Mit dem Oberbegriff "Lily Pipes" werden im Aquascaping gläserne Ein- und Auslässe des Außenfilters bezeichnet. Dabei steht "Pipe" für den Begriff des Filterrohres und "Lily" für den Ausströmer, welcher der Form einer Blütenfahne von Zantedeschia (englisch: "Calla Lily") nachempfunden ist. Dieser wird mit der Druckseite des Filters verbunden und aufgrund seiner Funktion im Fachjargon auch als "Outflow" betitelt.

Auf der Ansaugseite wird hingegen ein gebogenes Filterrohr verwendet, welches mit entsprechenden Schlitzen ausgestattet ist, durch die das Wasser in den Filter gezogen wird. Diese Glasware nennt sich "Inflow".

Durch die Verwendung von Glas als transparentem Material, oft auch in Kombination mit klaren Filterschläuchen, wird ein beträchtlicher Teil der Technik im Aquarium nahezu unsichtbar. Somit kann der Betrachter sein Aquarien-Layout ungestört genießen.
Mittlerweile werden viele verschiedene Modelle von Lily Pipes angeboten, die sich in Bezug auf Design und Funktion voneinander unterscheiden. So gibt es die gläsernen Filterrohre in verschiedenen Größen, passend zum jeweiligen Schlauchdurchmesser. Auch extra kleine Glasware, die sich optisch gut in ein Nano-Aquarium einfügt, ist in unserem Sortiment vorhanden. Vor allem aber ist die daraus resultierende Art der Strömung je nach Bauart verschieden. Wir geben hier einen kurzen Überblick.

Klassische Lily Pipes

Diese Ursprungsform der Lily Pipe ist ideal für ein pflanzenbetontes Aquarium. Die Strömung im Becken sowie die Bewegung der Wasseroberfläche sind eher moderat. Somit wird vermieden, dass durch zu starke Wasserbewegung unnötig viel CO₂ ausgetrieben wird, welches für die Aquarienpflanzen einen essenziellen Nährstoff darstellt. Die Wasseroberfläche wird nur sanft angeströmt, so dass dennoch der Gasaustausch etwas erhöht wird. In einem frisch eingerichteten Aquarium entsteht bei genügend Filterleistung oft ein kleiner Wirbel am oberen Ende des Outflows. Oft wird behauptet, dass dieser Wirbel bestehen bleibt und Kahmhaut abzieht. Dem ist aber nicht so. Bei entsprechender Bakterienbesiedlung der Oberfläche ein paar Tage später verschwindet der Wirbel in der Regel wieder. Dennoch lässt sich eine Lily Pipe zur Kahmhaut-Reduzierung einsetzen, indem man den Auslauf mit den Saugnäpfen über Nacht etwas höher am Beckenrand installiert. Durch die nun stärkere Oberflächenbewegung wird die Kahmhaut verringert.

Lily Pipe Inflow und Outflow von Aqua Rebell

Bubble

Mit dem Typ "Bubble" werden spezielle Lily Pipes Outflows bezeichnet, bei denen das Endstück des Glasrohres eine sehr rundliche Form besitzt. Der Auslass ist zudem stärker nach oben gerichtet, womit eine deutlich stärkere Anströmung der Wasseroberfläche erreicht wird. Dadurch wird das Wasser mehr mit Sauerstoff angereichert und die Kahmhaut reduziert.

Jet Pipe

Falls eine stärker Strömung erwünscht ist, sind Outflows mit einer geraden Öffnung ohne Verbreiterung zu empfehlen. Vor allem für Fischarten, die im oberen Schwimmbereich gerne in der Strömung stehen, bietet sich eine Jet Pipe an.

Loop oder Spin Type

Dieser sehr außergewöhnlich geformte Outflow besitzt zwei seitliche Öffnungen. Der Kugelring-förmige Auslass bremst dabei den Wasserstrahl ab und verteilt das Wasser zu beiden Seiten. Die Strömung wird durch diesen Vorgang stark gebremst. Diese Art von Lily Pipe kann daher in kleineren Becken eingesetzt werden, die mit einem eher zu starken Außenfilter ausgerüstet sind. Zudem eignet sie sich als Filterauslass in Aquarien, in denen schaumnestbauende Fische wie zum Beispiel Kampffische (Betta) gehalten werden.

Violet oder Efflux F2 Type

Renommierte Glaswaren-Hersteller wie Cal Aqua Labs bieten mit den Modellen Efflux F2 / F3 und Violet auch Lily Pipes an, die eine nach unten gerichtete Strömung kreieren. Dazu ist beim Violet Outflow der untere Teil des Auslasses deutlich länger gezogen, um den Wasserstrom in diese Richtung zu führen. Die Lily Pipes Efflux F2 und F3 sorgen für den gleichen Effekt, sind aber etwas anders gebaut. Hier ist der obere Teil der Filterauslass-Öffnung länger als der untere, um die Strömung nach unten zu lenken. Dadurch findet nahezu keine Oberflächenströmung statt, und das Wasser wird eher im unteren Teil des Aquariums bewegt. Diese Glasware empfiehlt sich bei der Haltung von Fischen, die eine ruhige Wasseroberfläche bevorzugen. Dazu zählen zum Beispiel Schaumnester bauende Labyrinthfische wie Kampf- oder Fadenfische.

Glass Skimmer

Auch den typischen Oberflächenabzug gibt es als edel entworfene Inflow-Glasware. Der Einlaufbogen besteht aus Glas, während der Schwimmkörper oben und die Einstellschraube unten aus Acrylglas gefertigt sind. Der Skimmer sorgt für eine glasklare und saubere Wasseroberfläche ohne Kahmhaut.

Lily Pipe Cut

Du hast ein klassisches Aquarium mit einer festen Abdeckung? Oder eine fest installierte Verrohrung mit Lochbohrungen im Aquarienboden? Kein Problem, auch hierfür bieten wir geeignete Lily Pipes aus Glas an. Die Modelle "Cut" sind dabei abgeschnitten und entsprechend gekürzt, um an bestehende Filter-Ein- und Auslaufbögen montiert werden zu können.

Aqua Rebell Lily Pipe Inflow und Outflow in der "Cut"-Variante

Glass Spray Bar

Erstmals gibt es die klassischen Düsenstrahlrohre auch aus hochwertigem Glas gefertigt. Diese sorgen für eine flächige und sehr gleichmäßige Strömung im Aquarium. Die Glasware besteht dabei aus zwei Komponenten, die mit einem kleinen Stück Schlauch verbunden werden. Vor allem für die Reinigung ist es recht praktisch, dass man sie in ihre Einzelteile zerlegen kann. Zudem lässt sich durch die bewegliche Verbindung das Strahlrohr in seiner Ausrichtung etwas variieren, um je nach Wunsch eine schwächere oder stärkere Bewegung der Oberfläche zu erzeugen.

Übrigens: In dem Artikel "Schlauchgrößen & Glaswaren" beschreiben wir, für welche unterschiedlichen Schlauchdurchmesser es passende Lily Pipes gibt und wie man diese anschließt. Eine Anleitung zum Reinigen findet sich zudem hier.