanztem Aquarium oder Aquascape mit entsprechender Düngung sind oft Ungleichgewichte in der Nährstoffsituation Auslöser für ein Algenaufkommen. Gerade im Bereich der Elemente Kohlenstoff (durch CO2) und der Makronährstoffe (NPK) ist eine ausgewogene Versorgung der Wasserpflanzen wichtig. Gerade für diese Komponenten haben wir hier noch einmal die Zielbereiche der jeweiligen Nährstoffwerte zusammengefasst:
- Ein CO2-Gehalt von etwa 20-30 mg/l, messbar durch einen Dauertest samt Testreagenz
- 10 bis 25 mg/l Nitrat (NO3)
- 5 bis 10 mg/l Kalium (K)
- 0,1 bis 1 mg/l Phosphat (PO4)
- >10 mg/l Magnesium (Mg)
Vor allem damit sich bestimmte Stoffe nicht unerwünscht anreichern können, sollte ein regelmäßiger Wasserwechsel durchgeführt werden. Wir raten Dir deshalb zu einem wöchentlichen Austausch des Aquarienwassers. Hierbei sollte mindestens die Hälfte durch Frischwasser ersetzt werden.
Oft kommen Algenblüten aber auch in der Einfahrphase eines frisch aufgesetzen Aquariums vor. Da sich in der noch jungen Entwicklungsphase des Beckens noch kein ökologisches Gleichgewicht etabliert hat, können Algen diese Situation zum Teil ausnutzen, um sich dann auszubreiten. Ist das Aquarium üppig bepflanzt und werden die Wasserpflanzen ausreichend mit Nährstoffen versorgt, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis sich ein besseres Verhältnis zwischen Algen und Aquarienpflanzen eingestellt hat.
Bekämpfungsmaßnahmen
Bei Problemen mit grünem Wasser raten wir Dir zum Einsatz eines UVC-Klärers. Um möglichst effizient arbeiten zu können, sollte das Gerät an eine separate Pumpe angeschlossen werden, die eine langsame Durchflussrate hat. Wird der UVC-Klärer am Außenfilter betrieben, fließt das Wasser in der Regel recht schnell hindurch. Je länger aber die Kontaktzeit ist, desto effizienter werden hindurchströmende Algen abgetötet. Nach einigen Tagen Anwendung wird das Wasser wieder klar. Nun solltest Du einen möglichst großen Wasserwechsel durchführen, um die Belastung durch die abgestorbenen Algen zu vermindern. Der UVC-Klärer kann nun entfernt werden. Ein dauerhafter Einsatz ist in einem Pflanzenaquarium nicht immer von Vorteil, da er sich nachteilig auf die Komplexbildner einiger Wasserpflanzendünger auswirken kann.
Eine Alternative dazu sind mehrere großzügige Wasserwechsel, gegebenenfalls kombiniert mit einer Dunkelkur.
In nicht stark mit Fischen besetzten Aquarien ist zum Teil eine biologische Bekämpfung durch Fressfeinde möglich. Hierzu werden ausreichend Wasserflöhe eingesetzt, die sich von den Schwebealgen ernähren.