Wasserwerte im Aquarium
Alles über ideale Bedingungen für deine Aquarienfische und Wasserpflanzen

Wasserpflanzen, Aquarienfische, aber auch andere Aquarienbewohner wie Garnelen, Krebse oder Schnecken fühlen sich je nach Art und Ursprung nur unter ganz bestimmten Wasserparametern wohl und heimisch. Für ein gutes Gedeihen ist für dich als Aquarianer daher die Schaffung einer optimalen Umgebung für sämtliche Lebewesen im Aquarium sehr von Belang. Welche Wasserwerte für Aquarien wichtig sind und was sie bedeuten, stellen wir dir in diesem Beitrag vor.

Allgemeine Wasserwerte

Zunächst gehen wir auf die gängigsten Parameter des Wassers im Aquarium ein, die von hoher Wichtigkeit für die Aquarieninsassen und deren Wohlbefinden sind. Darunter versteht man Wasserwerte wie die Temperatur, die Wasserhärte und den pH-Wert. Diese Parameter stellen wir hier nun etwas genauer vor.

Temperatur

Aquarium Thermometer

Abhängig vom ursprünglichen Habitat bevorzugen Zierfische, Wirbellose und Wasserpflanzen ganz bestimmte und oft auch sehr unterschiedliche Wassertemperaturen. Die passende Temperatur ist wichtig für das Wohlbefinden deiner Aquarienbewohner. Während einige Arten eher sehr kühles Wasser brauchen (zum Beispiel Kaltwasserfische aus gemäßigten Klimazonen), kommen einige Fischarten wie etwa viele asiatische Bärblings-Arten aus den Subtropen ganzjährig mit 20-22 °C Zimmertemperatur zurecht. In diesen Fällen ist eine Heizung des Aquariums dann oft nicht nötig. Zur Überwachung der richtigen Temperatur solltest du dir aber auf jeden Fall ein passendes Aquarien-Thermometer anschaffen. Tropische Zierfische wie die südamerikanischen Arten zum Beispiel aus dem Amazonas-Becken oder Fischarten aus den afrikanischen Seen benötigen jedoch höhere Wassertemperaturen. Dann ist die Installation einer geeigneten Aquarien-Heizung wichtig. Weitere Tipps zum richtigen Heizen findest du übrigens in diesem Artikel.
Auf der anderen Seite kann es durch jahreszeitliche Schwankungen im Sommer für manche Aquarienbewohner auch deutlich zu warm werden, so dass sich das Wasser im Aquarium zu stark aufheizt. Eine damit verbundene Sauerstoffknappheit kann für den Besatz gefährlich werden. Wie man Aquarien richtig kühlt, haben wir in dem Artikel "Aquarium kühlen" genauer beschrieben.

pH-Wert

Seachem - ph Alert

Der pH-Alert von Seachem ist ein praktischer Dauertest zur Darstellung des pH-Wertes.

Den pH-Wert kennst du als fachlichen Begriff vielleicht noch aus dem Chemie-Unterricht. Er wird als negativer dekadischer Logarithmus der Wasserstoffionen-Aktivität definiert. Einfacher gesagt: der pH-Wert dient als Maßeinheit für eine saure, neutrale oder basische Eigenschaft einer wässrigen Lösung. Ein Wert von genau 7 wurde dabei als neutral festgelegt, darunter wird das Wasser sauer. Einen pH-Wert größer als 7 nennt man basisch oder alkalisch. Ähnlich wie bei der Temperatur sind Fische, Aquarienpflanzen und auch Wirbellose durch ihre ursprünglichen Biotope an ganz bestimmte pH-Werte gewöhnt. Das Ziel eines Aquarianers sollte demnach sein, die Eigenschaften des Wassers in seinem Aquarium so anzupassen, dass sich seine Tiere wohlfühlen. Dazu gehört auch ein bestimmter pH-Wert-Bereich. Afrikanische Buntbarsche aus den Seen Malawi oder Tanganjika, aber auch bestimmte Regenbogenfische brauchen einen eher basischen pH-Wert. Saures Wasser wird hingegen von vielen Fischarten aus Südamerika und Asien bevorzugt, ebenso von den beliebten Bienengarnelen.

Welche Faktoren beeinflussen den pH-Wert?

Um den pH-Wert auf einen bestimmten Bereich gezielt einzustellen, kannst du dich verschiedener Hilfsmittel bedienen. Es gibt im Handel verschiedene Mittel zur Wasseraufbereitung und Wasserpflege, die den pH im Aquarium beeinflussen, wie zum Beispiel JBL pH-Minus oder pH-Plus. Der Umgang damit ist recht einfach, jedoch müssen diese Pflegemittel zum Teil regelmäßig per Hand zugegeben werden. Etwas weniger umständlich ist der Einsatz von Produkten, die länger im Aquarium verweilen und über längere Zeit den pH-Wert senken oder erhöhen. Soil-Bodengründe, der Einsatz einer CO2-Anlage und das Filtern über Torf stellen einige beliebte Möglichkeiten dar, um einen sauren pH zu erreichen (siehe dazu auch unseren Wiki-Artikel "Senkung des pH-Wertes im Aquarium" ).
Auf der anderen Seite stellen Maßnahmen wie das Einbringen von aufhärtenden Steinen oder das Austreiben von Kohlendioxid durch eine stark bewegte Wasseroberfläche (zum Beispiel mittels Membranpumpe mit Sprudelstein) gute Möglichkeiten dar, um einen basischen pH-Wert einzustellen. Für besonders hohe alkalische Werte können auch bestimmte Aufhärtesalze wie SaltyShrimp Sulawesi Mineral 8,5 verwendet werden.

Durch Tröpfchen-Wassertests oder Teststreifen lässt sich der pH-Wert im Aquarium sehr leicht bestimmen.

Gesamthärte

JBL - GH Test

Die Gesamthärte (GH) bezeichnet die Summe der im Wasser gelösten Erdalkalimetall-Ionen. Darunter fallen vor allem Calcium und Magnesium, aber auch Spurenelemente wie zum Beispiel Radium, Strontium oder Beryllium. Die deutsche Einheit für den Härtegrad ist °dH (Grad deutscher Härte); international gibt es noch andere Einheiten wie ppm (parts per million), welche dann umgerechnet werden müssen. Die Gesamthärte gibt an, ob Wasser als weich (unter 8,4 dh°), mittelhart (8,4 bis 14 dH°) oder hart (über 14 dH°) deklariert wird.

Viele Zwerggarnelen und Zierfische mögen weiches und saures Wasser. Sind im Wasser zu viele Erdalkalimetalle gelöst, erhöht dies den osmotischen Druck auf die Tiere und es kann zu Stoffwechselstörungen kommen. Gerade in der Aufzucht von einigen Arten ist mitunter besonders weiches Wasser nötig.
Weicheres Wasser für das Aquarium lässt sich zum Beispiel durch das Verschneiden mit Regenwasser oder demineralisiertem Wasser erreichen. Letzteres kann durch eine Wasseraufbereitung mit Hilfe einer Umkehrosmose-Anlage oder eines Kationentauschers hergestellt werden. Auch einige Pflegeprodukte wie Discus Buffer von Seachem erzeugen weiches Wasser durch die Ausfällung von Calcium und Magnesium.

Wichtige Mineralien

Dennoch solltest du als Aquarianer darauf achten, dass das Wasser im Aquarium nicht derart wenig an Gesamthärte aufweist, dass bei Tieren und Pflanzen Mangelerscheinungen auftreten. So wird Calcium zum Beispiel von Fischen für den Knochenaufbau benötigt, ebenso von Schnecken für ein gesundes Gehäusewachstum und von Garnelen, Krebsen und Krabben für einen stabilen Panzer. Auch Wasserpflanzen benötigen Calcium und ebenso Magnesium, welches ähnlich wie Eisen wichtig für die Chlorophyllbildung ist. Gerade in Verbindung mit Osmosewasser ist eine Aufhärtung durch entsprechende Salze wie zum Beispiel SaltyShrimp Bee Shrimp Mineral GH+ sehr zu empfehlen. Diese fügen dem Wasser wieder Calcium, Magnesium und wichtige Spurenelemente hinzu.

Die Gesamthärte (GH) lässt sich durch einen entsprechenden Wassertest spielend leicht ermitteln.

Karbonathärte

Macherey-Nagel - Visocolor ECO - Carbonathärte - Test

Die Karbonathärte (KH) wird auch als temporäre Härte bezeichnet. Sie stellt einen bestimmten Teil der Gesamthärte dar und wird in Deutschland in der Einheit °dKH angegeben. Sind Erdalkali-Ionen im Wasser gelöst und an Carbonate (CO32-) und Hydrogencarbonate (HCO3-) gebunden, werden diese als Karbonathärte definiert. Die KH wird deshalb auch als Temporärhärte bezeichnet, weil sie durch Abkochen des Wassers entfernt werden kann. Dabei setzen sich Feststoffe in Form von Magnesium- und Calciumcarbonat ab.
Es gibt aber auch noch andere Karbonatverbindungen, welche nicht mit Erdalkali-Ionen verknüpft sind, wie zum Beispiel Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3). Diese sind der Definition nach nicht Teil der Karbonathärte. Aber: In der Aquaristik gängige KH-Wassertests erfassen sämtliche Karbonat- und Hydrogenkarbonatverbindungen, also nicht nur die, welche an Erdalkali-Metalle gebunden sind. Streng genommen misst daher solch ein KH-Test nicht nur die Karbonathärte, sondern das gesamte sogenannte Säurebindungsvermögen (SBV). In der aquaristischen Praxis hat sich daher die Festlegung der Karbonathärte als Äquivalent zum Säurebindungsvermögen durchgesetzt.

Bedingt durch das bekannte Kalk-Kohlensäure-Gleichgewicht stehen die Karbonathärte, der pH-Wert und der CO2-Gehalt des Wassers in Verbindung, sie beeinflussen sich gegenseitig. In der Aquaristik dient die Karbonathärte in erster Linie dazu, den pH-Wert stabil zu halten und zu puffern. Somit werden Säurestürze oder extreme Anstiege verhindert. Möchtest du als Aquarianer gerne sehr alkalische Wasserwerte, um zum Beispiel afrikanische Buntbarsche zu halten, geht mit einem entsprechend hohem pH-Wert auch eine höhere Karbonathärte einher. Andersherum sind saure pH-Werte nur mit einer niedrigen KH zu realisieren. Pflegemittel, die zum Beispiel für die Senkung des pH-Wertes eingesetzt werden können, enthalten oft Säuren wie Eichenextrakt. Diese zerstören zunächst die Hydrogencarbonate und Carbonate der KH als Puffer, wodurch Kohlenstoff freigesetzt wird. Sind ab einem bestimmten Punkt keine puffernden Salze mehr vorhanden, hat die Säure direkten Einfluss auf den pH-Wert und senkt diesen.

Für ein Aquascape oder ein Pflanzenaquarium wird meist ein leicht saurer pH-Wert von etwa 6,5 bis 6,8 bevorzugt, da die Nährstoffaufnahme der Wasserpflanzen in einem leicht saurem Milieu deutlich besser ist. Zusätzlich möchten wir für unsere Aquarienpflanzen optimale CO2-Werte im Bereich von 20 bis 30 mg/l haben. Abhängig von dem gewünschten pH-Bereich und den angestrebten CO2-Konzentrationen bildet laut den gängigen Umrechnungstabellen eine KH von 4 bis 6 eine gute Ausgangslage, um sämtliche Werte in den Zielbereichen zu halten. Deutlich höhere Karbonathärten sind demnach für ein Pflanzenaquarium weniger förderlich.

Auch die KH kann mittels spezieller Wassertests herausgefunden werden.

Wichtige Wasserwerte für die Einfahrphase

In der sogenannten Einfahrphase eines neu eingerichteten Aquariums ist in der Regel noch keine stabile Mikrobiologie aus wichtigen Bakterien und anderen Mikroorganismen etabliert. Vor allem die für den Stickstoffkreislauf benötigten Bakterienstämme wie Nitrosomonas und Nitrobacter sind noch nicht in ausreichender Zahl vorhanden, so dass für Aquarientiere giftige Stickstoffverbindungen wie Ammonium und Nitrit in höheren Konzentrationen entstehen können.

Ammonium (NH4)

JBL - NH4 Test

Ammonium wird im Aquarium immer zusammen mit seinem konjugiertem Partner Ammoniak (NH3) betrachtet. Ob Ammonium (Säure) oder Ammoniak (Base) vorliegen, ist vom pH-Wert des Wassers abhängig. Die Formen sind unterschiedlich toxisch für unsere Aquarienbewohner. Wichtig für dich als Aquarianer ist, dass Ammoniak wesentlich stärker fischgiftig ist als Ammonium und dass es bei alkalischen pH-Werten über 7 in höheren Konzentrationen vorkommt.
Ammonium beziehungsweise Ammoniak stellen Abfallstoffe im Aquarium dar, die beim Abbau von Proteinen entstehen. Fische scheiden diese Verbindungen über ihre Kiemen aus. Im Wasser wird Ammonium dann von Bakterien wie Nitrosomonas weiter zu Nitrit oxidiert, das ebenfalls giftig für Fische ist. Höhere Gehalte von Ammonium / Ammoniak sind vor allem in neu eingerichteten Aquarien in der sogenannten Einfahrphase üblich. Hier hat sich noch kein stabiles bakterielles Milieu entwickelt, und es sind vor allem nicht genügend Mikroorganismen vorhanden, um alle Schadstoffe zeitnah abzubauen. Häufig kommt es daher in diesem Zeitraum zu einem extremen Anstieg der Ammonium-Werte, welche übrigens durch einen passenden Tröpfchentest ermittelt werden können. Man spricht dann von einem Ammonium-Peak. Nach dem Absinken der Konzentration im Aquarienwasser kommt es sehr wahrscheinlich anschließend zu einem Nitrit-Peak mit entsprechend hohen Nitritwerten. Nach Abschluss der Einfahrphase sollten beide Parameter idealerweise wieder im nicht nachweisbaren Bereich liegen (unter 0,01).

Zeigen deine Aquarientiere Vergiftungserscheinungen und kannst du entsprechend hohe Werte messen, solltest du geeignete Gegenmaßnahmen einleiten. So kann ein größerer Wasserwechsel zur sofortigen Abhilfe hilfreich sein, allerdings nur mit Frischwasser, das einen pH-Wert deutlich unter 7 besitzt! Wechselst du mit Wasser mit einem höheren pH-Wert, treibst du die Ammoniakkonzentration schlagartig nach oben, was deinen Besatz gut und gerne das Leben kosten kann. Wasseraufbereiter und Pflegemittel zur Wasserpflege wie Seachem Prime entfernen Ammonium und andere Giftstoffe aus dem Aquarienwasser. Viel wichtiger sind jedoch die Ursachenbekämpfung und langfristige Maßnahmen. Wasserpflanzen nehmen die Stickstoffverbindung Ammonium bevorzugt auf. Damit helfen dir deine Aquarienpflanzen, ein stabileres Ökosystem zu etablieren. Um das Bakterienmilieu zu stärken und zu unterstützen, kannst du Filterschlamm aus einem anderen Aquarium mit längerer Standzeit hinzugeben oder entsprechende Präparate wie JBL Denitrol.

Nitrit (NO2)

Macherey-Nagel - Visocolor ECO - Nitrit

Im Stickstoffkreislauf wird Ammonium von bestimmten Bakterien zu Nitrit veratmet. Nitrite sind Salze und Ester der salpetrigen Säure. Sie sind in Abhängigkeit vom pH-Wert vor allem für Fische und andere Wassertiere giftig. Nitrit-Ionen binden sich unter anderem an das Hämoglobin in den roten Blutkörperchen der Tiere, wodurch diese keinen Sauerstoff mehr transportieren können. Typische Symptome bei Fischen sind daher Atemnot, Schnappatmung und das Aufhalten an der Wasseroberfläche. Nitrit kann mit einem passenden Tröpfchentest ermittelt werden. Im Normalbetrieb eines Aquariums sollte NO2 möglichst nicht nachweisbar sein. Für sämtliche Fischarten im Süßwasser liegt mit 0,01 mg/l eine akute Giftigkeit (LD 50) für Salpetrige Säure vor. Im Meerwasser ist Nitrit übrigens wesentlich weniger toxisch.

Sofortige Gegenmaßnahmen bei einer Nitritvergiftung: Hier werden als Sofortmaßnahme gern große Wasserwechsel oder der Einsatz von Wasseraufbereitern wie Seachem Prime empfohlen, welche den Nitritgehalt im Aquarienwasser direkt reduzieren. Leider ist der Erfolg oft nur von kurzer Dauer, da die Konzentration in den nächsten Stunden wieder ansteigen kann. Viel wichtiger ist daher eine Ursachenbekämpfung. In der Einfahrphase liegt ein hoher NO2-Wert oft in dem Umstand begründet, dass sich noch kein ausreichendes Bakterienmilieu entwickelt hat - ein Teil der sogenannten Filterbakterien verarbeitet Nitrit zu Nitrat weiter. Eine Stärkung der Mikrobiologie durch entsprechende Bakterienpräparate wie zum Beispiel Microbe-Lift Nite-Out II packen das Problem bei der Wurzel. Auch die Zugabe von Mulm aus einem bereits gut eingelaufenem Aquarium kann helfen, die Population der nützlichen Mikroorganismen zu erhöhen.

Wichtige Wasserwerte zur Beurteilung der Schadstoffbelastung

Um den Grad der Wasserbelastung durch organische Abfälle in einem normalen Gesellschafts-, Fisch- oder Garnelenaquarium zu ermitteln, dienen dir als Aquarianer die Parameter Nitrat und Phosphat. Liegen hier deutlich erhöhte Werte vor, ist dies ein Warnzeichen dafür, dass du entsprechende Pflegemaßnahmen wie Wasserwechsel durchführen solltest.

Ganz anders sind Nitrat und Phosphat in einem pflanzenbetonten Aquarium oder Aquascape zu bewerten. Hier stellen diese Substanzen wichtige Makronährstoffe für die Pflanzen dar, ohne die ein gesundes Wachstum nicht möglich ist.

Nitrat (NO3)

JBL - NO3 Test

Nitrat (NO3) stellt das finale Produkt in der Abbaukette im Stickstoffkreislauf dar und ist für die Aquarieninsassen wesentlich ungefährlicher als die Vorstufen Ammonium und Nitrit. In reinen Fischaquarien oder in der Garnelenzuchtanlage ist allein schon durch die hohe Menge an Ausscheidungen oft viel Nitrat im Wasser. Hier gibt die Konzentration an NO3 sozusagen den Grad der Wasserbelastung an. Bei sehr hohen Gehalten sollten entsprechende Maßnahmen wie Wasserwechsel durchgeführt werden (siehe auch "Nitratgehalt senken im Aquarium"). Speziell in der Zucht von Zwerggarnelen kann eine höhere Nitratkonzentration zu Häutungsproblemen führen, daher ist in diesem Genre der Aquaristik ein besonderes Augenmerk auf diesen Wasserwert zu richten.

Eine ganz andere Rolle spielt Nitrat in Aquascapes und dicht bewachsenen Pflanzenaquarien. Stickstoff ist für Wasserpflanzen ein essentiell wichtiger Makronährstoff, der in größeren Mengen benötigt wird. Neben Ammonium oder Harnstoff können die Pflanzen auch Nitrat als Stickstoffquelle heranziehen. Hier kann NO3 durch den hohen Nährstoffverbrauch der Wasserpflanzen sogar in den Mangel geraten. Bemerkbar macht sich dies durch ungesunden Wuchs der Pflanzen (siehe auch "Mangelerscheinungen an Wasserpflanzen"), zum Beispiel durch gelbe Blätter und Nekrosen. In diesen Fällen ergibt eine zusätzliche Stickstoffdüngung sehr viel Sinn. In vielen Stickstoffdüngern für Aquarienpflanzen ist daher Nitrat enthalten, wie etwa dem Aqua Rebell Makro Basic Nitrat.
NO3 kann durch einen geeigneten Tröpfchentest ermittelt werden. Während in Zuchtaquarien für Fische und Wirbellose wie Zwerggarnelen der Nitratgehalt möglichst niedrig gehalten werden sollte, empfiehlt es sich, in einem stark bepflanzten Aquarium einen Mindestgehalt von etwa 10 bis 15 mg/l NO3 anzustreben.

Phosphat (PO4)

JBL - PO4 Test sensitiv

Ähnlich wie Nitrat ist auch Phosphat ein Abfallprodukt beziehungsweise ein Endprodukt bei der Verstoffwechselung von organischem Material wie Fischexkrementen und absterbenden Pflanzenteilen im Aquarium. Es gelangt jedoch auch auf anderen Wegen in das Aquarienwasser. So kann es - wie Nitrat auch - mitunter bereits im Leitungswasser vorliegen (die Wasserversorger nutzen zum Teil die sogenannten Polyphosphate zum Schutz der Leitungen). Ein nicht unerheblicher Teil an Phosphat kommt auch durch den Futtereintrag ins Aquarium, insbesondere durch die Zugabe von Trocken- und Frostfutter. Zwar geht von Phosphat selbst in höheren Konzentrationen keine unmittelbare Toxizität und somit Gefahr für die Aquarienbewohner aus, dennoch sind sehr hohe PO4-Werte als Anzeichen für eine Wasserbelastung zu betrachten. Dann solltest du entsprechende Maßnahmen wie einen Wasserwechsel einleiten. Bei dauerhaft erhöhten Phosphatkonzentrationen kannst du auch sogenannte Phosphatentferner als Filtermaterial einsetzen (mehr dazu im Artikel "Phosphatgehalt senken im Aquarium".

In einem Aquarium mit dem Fokus auf Wasserpflanzen ist Phosphor in Form von Phosphat als wichtiger Makronährstoff anzusehen. Liegt dieser Nährstoff in ungenügenden Mengen vor, können Mangelerscheinungen bei den Aquarienpflanzen auftreten. Abhilfe schafft dann ein passender Phosphatdünger, der gezielt diesen Wasserwert in den gewünschten Bereich bringen kann. So hat zum Beispiel unsere Hausmarke Aqua Rebell einen Dünger namens "Makro Basic Phosphat" im Programm.

Aqua Rebell - Makro Basic - Phosphat

Der Phosphatgehalt des Aquarienwassers (PO4) lässt sich am einfachsten durch einen passenden Tröpfchentest bestimmen.
In Aquarien mit dem Schwerpunkt auf der Haltung von Zierfischen oder Wirbellosen wie Garnelen, Krebse und Schnecken empfiehlt es sich, durch regelmäßige Pflegemaßnahmen den Phosphatgehalt möglichst niedrig zu halten. Anders ist es dann in Pflanzenaquarien: Hier werden als grobe Richtlinie nachweisbare Phosphatwerte im Bereich von 0,1 bis 1 mg/l PO4 empfohlen, um einen gesunden Pflanzenwuchs zu erhalten.

Speziell für Pflanzenaquarien interessante Wasserwerte

Wasserpflanzen

Ein Aquascape oder Pflanzenaquarium hat im Bereich der Wasserparameter ganz andere Ansprüche als Aquarien mit dem Schwerpunkt auf der Zucht und Haltung von Fischen oder Garnelen und Krebsen. Wasserpflanzen benötigen eine Reihe von weiteren Nährstoffen für vitales Aussehen und gesundes Wachstum (siehe dazu auch "Düngung eines Pflanzenaquariums"). Ansonsten kann es zu Schadbildern durch Mangelernährung kommen, wie zum Beispiel gelbe Blätter oder verkleinertem Wuchs.
Neben den Makronährstoffen Phosphat und Nitrat, die wir bereits in den oberen Abschnitten vorgestellt haben, sind daher im Pflanzenaquarium noch weitere Wasserwerte wichtig.

Kohlendioxid (CO2)

CO2

Speziell für den gesunden und schnellen Wuchs von Wasserpflanzen ist eine geeignete Kohlenstoffdüngung von essentieller Bedeutung. In der Regel wird dieser Nährstoff durch die Zugabe von Kohlendioxid (CO2) mithilfe einer CO2-Anlage erreicht. Um die Konzentration des gelösten Gases im Wasser zu überwachen, sind im Handel diverse CO2-Dauertests erhältlich, welche mit einer entsprechenden Indikatorlösung befüllt sind. Sie kann die Konzentration von Kohlendioxid im Aquarienwasser farblich darstellen. Optimale CO2-Konzentrationen für ein Pflanzenaquarium liegen bei etwa 20 bis 30 mg/l CO2 - in diesem Bereich ist die Indikatorlösung grün gefärbt.

Mehr Informationen zum Thema Kohlenstoffdüngung erhältst du in den Artikeln "Düngung eines Pflanzenaquariums" oder "Sukei Research: CO2 Versorgung".

Eisen (Fe)

JBL - Fe Test

Eisen ist neben anderen Spurenelementen ein essentieller Mikronährstoff für Aquarienpflanzen. Ohne ausreichend Eisen ist die Chlorophyllbildung gestört und es kann nicht genügend Blattgrün produziert werden. Bei Eisenmangel sind Wasserpflanzen oft blass, gelblich, teilweise können sich die Triebspitzen sehr hell bis durchsichtig verfärben.
Um ein Aquarium mit Wasserpflanzen mit ausreichend Eisen und anderen Spurenelementen zu versorgen, eignet sich am besten ein sogenannter Eisenvolldünger, der all diese wichtige Nährelemente abdeckt. Beispielhaft erwähnt sei hier der Aqua Rebell Mikro Basic Eisen.

Der Nährstoff Eisen (Fe) lässt sich sehr einfach durch einen entsprechenden Wassertest messen. Als grobe Richtwerte werden oft Konzentrationen von bis zu 0,1 mg/l Fe für ein Pflanzenaquarium empfohlen. In der Tat muss der Eisengehalt allerdings nicht permanent messbar und auf einen bestimmten Wert dauerhaft aufrecht erhalten werden. Mehr zu diesem Thema erfährst du im 3. Teil unserer Artikelreihe "Düngung eines Pflanzenaquariums".

Kalium (K)

Macherey-Nagel - Visocolor ECO - Kalium

Neben Phosphor und Stickstoff zählt Kalium (K) ebenfalls zu den sogenannten Makronährstoffen bei Pflanzen, welche in größeren Mengen benötigt werden. Anders als Nitrat und Phosphat entsteht der Nährstoff Kalium nicht als Endprodukt durch organische Wasserbelastung im Aquarium. Typische Volldünger enthalten daher oft auch etwas Kalium, um diese Nährstofflücke zu schließen. Auch reine Kaliumdünger oder NPK-Fertigmischungen, aber auch Stickstoffdünger wie der Aqua Rebell Makro Basic Nitrat beinhalten diesen wichtigen Makronährstoff. Mit ihnen kann der Gehalt gezielt auf einen bestimmten Wert angehoben werden, welcher, sehr grob umrissen, im Bereich von 5 bis 10 mg/l K liegen sollte.

Falls dennoch Mangelsymptome für Kalium auftreten, solltest du als Pflanzenaquarianer dich näher mit dem Thema Kaliumdüngung befassen und mittels eines entsprechenden Wassertests die genaue Konzentration im Aquarienwasser bestimmen.

Magnesium (Mg)

JBL - Mg Test - Süßwasser

Ebenfalls für den fortgeschrittenen Pflanzenaquarianer oder Aquascaper ist der Makronährstoff Magnesium zu nennen. Magnesium (Mg) bildet zusammen mit Calcium (Ca) und anderen Erdalkalimetallen die Gesamthärte des Wassers. Während Calcium vor allem in härterem Leitungswasser in großen Mengen vorkommt, liegt Magnesium häufig in ungenügender Konzentration vor. Magnesium stellt aber, ähnlich wie Eisen, für Wasserpflanzen einen wichtigen Grundstoff für die Bildung des Blattgrüns oder Chlorophylls dar. Daher achtet man in der Pflanzenaquaristik idealerweise auf ein bestimmtes Verhältnis von Calcium und Magnesium, welches oft mit 4:1 oder 3:1 (Ca:Mg) angegeben wird (siehe dazu auch "Das Calcium-Magnesium-Verhältnis"). Der Magnesiumgehalt des Aquarienwassers lässt sich recht einfach durch die Zugabe von Bittersalz erhöhen.

Mittlerweile sind auch im Bereich der Süßwasser-Aquaristik geeignete Magnesium-Wassertests erhältlich.