Unter dem Begriff "Hardscape" versteht man in der Naturaquaristik und im Aquascaping sämtliche, natürliche Dekorationsmateralien wie etwa Wurzelhölzer und Steine. Auf der Gegenseite werden Wasserpflanzen als weiche Elemente mit "Softscape" bezeichnet. Im Aquascaping hat Hardscape als Dekoration einen mindestens genauso hohen Stellenwert wie Wasserpflanzen, vor allem, wenn man Steinlandschaften nach japanischem Vorbild (Iwagumi) erstellen möchte. Insofern achtet man bei der Planung und Einrichtung seines Layouts darauf, besonders schöne Materialien (etwa mit einer ausgeprägten Struktur oder Maserung) auszusuchen. Mittlerweile führen wir ein reichhaltiges Sortiment an verschiedenen Steinsorten und Hölzern beziehungsweise Wurzeln, die wir Euch hier etwas genauer vorstellen.
Steine
Grundsätzlich sollte man bei den gängigen Steinsorten unterscheiden zwischen Steinen, die sich wasserneutral verhalten oder aber einen leicht aufhärtenden Charakter besitzen. Während Steinsorten wie Lava und Drachensteine keinen Einfluss auf die Wasserwerte haben, sind gerade Arten mit schön zerklüfteter Oberfläche wie zum Beispiel Minilandschaft oder Seegebirge leicht kalkhaltig. Vor allem wenn an einem Aquarium eine CO2-Anlage verwendet wird, löst die daraus entstehende Kohlensäure die Kalkverbindungen aus dem Gestein. Somit erhöht sich sowohl die Karbonat-, als auch Gesamthärte des Aquarienwassers. Um weicheres Wasser zu erhalten, kann man hier aber leicht mit regelmäßigen und großzügigen Wasserwechsel mit entmineralisiertem Wasser aus einer Umkehrosmose-Anlage entgegenwirken.
Es empfiehlt sich sehr, sämtliche Steindekoration vor dem Einsatz im Aquarium zu säubern, beziehungsweise unter fließendem Wasser abzuspülen. Somit werden vor allem feinste Staubteile entfernt, die ansonsten bei einer Aquarienneueinrichtung für Trübungen sorgen könnte. Gerade beim Drachenstein, auch Ohko-Stone genannt, sind häufig noch Lehmrückstände in den Spalten vorhanden. Diese sollte man vor Gebrauch mit einem spitzen Gegenstand entfernen und die Steine gründlich abspülen.
Übersicht aller wasserneutralen Steinsorten bei Aquasabi
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Drachenstein Ohko, braun-rötlicher Stein mit starker, löchriger Maserung
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Schwarze Lava, leichtes, poröses Gestein mit dunkler Farbe
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Unzan Stone, Stein mit Lava-Struktur und Pflanztaschen
- Koke Stone, dunkler, kantiger Stein mit rauer Oberfläche
- Manten Stone, zerklüfteter, strukturierter Stein mit teilweise unterschiedlicher Farbgebung
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Sansui Stone, dunkler, geschichteter Stein mit leicht rauer Oberfläche
Übersicht aller aufhärtenden Steinsorten bei Aquasabi
Gehölz
Auch bei Hölzern oder Wurzeln für das Aquascaping gibt es Unterschiede. Zum einen wäre da die Unterscheidung in der Dichte des Holzes, was dazu führt, dass Holzarten mit geringer Dichte wie etwa rote Moorwurzeln oder Talawa Wood zu Beginn im Wasser auftreiben. Diese Sorten sollte man entweder vorwässern, damit sie sich über längere Zeit mit Wasser vollsaugen können oder aber mit Steinen beschweren. Hölzer wie Mangrove oder zum Teil auch Flussholz sind oft schwer genug, um direkt unterzugehen. Im Einzelfall sollte man dies aber für jede Wurzel vor dem Einsatz im Aquarium überprüfen.
Gerade die Holzsorten mit höherer Dichte neigen außerdem dazu, Huminstoffe an das Wasser abzugeben, welche zu einer Braunfärbung führen. Wer von Beginn an glasklares Wasser haben möchte, dem sei das Filtermedium Seachem Purigen ans Herz gelegt, welches Braunfärbungen innerhalb kürzester Zeit beseitigt.
Es ist übrigens normal, dass sich gerade in der Anfangszeit auf einigen Wurzeln unter Wasser ein weißer Schleimteppich beziehungsweise Bakterienrasen bildet. Dieser ist unbedenklich und verschwindet nach einiger Zeit meist von alleine wieder. Ansonsten freuen sich vor allem Schnecken, Garnelen und auch einige Fischarten über diese zusätzliche Nahrungsquelle.
Alle Hölzer werden bei uns übrigens als Einzelstücke fotografiert und angeboten. So erhalten unsere Kunden genau ihr ausgewähltes Exemplar auf dem Foto.
Übersicht filigraner Holzsorten bei Aquasabi
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Moorwood, schön verästeltes Holz mit unterschiedlicher Form- und Farbgebung
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Talawa Wood, geradliniges, aber verzweigtes Holz mit interessanter Rindenstruktur
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Rote Moorwurzeln, leicht rötliches, stark verzweigtes Holz
Übersicht kompakterer Holzsorten bei Aquasabi
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Flussholz, dunkles Treibholz mit interessanter Maserung
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Mangrove, rötlich-dunkles Holz mit ausgeprägter Struktur
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Mekong, gerades, schmales Wurzelholz mit starken Furchen und Astlöchern
Auswahl
Um möglichst abwechslungsreich und detailreich einrichten zu können, sollte man sein Material in verschiedenen Größen zusammengesucht haben. Notfalls lassen sich Wurzeln und Steine mit passendem Werkzeug auch bearbeiten, um kleinere Bruchstücke zu erzeugen.
Ebenso sollte immer genügend Hardscape zur Auswahl stehen, damit man beim Gestalten mehrere Möglichkeiten ausprobieren kann und alternative Optionen offen hat.
Selbstverständlich lassen sich Hölzer und Gestein auch kombinieren. Dies sorgt für ein sehr natürliches Erscheinungsbild. Vermeiden sollte man lediglich das Vermischen verschiedener Stein- oder Gehölzsorten. Das Verwenden von etwa unterschiedlichen Steinarten wirkt nicht harmonisch.
Das Hardscape darf vor der Bepflanzung ruhig sehr wuchtig und dominant wirken. Man sollte im Hinterkopf behalten, dass etwa die Hälfte der sichtbaren Dekoration später von Pflanzen überwuchert oder verdeckt wird.