Ein Iwagumi im Mini M
Ein Einrichtungsbeispiel mit Seiryu Stones

In folgendem Einrichtungsbeispiel möchten wir gerne ein klassisches Iwagumi in einem kleinen Nano-Aquarium (Mini M) mit 36 cm Kantenlänge vorstellen. Da solche Steingestaltungen nach japanischem Vorbild sehr klar und puristisch gestaltet werden, wird hier lediglich eine Sorte Wasserpflanzen und nur eine Sorte Steine verwendet. Von der Layout-Grundform handelt es sich um eine Gestaltung der zentralen Form.

Step by Step Tutorial Iwagumi im Mini M

Mini M

Ausgangspunkt für diese Gestaltung ist das beliebte Nano-Aquarium Mini M, welches über die Maße 36 x 22 x 26 cm verfügt.

JBL Volcano Mineral

Als Erstes beginnen wir mit dem Untergrundaufbau. Hier wird JBL Volcano Mineral als unterste Schicht verwendet.

Soil einbringen

Anschließend wird mit dem AQUARIO Neo Soil Compact Plant die nährstoffreiche Deckschicht eingebracht und mit einem Sand Flattener glatt gestrichen. Ein leichter Anstieg nach hinten betont die Tiefenwirkung.

Mainstone

Nun platzieren wir unseren Mainstone. Dies ist der größte Stein in diesem Layout und stellt den Blickfang in dieser Gestaltung dar. Wir verwenden als Steinsorte Minilandschaft.

Zweiter Stein

Als Gegenpol zum Mainstone wird nun der zweitgrößte Stein eingefügt. Dieser sollte möglichst in eine andere Richtung zeigen, als der Hauptstein.

weitere Steine

Anschließend werden immer kleiner werdende Steine hinzugefügt, welche die beiden großen Steine ergänzen und unterstützen. In einem Iwagumi achtet man auf eine ungerade Gesamtanzahl der Steine (hier: fünf Stück). Anschließend wird noch mehr Soil nachgeschüttet, um den Steinaufbau zu stabilisieren.

Bepflanzen

Nun erfolgt die Bepflanzung, bei wir mit Micranthemum tweediei nur eine einzige Pflanzenart verwenden. Hier ist ein XXL-Becher für die Bepflanzung des Mini M notwendig gewesen. Vor und während dem Einsetzen der Pflanzen wird das Aquarium mit einer Sprühflasche gut befeuchtet.

Dry Start

Da wir bei diesem Aquarium mit einem Dry Start beginnen, wird alles noch einmal gut befeuchtet. Anschließend wird das Glasbecken mit einer Platte abgedeckt und als Technik lediglich die Beleuchtung installiert. Die Pflanzen wachsen nun erst einmal im emersen Zustand weiter.

Pflegemaßnahmen während des Dry Starts

Die Pflege eines Aquariums während der Dry Start-Phase ist denkbar einfach. Viel zu tun gibt es eigentlich nicht. Je nach Setup ist es mitunter notwendig, die Pflanzen ab und an mit etwas Wasser zu besprühen, damit sie nicht austrocknen. Dies ist vor allem bei höheren Bodengrundschichten im hinteren Bereich des Aquariums notwendig. Aber auch diesen Prozess kann man automatisieren, etwa mit einer Regen-Anlage oder einem Vernebler aus dem Terraristik-Bedarf. Auf deren anderen Seite muss man dann etwas aufpassen, dass der Wasserstand vorne im Aquarium nicht zu hoch wird. Dort platzierte Pflanzen beginnen ansonsten eine Umstellung auf submerses Wachstum.

Wasserstand beim Drystart

Wird der Wasserstand hier zu hoch, sollte man dieses wieder etwas absaugen, etwa mit einer Spritze oder einem dünnen Luftschlauch.

Entwicklung nach einigen Wochen

In der ersten Zeit sind die Wasserpflanzen noch mit einer gewissen Umstellung beschäftigt und passen sich an die jeweiligen Bedingungen im Aquarium an. Ist dieser Schritt erreicht, beginnt das Wachstum. Hier kann man schon sehr schön sehen, wie der Bodendecker sich über Ausläufer über die Fläche ausbreitet.

Bodendecker im Wachstum

Update nach 2 Monaten

Dry Start Update

Nach rund 8 Wochen Standzeit hat sich der Dry Start gut entwickelt. Die Pflanzen haben nahezu einen dichten Teppich ausgebildet, vor allem in hinteren Bereich. In schattigen Zonen und im vorderen Areal konnten sich die Pflanzen noch nicht so gut ausbreiten. Auch wenn das Layout bisher extrem pflegeleicht war, sind auch hier einige geringe Probleme erkennbar, um die auch ein Dry Start nicht herumkommt: Vorne an der Frontscheibe ist der Wasserstand am höchsten. Hier haben sich mit der Zeit ein paar Algenbeläge entwickelt, die aber sehr einfach zu entfernen sind. Auch die Pflanzen wachsen hier nicht so gut, da sie aufgrund des Wasserpegels eher zu einer bereits submersen Entwicklung neigen und daher mit den Bedingungen dort nicht optimal klar kommen. Im Großen und Ganzen ist der Wachstumsprozess aber sehr zufriedenstellend und das Aquarium kann geflutet werden.

Das Aquarium wird geflutet

Nach ein paar weiteren Wochen hat das Wachstum sich noch einmal deutlich beschleunigt und das Aquarium wurde mit Wasser befüllt. Etwas problematisch war immer noch das Pflanzenbild direkt vorne an der Scheibe, welches jedoch aufgrund des Wasserstandes im Dry Start und der ständigen Wechsel zwischen emers und submers verschuldet ist. Nun, da das Aquascape komplett mit Wasser befüllt betrieben wird, können sich die Pflanzen in dieser Zone ab jetzt besser ausbreiten.
Interessanterweise haben sich vor allem auf den Steinen ein paar Moostriebe entwickelt, die im Prinzip in diesem puristischen Layout eher unerwünscht sind. Hier gilt es abzuwarten, ob sich die Moose auch unter Wasser weiter entwickeln.

Als Aquarientechnik kommt eine altbewährte ADA Aquasky zum Einsatz. Aufgrund des recht starken Lichtes beleuchten wir dieses Aquarium erstmal nur mit vier Stunden täglich. Als Filter wird ein Oase FiltoSmart 60 verwendet, der mit Aqua Rebell Lily Pipes in 10 mm ausgestattet wurde. Eine Mehrweg-CO2-Anlage versorgt über einen AQUARIO Neo Diffusor die Wasserpflanzen mit dem nötigen Kohlenstoff. Überwacht wird der CO2-Gehalt mit einem Hang-On Dropchecker. Ein winziger Heizstab aus dem Hause Aqualighter konnte dezent hinter dem Mainstone versteckt werden und sorgt für eine konstante Wassertemperatur.

Mini M geflutet

Wie bei vielen Aquarien, die mit nährstoffreichen Soil-Bodengründen ausgestattet sind, empfiehlt sich auch in dem Mini M für die ersten Wochen ein recht häufiger Wasserwechsel alle paar Tage mit einem Frischwasseraustausch von 50%. Von nun an beginnt die Einfahrphase des Aquariums, welche hoffentlich durch den Dry Start und der schon angewachsenen Pflanzenmasse einfacher und kürzer erfolgt.

Die Entwicklung

Nach 2 Wochen

Rund zwei bis drei Wochen nach dem Fluten des Aquariums verlief der Start recht angenehm. Die Einfahrphase war wie zu erwarten eher kurz, von daher konnte recht zügig mit Besatz von Wirbellosen wie Rennschnecken und Zwerggarnelen begonnen werden. Diese hielten die aufkommenden Algenbeläge in Schach und beleben das Aquarium nun mit eifrigem Gewusel und tollen Farbkontrasten. Zu diesem Zeitpunkt reichten die Nährstoffe, welche durch den Bodengrund eingebracht wurden, vollkommen aus. Der Wasserwechsel wurde zudem nun auf einen wöchentlichen Rhythmus umgestellt.

Zwerggarnele im Mini M

Micranthemum tweediei benötigte nur eine sehr kurze Umstellungszeit und beschleunigte den Wuchs nochmal sehr deutlich. Die Länge der Pflanzen beträgt schon ca. 3 cm und es wachsen auch einige Triebe in die Höhe, so dass für den Bodendecker bald der erste Rückschnitt ansteht.

Wuchs Bodendecker

Nach 4 Wochen

Rund einem Monat Standzeit nach der Flutung des Aquariums sieht man im Vergleich sehr deutlich, wie gut sich der Bodendecker ausgebreitet hat. Auch die etwas ungesund aussehenden Triebe, welche ursprünglich im vorderen Bereich vorhanden waren, haben sich nun prächtig erholt. Das Moos an den Steinen war tatsächlich ein noch anhaftendes Ufermoos, welches nun ebenfalls fleißig weiter austrieb. Aus Design-Gründen (ein Iwagumi ist schließlich eher puristisch) wurden die Moostriebe daher nach und nach entfernt. Eine Flüssigdüngung war immer noch nicht notwendig, da noch genügend Nährstoffe über das Soil abgegeben wurden.

Update Mini M

Final Shot nach 10 Wochen

Mit einem Alter von fast 3 Monaten konnte dieses Layout nun in einem Final Shot mit einem schönen Foto festgehalten werden. Mittlerweile wird die Ernährung der Pflanzen durch minimale Flüssigdüngung unterstützt, in diesem Falle durch etwas GH Boost N zur Stickstoffzugabe und etwas Mikro Basic Eisen für Eisen und Spurenelemente. Durch mehrmaliges Trimmen wurde der Bodendecker in Form gebracht, dieser wächst weiterhin gesund und in kräftigen Farben. Alles in allem ist dies ein sehr pflegeleichtes Layout, wenn die Beleuchtung entsprechend gering gehalten wird.

Final Shot Mini M

Aquascaper: Aram Schneider