Was unterscheidet eigentlich ein gutes Aquascape von einem sehr guten Aquascape? Wann tritt der sogenannte Wow-Effekt ein, der einen einfach nur staunen lässt? Es gibt viele Dinge in der Aquarien-Gestaltung, die hier eine Rolle spielen. Ein ganz wichtiger Teil davon ist die Detailtreue. Winzige Kiesel am Rande des Sandweges, gekonnt aus dem Moos wachsende Bodendecker oder filigrane Wurzelhölzer im Hintergrund, es sind vor allem die kleinen Dinge, die in ihrer Gesamtheit den Realismus-Grad eines Diorama-Scapes erhöhen, die Tiefenwirkung verbessern oder die Bepflanzung im Aquarium deutlich abwechslungsreicher gestalten. Wir zeigen euch hier, wie wichtig Details im Aquascaping sind, und wie man diese am besten über einen längeren Zeitraum Erhalten kann.
Die Schwierigkeit der Erhaltung von Details
Auch wenn ein Final Shot eines Aquascapes aussieht wie ein perfektes Gemälde, an sich ist und bleibt ein Aquarium ein dynamisches Element, welches sich stetig verändert und entwickelt. Pflanzen wachsen (oder auch nicht), natürliche Erosion und die Aktionen wühlender Tiere ebnen den Bodengrund ein. Dekorationselemente wie Holz und Steine verschieben sich. All dies sind Dinge, die in Kauf genommen werden müssen, wenn ein Aquascape betrieben wird, auch wenn man als Ideal vielleicht eine recht statisch bleibende Unterwasserlandschaft im Kopf hat. Veränderungen sind nun mal der natürliche Lauf im Leben eines Aquariums. Umso schwieriger haben es daher sehr kleine Dinge im Laufe der Standzeit solch einer Aquarien-Gestaltung. Vor allem kleinere Hardscape-Elemente wie Steine und Wurzeln werden mit der Zeit von Pflanzen überwuchert, winzige Kiesel auf dem Sandweg versinken nach und nach im Bodengrund. Um solche Details dauerhaft sichtbar zu halten, muss sich der begeisterte Aquascaper daher Gedanken machen.
Timing beim Setzen von Details
Einige Details sind so klein und feinfühlig, dass man sie auf Dauer nicht wirklich aufrecht erhalten kann oder dies nur mit enormen Aufwand verbunden wäre. Gerade bei Aquascapes, die auf einen bestimmten Punkt hin entworfen und gepflegt werden (etwa ein Contest-Aquarium, welches auf einen Final Shot zusteuert), besteht dann gar nicht der Anspruch, alle Details permanent sichtbar zu haben. Vielmehr wird dies in den Zeitplan mit eingerechnet und wichtige Details werden erst kurz vor dem Final Shot eingesetzt. So können kleinere Steine und Bruchstücke auf einer Sandzone gerne erst ein paar Tage vor dem "perfekten Moment" platziert werden. Etwas größere Steine sollten jedoch mit einer längeren Vorlaufzeit ins Aquarium eingebracht werden, damit diese später auch die gleiche Patina und Algenbeschichtung aufweisen, wie die restliche Steine. Es ist ansonsten optisch leicht wahrnehmbar, dass einige Steine erst später nachgesetzt wurden.
Winzige Hardscape-Elemente in Form von kleinen Holzstückchen benötigen mitunter zusätzlich ein wenig mehr Vorlaufzeit, hier muss ein etwaiger Befall von Bakterienrasen einkalkuliert werden und natürlich auch der Auftrieb des Holzes. Durch entsprechendes Vorwässern der kleinen Äste kann dieser Prozess umgangen werden. Auch hier gilt: etwas größeres Hardscape, welches optisch mehr Fläche bietet, sollte früher eingesetzt werden, als nur ein paar Tage vor dem finalen Foto. Mit etwas mehr Zeit kann sich dann der entsprechende Algenfilm und die damit einhergehende Verfärbung bilden. Somit sehen dann alle Wurzelstücke optisch gleichmäßig gealtert aus.
Beim Setzen von gewissen Details mit Wasserpflanzen muss man in Bezug auf das Timing die Wuchsgeschwindigkeit der jeweiligen Arten gut kennen. Falls man in-vitro-Ware oder Topfpflanzen verwendet, sollte ein noch entsprechender Zeitraum berücksichtigt werden, da sich die Pflanzen zusätzlich noch von emers auf submers umstellen müssen.
Genauere Informationen zum Timing beim Setzen und Trimmen von Wasserpflanzen findest du hier.
Details über längere Zeit erhalten
Die große Kunst und auch Anstrengung im Sinne von Fleißarbeit ist es sicherlich, in einem Aquascape Details über einen längeren Zeitraum zu erhalten. Vor allem durch den Wuchs der Wasserpflanzen gehen Details nach einiger Zeit oft unter, so dass man sie wieder hervorholen muss. Wir zeigen euch hier, wie das am besten gemacht wird.
Wasserpflanzen regelmäßig trimmen
Unter guten Bedingungen können vor allem schnellwachsende Stängelpflanzen aber auch Bodendecker so zügig wachsen, dass sie recht invasiv werden können. Hier besteht die Gefahr, dass langsam wachsende Arten "verdrängt" werden oder das Layout dann optisch nicht mehr strukturiert aussieht. Von daher ist das regemäßige Zurückschneiden von Aquarienpflanzen sehr wichtig, um die gesamte Komposition zu erhalten. Auch bereits gesetzte Details, welche mitunter schon überwuchert wurden, werden durch einen Rückschnitt der wuchernden Wasserpflanzen wieder optisch sichtbar.
Das Trimmen von Aquarienpflanzen hat auch weitere Vorteile: So werden Stängelpflanzen im Hintergrund wesentlich buschiger und kompakter. Bei Bodendeckern wird durch das regelmäßige Einkürzen verhindert, dass untere Schichten durch Lichtmangel absterben, was nachträglich dazu führen kann, dass dann ganze Pflanzenpolster auftreiben.
Hardscape gut befestigen
Im Laufe der Zeit finden auch im Bereich des Hardscapes gewisse Bewegungen statt. Vor allem bei recht steilen Aufbauten mit stark ansteigendem Bodengrund wird dieser mit der Zeit etwas eingeebnet, einmal durch natürliche Erosion, aber vor allem auch durch Bodenwühlende Tiere wie etwa Garnelen. Dies hat Auswirkungen auf den Hardscape-Aufbau. So können sich zum Beispiel Steine verschieben oder in der Neigung verändern. Vor allem kleinere Steine können mitunter im Bodengrund oder in den Pflanzen "versinken". Es ist daher von Beginn an in der Planung solch eines Layouts wichtig, für eine gute Befestigung der Hardscape-Elemente zu sorgen. So kann man Steinaufbauten gut durch etwa Lavabruch oder kleinere Steine zur Unterstützung im Bodengrundaufbau stabilisieren. Vor allem in Bezug auf Wurzelhölzer (aber auch bei Steinen) lohnt sich die Verklebung der Gestaltungselemente. Vor allem indonesische Aquascaper betreiben diese Art des Fixierens auf eine sehr beeindruckende Weise (siehe auch "Der indonesische Stil"). Der Mehraufwand bei der anfänglichen Gestaltung lohnt sich jedoch sehr in Bezug auf die Langlebigkeit und dem Erhalten von Details im Bereich Hardscape.
Sicherheitshinweise und Disclaimer
Bitte vor Gebrauch die Sicherheitshinweise des jeweiligen Produktes beachten. Der verwendete Kleber klebt innerhalb von Sekunden Haut und Augenlider zusammen. Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. Direkten Kontakt mit der Haut, den Augen sowie der Kleidung vermeiden. Der Einsatz entsprechender Schutzkleidung (Handschuhe) wird empfohlen.
Die Zweckentfremdung mit der Verwendung von Zigarettenfiltern im Aquarium ist zwar erfahrungsgemäß unbedenklich, jedoch ist nicht auszuschließen, dass durch die Inhaltsstoffe Beeinträchtigungen an Pflanzen und Tieren entstehen können. Anwendung auf eigenes Risiko! Wir übernehmen keine Haftung für eventuell entstehende Schäden.
Sandweg pflegen
Vor allem Sandzonen wie die sehr beliebten Sandwege, welche sich in Serpentinen nach hinten schlängeln, sind im Aquascaping äußerst populär und können sehr gut mit zahlreichen Details ausgestattet werden. Dazu gehören fein gesetzte Kiesel oder gar andere Bodengrundsorten, kleinere Hardscape-Bruchstücke oder solitär gesetzte Wasserpflanzen. Oft weisen solche Wege auch noch einen durchaus steilen Winkel auf. Hier droht das Gefälle im Laufe der Zeit zu glätten und vor allem Details im Vordergrund versinken dann im Sand. Eine Pflege solcher Sandwege ist daher unabdingbar und auch die Steigung sollte regelmäßig wiederhergestellt werden. Versunkene Gegenstände sollte man freibuddeln oder zurück nach oben holen und deutlicher platzieren. Mehr Tipps zum Thema "Pflege eines Sandweges" erfährst du hier.
Übrigens: Auch hier kann sich das Fixieren ganzer Sandwege oder -zonen mit Sekundenkleber durchaus lohnen, um sicherzustellen, dass diese kompletten Areale fest und stabil sitzen. Damit bedient man sich im Prinzip der Herangehensweise indonesischer Aquascaper, welche vor allem Hardscape in hohem Maße verkleben. Nur wird das gegenwärtig auf den Bodengrund übertragen. Mehr über diese Vorgehensweise erfährst du hier.
Disclaimer & Sicherheitshinweise
Bitte vor Gebrauch die Sicherheitshinweise des jeweiligen Produktes beachten. Der verwendete Kleber klebt innerhalb von Sekunden Haut und Augenlider zusammen. Darf nicht in die Hände von Kindern gelangen. Direkten Kontakt mit der Haut, den Augen sowie der Kleidung vermeiden. Der Einsatz entsprechender Schutzkleidung (Handschuhe) wird empfohlen.
Da auf diese Weise recht viel Kleber verwendet wird, empfehlen wir das Verarbeiten des Materials nur in gut durchlüfteten Räumen. Zusätzlich sollten regelmäßig Pausen eingelegt werden. Bei Anzeichen von Kopfschmerzen oder Übelkeit sollte die Arbeit beendet werden.
Die Zweckentfremdung mit der Verwendung von Sekundenkleber im Aquarium ist zwar erfahrungsgemäß unbedenklich, jedoch ist nicht auszuschließen, dass durch die Inhaltsstoffe Beeinträchtigungen an Glas, Technik, Bodengrund, Pflanzen und Tieren entstehen können. Anwendung auf eigenes Risiko! Wir übernehmen keine Haftung für eventuell entstehende Schäden.