Will man ein gebrauchtes Aquarium für eine Neugestaltung reinigen, steht man als Aquarianer und als Aquascaper zunächst einmal vor der Frage, wie man das Becken am besten putzt. Welche Hilfsmittel eignen sich hierfür? Hinterlassen Reinigungsmittel keine chemischen Rückstände, die giftig für Aquarienbewohner sein können? Wie entferne ich hartnäckige Beläge und Kalkränder? Und vor allem, wie vermeide ich Kratzer im Glas? Antworten auf diese Fragen und noch etliche andere Tipps findet ihr im folgenden Beitrag.
Vorreinigung
Zunächst einmal sollte das Aquarium komplett leergeräumt werden. Die Pflanzen, der Bodengrund, sämtliche Technik und die restliche Inneneinrichtung werden entfernt, ebenso wie das gesamte Wasser. Zurück bleiben grober Schmutz, Reste des Bodengrundes und Beläge an den Scheiben. Es gilt nun, das Becken als erstes mit fließendem Wasser grob vorzureinigen, um größere Partikel (wie etwa einzelne Sand- oder Kieskörner) zu entfernen. Dies ist nötig, da diese Rückstände ansonsten bei weiteren Reinigungsmaßnahmen zu Kratzern im Glas führen können. Wenn die Größe und das Gewicht des Aquariums es zulassen, kannst du das Glasbecken an einen geeigneten Ort zum Waschen transportieren, zum Beispiel nach draußen in den Garten oder Hinterhof. Hier wird das Aquarium mit der Öffnung zur Seite auf einer glatten Oberfläche abgelegt. Dies kann zum Beispiel ein alter, ausgedienter Tisch sein. Zwischen Glas und Untergrund sollte als Polster eine Schicht dicke Pappe oder Styropor gelegt werden, um Glasbruch zu verhindern.
Vorzugsweise mit einem Gartenschlauch werden nun die Schmutzreste ausgespült, bis keine Partikel mehr zu sehen sind. Da das Becken auf der Seite liegt, kann das Schmutzwasser direkt ablaufen, im Boden versickern oder mit einem anderen Gefäß aufgefangen werden.
Beläge entfernen
Nun sind nur noch hartnäckige Beläge von Algen und Kalkränder übrig geblieben. Wichtig für die weiteren Schritte ist nun, dass das Becken nicht abgetrocknet wird, es sollte nass bleiben. Für die Beseitigung der Beläge ist es einfacher, wenn die Scheiben weiterhin feucht sind. Dauert die Reinigungsprozedur länger an, sollte man die Aquarienwände zwischendurch immer wieder mit Wasser befeuchten. Harte, hartnäckig anhaftende Beläge von Algen und Kalkränder lassen sich gut mit einem Metallschwamm aus dem Haushaltsbedarf beseitigen. Achtung: Es darf nur leicht gescheuert werden! Achte darauf, dass sich zwischen Glas und Schwamm keine Schmutzpartikel oder Sandkörner befinden. Dies könnte ansonsten für Kratzer sorgen.
Nun wird das Becken kurz zwischendurch ausgespült, damit der Abrieb beseitigt wird.
Weniger harte Beläge lassen sich gut mit einem weicheren Schwamm beseitigen. Auch hier solltest du dieselben Vorsichtmaßnahmen beachten: Die Glasscheiben sollten stets feucht sein, zwischen Schwamm und Scheibe dürfen keine gröberen Partikel gelangen. Nicht mit viel Druck scheuern, sondern nur leicht. Auch hier wird das Aquarium im Anschluss gut ausgespült.
Reinigung der Silikonwülste
Gerade bei transparentem Silikon können sich in den Wülsten sichtbare Algen festgesetzt haben, die nur schwer zu entfernen sind. Mit mechanischen Methoden wird man diese Beläge nicht gut los.
Dieses Becken wurde als Meerwasseraquarium benutzt. Aus diesem Grund sind hier an den Silikonnähten neben grünen Algenbelägen auch Kalkrotalgen zu sehen.
Um das Aquariumsilikon wieder sauber zu bekommen, greift man auf eine Behandlung mit Chlorbleiche aus dem Haushaltsbedarf zurück. Das Becken liegt weiterhin mit der Öffnung zur Seite. Auf die unteren beiden Silikonnähte legt man nun aufgerolltes Küchenpapier, welches vorher in Chlorbleiche getränkt wurde. Bitte beachte beim Umgang mit dem Reinigungsmittel die Sicherheitsmaßnahmen für das jeweilige Produkt. Es empfiehlt sich, bei den Arbeiten Handschuhe zu tragen, um direkten Hautkontakt zu vermeiden. Die Maßnahme sollte draußen oder in einem gut durchlüftenden Raum stattfinden. Vermeide, dass der Chlorreiniger auf den Boden tropft. Auch sollte er nicht mit Kleidung in Kontakt kommen.
Das Küchenpapier wird nun ganz leicht in die Ecken gedrückt, damit es direkten Kontakt zum Silikon hat. Das Ganze lässt man ungefähr einen Tag einwirken. Wenn man das Papier dann entfernt, sollten die Algenbeläge ausgeblichen sein. Nun wird das Aquarium um 180° gedreht, damit die anderen beiden Silikonwülste auf der Unterseite liegen und mit der gleichen Prozedur behandelt werden können. Nach der Maßnahme sollte das Becken gründlich gespült werden, um auch noch die letzten Reste des Chlorreinigers zu beseitigen.
Scheibenreinigung im laufenden Betrieb
Bei einem laufenden Aquarium sollte eine regelmäßige Reinigungen der Glasscheiben zu deiner wöchentlichen Routine gehören, damit du immer klare Sicht auf deine Unterwasserwelt hast und diese ungestört genießen kannst. Weiche, grüne Algenbeläge oder auch Kieselalgen lassen sich prima mit einem Schwamm beseitigen. Wer sich nicht die Hände nass machen möchte, kann alternativ auf einen Klingenreiniger zurückgreifen. Diese lassen sich für tiefere Aquarien mit einem Teleskopstab verlängern. Zudem entfernen diese Scheibenreiniger auch härtere Algenbeläge wie etwa Punktalgen und selbst Kalkrückstände. Vorsicht bei den Silikonnähten, hier sollte der Klingenreiniger nicht zu energisch eingesetzt werden, um Schäden zu vermeiden.
Von außen kann das Aquarium mit einem handelsüblichen Glasreiniger wieder auf Hochglanz gebracht werden. Da diese Reiniger oft in Sprühflaschen angeboten werden, solltest du darauf achten, dass kein Reinigungsmittel ins Aquarienwasser kommt. Vorsichtshalber sprüht man den Reiniger daher nicht einfach auf die Glasflächen, sondern in das Tuch, mit welchem man dann die Scheiben abwischt. Kalkflecken an den Außenscheiben lassen sich gut mit einem Klingenreiniger beseitigen.