Dunkelkur
Algenbekämpfung durch Lichtentzug

Die sogenannte Dunkelkur ist eine relativ schonende und einfache Maßnahme, um ein Aquarium von Algenbefall zu befreien. Sie hilft gegen Blaualgen (Cyanobakterien), viele fädige Grünalgenarten und Algenbeläge. Gegen Rotalgen ist diese Methode jedoch nahezu unwirksam.
Bei dieser Maßnahme wird das Aquarium über mehrere Tage komplett verdunkelt. Nicht nur die Aquarienbeleuchtung wird abgeschaltet, auch sonstiger Lichteinfall in das Becken sollte verhindert werden. Dunkle Pappe oder Stoffe sind gute Hilfsmittel, um das Aquarium abzudecken. Während dieser Zeit ist eine gute Wasser-Durchlüftung sehr wichtig. Einfache Maßnahmen, die für eine stärkere Bewegung der Wasseroberfläche sorgen, sind ein höher angebrachter Filter-Auslauf oder ein zusätzlich installierter Sprudelstein. Ebenso sollte man die organische Belastung eher gering halten und nur sehr sparsam füttern. Die CO2-Zufuhr muss in dieser Zeit eingestellt werden. Auf Flüssigdüngung wird während der Dunkelkur ebenfalls verzichtet. Zum Start der Behandlung sollte man die Algen, so gut es geht, manuell absammeln oder absaugen.

Durch den Lichtentzug werden alle Lebewesen, die Photosynthese betreiben, geschwächt. In der Regel verkraften Wasserpflanzen diesen Prozess deutlich besser als Algen. Insofern sollte man eine Dunkelkur nur genau so lange betreiben, bis die Algen verschwunden sind. Der Einsatz von algenfressenden Tieren beschleunigt diesen Vorgang deutlich. Als Maximum sei ein Zeitrahmen von 14 Tagen empfohlen, wenn der Pflanzenbestand hauptsächlich aus sogenannten Schattenpflanzen besteht (Moose, Farne, Anubien, Cryptocorynen). Befinden sich in dem Aquarium hingegen viele Stängelpflanzen und lichthungrige Bodendecker, sollte ein Maximalzeitraum von 7 Tagen nicht überschritten werden.

Während der Kur sollte man etwa alle 3 bis 4 Tage einen Blick in sein Aquarium werfen, um den Rückgang der Algen sowie den Zustand der Pflanzen und Tiere zu beobachten. Die Aquarienbewohner können zwischendurch gefüttert werden, dazu kann das Licht auch kurz eingeschaltet werden.

Nach Abschluss der Maßnahme bringt man das Aquarium wieder in den ursprünglichen Zustand. Es empfiehlt sich nun ein großer Wasserwechsel, da durch absterbende Algen eine höhere organische Belastung stattgefunden hat. Vor allem Stängelpflanzen können nach der Kur etwas kahl und gestreckt aussehen. Dies liegt in dem Lichtmangel begründet. Nach einiger Zeit mit normaler Beleuchtung ändert sich auch wieder ihr Erscheinungsbild.
Wichtig ist: Eine Dunkelkur entfernt zwar auf einfache Weise die Algen, nicht aber den Grund für das Algenaufkommen. Man sollte daher auch die Ursache herausfinden und beseitigen. Ansonsten kann es durchaus zu einem erneuten Algenausbruch kommen. Da Algen oft durch ein Ungleichgewicht in der Nährstoffsituation gefördert werden, ist es wichtig, die Wasserwerte des Aquariums zu überprüfen und die Düngung der Wasserpflanzen zu optimieren. Oft liegen die Ursachen im Bereich der Makronährstoffe (NPK) oder der Versorgung mit Kohlendioxid (CO2). Für ein besseres Grundverständnis über Algen im Aquarium empfehlen wir diesen Artikel als Lektüre.