Viele Aquarien beheimaten tropische Wasserpflanzen, Wirbellose und Zierfische, die eine höhere Wassertemperatur als unsere normale Zimmertemperatur bevorzugen. Um hier Gradzahlen zu erreichen, die höher als die durchschnittliche Raumtemperatur von 20 °C ist, könnt ihr als Aquarianer auf verschiedene Heizer zurückgreifen. Wir stellen euch in diesem Artikel unterschiedliche Heizungen für eure Aquarien vor.
Temperaturüberwachung
Zunächst einmal sollte zur Grundausstattung eines jeden Aquariums ein geeignetes Thermometer gehören. Hier sind viele verschiedene Varianten erhältlich, seien es normale Thermometer mit Saugnapf, Hang-On Varianten oder Modelle mit Digitalanzeige. Alle dienen dem Zweck der ständigen Temperaturüberwachung im Aquarium und sollten daher für den Aquarienbesitzer gut abzulesen sein. Mit ihnen kann jederzeit überprüft werden, ob die richtige Gradzahl vorherrscht oder ob das Wasser zu kalt oder zu warm ist. Du hast in warmen Sommermonaten Probleme mit einer zu hohen Temperatur? Dann empfehlen wir dir unseren Artikel "Aquarium kühlen".
Bodenheizungen und Bodenfluter
Unter den Begriffen Bodenheizung und Bodenfluter versteht man in der Aquaristik Heizkabel, die in den untersten Schichten des Bodengrundes verlaufen. Sie sind sozusagen eine Fußbodenheizung für dein Aquarium. Während richtige Bodenheizungen für Aquarien recht leistungsstark und auch regelbar sind, zeichnen sich Bodenfluter durch eine eher geringe, aber dafür konstante Heizleistung aus. Meist sind sie nicht regelbar.
"Echte" Bodenheizungen sind dafür konzipiert worden, über den Bodengrund das komplette Aquarium zu beheizen. Dabei dient das Bodensubstrat auch als Wärmespeicher, und bedingt durch die Thermik steigt das erwärmte Wasser dann von unten nach oben. Mittlerweile sind Bodenheizungen für Aquarien dieser Art etwas umstritten, denn es entstehen gerade zwischen Boden und Wassersäule teilweise extreme Temperaturunterschiede und Temperaturschwankungen durch das ständige An- und Ausschalten der Heizung. Für die Mikroorganismen im Boden und auch für Pflanzenwurzeln sind diese starken Schwankungen mitunter eher unvorteilhaft und es entsteht kein stabiles Ökosystem im Aquarium.
Bodenfluter hingegen dienen in erster Linie gar nicht dazu, ein Aquarium zu beheizen. Eher wird durch Thermik im Bodengrund eine bessere Wasserzirkulation erreicht, so dass ein gesteigerter Nährstoff- und auch Sauerstofftransport möglich wird. Die Wurzeln der Aquarienpflanzen werden besser versorgt und das Wachstum der Pflanzen dadurch angekurbelt, ebenso profitieren Schadstoffe abbauende Bakterien von der gesteigerten Zirkulation und der damit besseren Versorgung mit Sauerstoff und Nährstoffen. Zudem verringert ein Bodenfluter die Gefahr, dass sich im Bodengrund sauerstoffarme Zonen bilden, in denen giftige Faulgase entstehen können. Bodenfluter funktionieren besser mit gröberen Körnungen wie bei Kies oder Soil, Feiner Sand hingegen behindert die Wasserzirkulation und sollte daher nicht in Kombination mit einem Bodenfluter verwendet werden.
Regelbare Heizstäbe
Die sogenannten Regelheizer sind Heiz-Elemente für Aquarien, die sich in der Temperatur über eine gewisse Bandbreite frei einstellen lassen. Auf diese Weise könnt ihr als Aquarianer mit Hilfe des einstellbaren Heizstabes die Gradzahl in Celsius ganz individuell anpassen. Eine Temperaturerhöhung im Rahmen einer Krankheitsbehandlung bei Fischen? Kühleres Wasser zur Erhöhung der Laichbereitschaft oder zur Simulation von kälteren Jahreszeiten? Mit einem Regelheizer im Aquarium ist dies alles kein Problem.
Fest eingestellte Heizer
Im Gegensatz zu den regelbaren Heizstäben gibt es auch Modelle mit einer voreingestellten fixen Temperatur, wie zum Beispiel 25 °C. Oft sind diese Modelle etwas günstiger als Regelheizer, oft haben sie ihnen gegenüber auch durch ihre Bauart bedingte Vorteile (etwa besonders flache oder kleine Heizelemente, dadurch sind sie optisch unauffälliger). Der Nachteil liegt in der mangelnden Flexibilität bei der Wassertemperatur. Zudem stehen meist nur sehr wenige Temperaturen beim Kauf zur Auswahl (in der Regel nämlich nur eine, die oben bereits erwähnten 25 °C).
Thermofilter
Ein Thermofilter vereint einen typischen Außenfilter mit einem Aquarienheizstab. Die Heiz-Einheit ist aber dabei im Filtergehäuse integriert oder kann sogar nachgerüstet werden (zum Beispiel bei den Modellen BioMaster Thermo und FiltoSmart Thermo von Oase). Der große Vorteil ist hier vor allem, sämtliche wichtige Technik direkt an einem Fleck zu haben. Zudem entfällt das Installieren eines Heizstabes im Becken selbst, was wiederum im Aquarium mehr Platz schafft und eine fürs Auge des Betrachters ästhetisch eher störende Technikkomponente entfernt. Ein typischer Thermofilter ist zum Beispiel der Eheim professionel 3 1200XLT. Des weiteren gibt es auch eine Möglichkeit, selbst nicht nachrüstbare Außenfilter mit einem externen Heizer auszustatten (sie erläutern wir im nächsten Abschnitt näher).
Inline Heater
Externe Regelheizer oder Inline Heater sind Aquarienheizer, welche außerhalb des Beckens installiert werden. Sie sorgen also beim Betrachten eines Aquariums für freie Sicht und für die Abwesenheit optisch störender Technik-Elemente. Ein Inline Heater wird in die Schlauchstrecke des Außenfilters integriert und kann somit mit diesem zusammen etwa im Unterschrank verstaut werden. Wichtig ist nur eine möglichst stehende Ausrichtung des Heizers, damit es nicht zu Lufteinschlüssen und damit verbundenen Fehlfunktionen kommen kann. Erhältlich sind dabei zum Beispiel Modelle des Herstellers Hydor mit Wattagen von 200 oder 300 Watt. Ebenso sind unterschiedliche Schlauchanschlüsse (12/16 oder 16/22 mm) wählbar.
Faustregel zur Berechnung des passenden Heizers
Viele Aquarianer fragen sich beim Neukauf, wieviel Watt denn nun eine passende Heizung für ihr Aquarium haben muss. Dieser Wert hängt von der Beckengröße ab und von der umgebenen Raumtemperatur. In der Regel ist in der Artikelbeschreibung eines im Shop erhältlichen Heizstabes auch eine Herstellerempfehlung dabei, für welche Beckengrößen ein bestimmter Heizer zu empfehlen ist. Als sehr grobe Faustformel kann man die Regel anwenden, dass pro 10 Liter Aquarienwasser ungefähr 10 Watt an Heizleistung kommen sollten.