Gerade im Bereich der Garnelenaquaristik spielen natürliche Produkte eine wichtige Rolle, sie können aber im Prinzip so gut wie jede Art von Aquarium bereichern. Für andere Wirbellose wie Schnecken und Krebse, aber natürlich auch für Aquarienfische haben Naturprodukte viele Vorteile. Laubblätter verschiedenster Baumsorten dienen als Nahrung und Rückzugsorte, Erlenzapfen und Produkte des Seemandelbaums werden gerne zur natürlichen Anreicherung des Wassers mit Huminstoffen und Gerbstoffen genutzt. Wir geben euch in diesem Artikel unserer Aquascaping Wiki eine Übersicht.
Laub im Aquarium
Vor allem in ihren natürlichen Habitaten spielt das herabfallendes Laub der umliegenden Bäume für Wirbellose wie Zwerggarnelen, aber auch Wasserschnecken und weitere Krebstiere eine essentielle Rolle. Die Blätter zersetzen sich mit der Zeit im Wasser. Die kleinen Krabbler nutzen sie als Abweideplatz von Biofilmen und verwerten sie mit der Zeit auch selbst als Nahrung. Zudem sind die Blätter prima Versteckmöglichkeiten. vor allem für Jungtiere und tragende Weibchen. Manche Laubsorte haben einen Effekt auf die Wasserqualität: So wirken beispielsweise die Blätter des Seemandelbaumes durch ihren Huminstoff-Anteil pH-senkend und -stabilisierend, antibakteriell und fungizid.
Gerne werden in der Aquaristik auch einheimische Gewächse verwendet, wie etwa Eiche, Buche, Birke, Himbeere, Walnuss, Brombeere, Haselnuss und viele weitere. Die verschiedenen heimischen Laubsorten, welche wir in unserem Onlineshop anbieten, stammen in der Regel aus Wäldern des Nordschwarzwaldes und werden entweder direkt vom Baum geerntet oder im Herbst direkt vom Boden aufgesammelt. Somit wird ein hoher Qualitätsstandard und eine größtmögliche Schadstofffreiheit gewährleistet.
Abgerundet wird unser Sortiment durch einige wenige exotischere Baumarten wie Maulbeere und Guave aus Asien.
Bei den verschiedenen Laubsorten für das Aquarium unterscheidet man grundsätzlich zwischen den verschiedenen Farben, welche die Blätter besitzen. Hier spielt die Optik weniger eine Rolle als vielmehr die chemische Zusammensetzung. Braunes Herbstlaub kann ohne Bedenken verwendet werden, da in diesen Fällen der Baum zuckerhaltige Verbindungen aus den Blättern entfernt hat. Braune Blätter können daher auch länger im Aquarium verweilen. Anders gefärbte Blätter (wie grün, gelb oder rot) beinhalten immer noch einen gewissen höheren Nährstoff-Gehalt und können daher mitunter das Wasser belasten. Insofern sollte Laub dieser Farbgebung wie normales Fisch- oder Garnelenfutter verwendet werden. Sprich: Nach der Fütterung sind übrig gebliebene Reste aus dem Aquarium zu entfernen.
Nun folgend haben wir euch eine kleine Übersicht mit den üblichen Laubsorten und deren Eigenarten zusammengestellt:
Braunes Laub:
Grüne Laubsorten:
Buntes Laub (rot, gelb):
Seemandelbaum
Die Produkte des Seemandelbaumes wirken bekanntlich antiseptisch und fungizid aufgrund der hier enthaltenen Huminstoffe. Dies gilt für die Blätter, insbesondere auch für die Rinde diese Baumes. Letztere wird gerne in Röhrchenform angeboten, um tolle Verstecke für die Bewohner im Aquarium anzubieten. Vor allem kleinere aquatische Tiere wie Zwergkrebse und Garnelen profitieren von dieser tollen Rückzugsmöglichkeit. Durch die abgegebenen Huminstoffe findet eine Keimreduzierung im Aquarienwasser statt. Teilweise, wie in unserem Seemandelbaum-Set werden außerdem Samen des Katappa-Baumes (Terminalia catappa angeboten, mit denen du dir einen eigenen Seemandelbaum ziehen kannst. Den Seemandelbaum-Samen liegt eine detaillierte Pflanzanleitung bei. Wenn du die Blätter deines eigenen Bäumchens im Aquarium verwenden möchtest, achte darauf. dass sie der Baum abwirft und dass sie vollkommen braun sind, bevor du sie in dein Becken gibst.
Erlenzapfen
Erlenzapfen sind in der Aquaristik ein wahrer Klassiker, was Naturprodukte angeht. Ähnlich wie die Produkte des Seemandelbaumes wirken auch Erlenzapfen antibakteriell und verbessern dadurch die Wasserqualität im Aquarium. Dies liegt darin begründet, dass Huminstoffe abgegeben werden, welche das Wasser leicht braun färben können (dosierabhängig). Erlenzapfen werden auch gerne vorbeugend in der Zucht von Aquarienfischen gegen Laichverpilzung eingesetzt. Zudem wirken sie leicht pH-senkend und schaffen somit auf natürliche Weise ein geeignetes Ambiente für Weichwasserfische und -Wirbellose.
Die Erlenzapfen, welche du bei Aquasabi kaufen kannst, stammen ausschließlich von Schwarzerlen (Alnus glutinosa) aus dem Nordschwarzwald. Dort werden die Zapfen im Herbst direkt von den Bäumen gepflückt, so dass eine hohe Qualität gewährleistet ist und Verunreinigungen nahezu ausgeschlossen sind.
Höhlen und Verstecke
Vor allem Aquarienfische wie Welse und manche Buntbarsche, aber auch Wirbellose wie Garnelen und Krebse bevorzugen Höhlen und Röhren als Versteck- und Rückzugsorte. Höhlen aus Naturprodukten, wie etwa aus Bambus oder Weide, bieten hier eine gute Möglichkeit, das Aquarium natürlich zu gestalten. Weidenröhrchen haben zudem den Vorteil, dass sie wie ein natürliches Algenbekämpfungsmittel wirken, da sie geringe Mengen von Salicylsäure enthalten.
Unter den ganzen Röhren und Höhlen sind einseitig verschlossene, komplett offene Exemplare oder auch Halbröhren erhältlich. Aus eingerollter Rinde entstandene kleine Röhrchen lassen sehr schöne kleine Verstecke entstehen, die zum Beispiel für Jungtiere sehr geeignet sind.
Rinde
Auch Rinde verschiedener Baumsorten wird gerne als natürliche Dekoration im Aquarium eingesetzt. Größere Stücke wie etwa vom Seemandelbaum oder der Birke dienen als Abweideplätze, und die Tiere können sich darunter verstecken. Gerade bei den oben genannten Baumsorten kommen außerdem noch positive Eigenschaften mit ins Spiel, die das Wasser günstig beeinflussen. So wirkt Birke zum Beispiel entzündungshemmend und antibiotisch, Seemandelbaumrinde dagegen antibakteriell und fungizid.
Kleinere und dünnere Rindenstücke rollen sich meist in sich zusammen, so dass tolle Verstecke in Röhrenform für die Bewohner des Aquariums entstehen. Weidenrinde wirkt zum Beispiel hemmend auf den Algenwuchs vor allem von Grünalgen (Weidenrinde). Die antiseptische Seemandelbaumrinde gibt es ebenfalls in Form von kleineren Röhrchen.
Eine besondere Rolle nehmen in der Aquaristik die Zimtstangen ein, welche aus der Rinde des Ceylon-Zimtbaums gewonnen werden. Sie beinhalten wichtige Tannine (Gerbstoffe), aber auch ätherische Öle, die das Wohlbefinden der Aquarienbewohner steigern können.
Wildpflanzen und Gemüsesorten als Futter im Aquarium
Getrocknetes Gemüse oder Wildpflanzen wie zum Beispiel Zucchini, Hokkaido (Kürbis), Brennnessel oder Fenchelkraut sind ausgezeichnete ergänzende Naturfutterarten. Diese Futtersorten werden schonend luftgetrocknet und haben eine hohe Akzeptanz bei wirbellosen Tieren im Aquarium und bei Pflanzen fressenden Fischen wie zum Beispiel L-Welsen oder Lebendgebärenden. Brennnessel etwa zeichnet sich dadurch aus, dass sie nahrhaft, vitaminhaltig, mineralstoffreich und sehr proteinreich ist, während Kürbis-Chips viel Karotin enthalten und sich besonders gut zum Anfüttern von Wildfängen wie Rennschnecken und anderen Neritina eignen. Ähnlich wie buntes Laub sollten Gemüse oder Wildpflanzen als Futter nicht über Nacht im Aquarium verweilen, sondern liegen gebliebene Reste einige Stunden nach der Fütterung entfernt werden. Somit wird vermieden, dass es zu einer unnötigen Wasserbelastung kommt.
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Eiche: Braune Blätter in typischer gerundet-lappiger Form, die sich langsam zersetzen und daher länger im Aquarium bleiben können.
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Walnuss: Eher längliches, braunes Laub, welches ähnlich wie Seemandelbaum leicht antibakterielle Fähigkeiten besitzt (in abgeschwächter Form).
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Roteiche: Braunes Laub, welche im Aquarium recht beständig sind. Es findet eine langsame Zersetzung statt. die Blattform ist dekorativ gezackt.
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Buche: Kompakte, braune Blätter, die sich lange im Aquarienwasser halten. Kann als Dauerfutter eingesetzt werden.
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Guave: Grünes Blattwerk, aus Asien stammend. Leicht antibiotische Wirkung.
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Schwarzerle: Grüne, eher kleine Blätter, das passende Blattwerk zu den beliebten Erlenzapfen. Im Laub ist der Huminstoff-Anteil jedoch wesentlich geringer.
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Brombeere: Grüne Blätter, welche getrocknet wurden. Reich an Gerbstoffen.
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Himbeere: Kleines, grünes Laub, direkt vom Strauch geerntet. Ebenfalls viele Gerbstoffe enthalten.
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Maulbeere: Aus Asien, reich an Vitaminen, Ballaststoffen und Mineralien.
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Walnuss, grün: Grüne, längliche Blätter, die ähnlich wie Seemandelbaum antibakterielle Fähigkeiten besitzen.
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Wildkirsch grün: Herrlich duftende, grüne Blätter.
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Weidenblätter: Schmales, längliches Laub, welches ähnlich wie Weidenrinde eine Wirkung gegen Algen im Aquarium hat (allerdings in abgeschwächter Form).
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Haselnuss, grün: Kompaktes, grünes Laub, das in verschiedenen Größen erhältlich ist.
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Quitte: Grüne, rundliche Blätter, herrlich duftend und sehr beliebt.
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Birke: Sehr kleine, grüne bis gelbliche Blätter. Werden auch gerne zur Vorbeugung oder Behandlung von Krankheiten in der Aquaristik genutzt.
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Wunderbaum: Aus Kambodscha stammend, lang gestielte, sehr nährstoffreiche Blätter des Moringa-Baumes.
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Apfel: eine weitere Obstbaumsorte mit eher kleinen, grünlichen Blättern, die gerne gefressen werden.
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Marone: Längliche Blätter der Esskastanie mit langer Zersetzungszeit.
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Kastanie: Grün gepflücktes Laub der Rosskastanie, eher langsame Zersetzung.
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Rote Haselnuss: Farbenfrohe Blätter in Rot- und Grüntönen.
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Pflaume: Die Blätter werden grün geerntet, sehen aber nach der Trocknung eher gelblich aus. Von Pflaumen- und Zwetschgenbäumen aus dem Nordschwarzwald.
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Birne: Die Blätter werden in grünem Zustand gepflückt, sehen nach der Trocknung aber eher gelb-braun aus. Ovale Form.