Pflege eines Sandweges
Tipps zur Aufrechterhaltung

Sandwege sind im Aquascaping ein beliebtes Stilmittel, um die Tiefenwirkung in einer Aquarien-Gestaltung zu verstärken. Oft erinnern sie an sich durch die Landschaft schlängelnde Schluchten, Wege oder Flüsse und stecken oft voller winziger Details. So toll diese Sandwege aussehen, so schwer sind sie doch auch zu erhalten. Wir geben dazu wichtige Tipps.

Steigung wiederherstellen

Ein wesentlicher Aspekt bei der Sandweg-Pflege ist das Wiederherstellen der Steigung. Um eine gute Tiefenwirkung zu erzielen, wird das Substrat im Aquascaping nach hinten ansteigend angehäuft, das gilt auch für dekorative Zonen aus Kies oder Sand. Natürliche Erosion aber vor allem der Einsatz von Garnelen und anderen bodenwühlenden Tieren sorgen mit der Zeit dafür, dass sich diese Bereiche immer mehr einebnen. Möchte der Aquascaper sein Layout erhalten, sind hierfür geeignete Pflegemaßnahmen notwendig.

Sand Flattener

Der Sand bewegt sich mit längerer Standzeit mit dem Gefälle. Das bedeutet, dass hinten/oben dann Substrat fehlt, während es sich vorne/unten anhäuft. Mit einem Sand Flattener lässt sich mitunter eine Sandzone samt Steigung wiederherstellen, indem man das Material mit dem Werkzeug vorsichtig nach oben streicht. Ist dies nicht oder nur schlecht möglich, bietet es sich dann an, beim wöchentlichen Wasserwechsel vorne einfach per Schlauch den überschüssigen Sand abzusaugen. Möchte man ihn wiederverwenden, sollte man das Schlauchende in zum Beispiel ein feines Sieb oder ein Fischfangnetz leiten, welches man über dem Auffanggefäß für das Altwasser positioniert. Auf diese Weise lassen sich Sand und Wasser trennen und der Bodengrund dann wieder verwenden. Ist der Sand jedoch zu verschmutzt oder veralgt, kann man mitunter besser neuen frischen Sand nehmen. Vor allem bei sehr hellen Farbtönen ist dies von Vorteil.

Um den Sand nun im Aquarium in hinteren und höheren Bereichen wieder aufzuschütten, ist ein sehr kleines Gefäß wie ein Messbecher sehr hilfreich. Der Grund ist der, dass Sandwege sich nach hinten aus optischen Gründen stark verjüngen. Die Gefahr ist daher groß, dass man den Sand in zu großer Menge und zu breit aufschüttet. Ein kleines Gefäß ist hierfür sehr von Vorteil. Sollte dennoch mal etwas Sand danebengehen und zum Beispiel auf nahe gelegenen Pflanzen oder Hardscape landen, ist das nicht weiter schlimm. Oft lassen sich solche kleine Rückstände unter Wasser wieder per Hand wegwedeln. Notfalls saugt man diese Bereiche mit einem dünneren Schlauch dann wieder etwas ab.

Ausläufer kürzen

Auslaeufer

Vor allem flächig wachsende Bodendecker, die sich über Ausläufer vermehren, können nach einer gewissen Zeit solche dekorativen Sandzonen erreichen. Möchte man die pflanzenfreie Optik dieser Bereiche erhalten, ist es nötig, die Pflanzen nicht nur zurückzuschneiden. Besser ist es, die Ausläufer samt Wurzeln herauszuziehen und zu entfernen, da sie ansonsten an diesen Stellen immer wieder nachwachsen. Hier ist etwas Vorsicht geboten, denn mit den Wurzeln reißt man mitunter größere zusammenhängende Flächen und auch kleineres Hardscape mit nach oben. Das Durchschneiden der Ausläufer im Bodengrund per Schere ist bei Sand und Kies nicht zu empfehlen, da die Partikel die Schneiden blockieren. Übrigens: Soil hingegen ist sehr weich, diesen kann man durchaus mit einer Schere durchschneiden.

Details erhalten

Details in einer Sandzone

Sehr gerne werden vor allem Sandwege mit den feinsten Details angereichert, die in einem Aquascape vorkommen können. Hierzu werden zum Beispiel andere Bodengrundsorten (etwa gröberer Kies) verwendet, kleine Steine, Bruchstücke von Hardscape oder sehr kleine Wurzeln. Diese Details über eine längere Zeit aufrecht zu erhalten, zählt zu den Herausforderungen im Aquascaping. Viele Aquariengestalter, die ein Layout auf einen bestimmten Zeitpunkt zusteuern lassen ( Final Shot), setzen solche Details erst in der späten Phase kurz vor Abschluss ein, vorher wird aus praktischen Gründen darauf verzichtet.

Sind solche Details vorhanden, muss man sie von Zeit zu Zeit wieder freilegen oder erneuern. Vor allem kleinere Kiesel oder Steinchen versinken mit der Zeit im Sand, da diese einfach schwerer sind. Mithilfe einer Pinzette oder per Hand kann man diese wieder aus dem Sand hervorholen oder aber, einfach neue Steinchen wieder oben drauf schütten.

Sandflächen reinigen

Mulm auf dem Sand

Da Sandflächen recht dicht sind, lagern sich Mulm, Kot und Pflanzenteile darauf an, anstatt im Bodengrund zu versickern. Oft geschieht dies an den immer gleichen Stellen, etwa im Vordergrund oder da, wo eine strömungsarme Zone ist. Aus Gründen der Sauberkeit aber auch um die optische Attraktivität zu erhalten, sollte dieser Schmutz regelmäßig entfernt. Dies kann ganz einfach zusammen mit dem wöchentlichen Wasserwechsel geschehen. Mit einem Schlauch kann man den Dreck einfach absaugen. Hält man ihn vorsichtig und über der Sandfläche, wird auch kaum Bodengrund mit entfernt, sondern lediglich leichtere Partikel wie Mulm, Exkremente und Pflanzenüberreste. Auch auch dem Sandweg gelandete Soilkugeln lassen sich so sehr zügig entfernen. Ein wenig aufpassen sollte man, dass nicht kleinere Steine oder Kiesel in den Schlauch gelangen. Diese können diesen dann verstopfen, wodurch sich der Wasserfluss stark vermindert.

Für sehr feine Arbeiten kann man dann einen entsprechend kleineren Schlauch nehmen (bis hin zum 4/6 mm CO2-Schlauch). Jedoch steigt mit sinkendem Durchmesser auch die Gefahr einer Verstopfung.

Sandweg mit Sekundenkleber stabilisieren

Sandweg verkleben

Eine teilweise von indonesischen Aquascapern praktizierte Technik sieht vor, Hardscape und auch Sandzonen mit Sekundenkleber zu fixieren. Vor allem für Sandwege mit hohen Steigungen entfallen auf diese Weise in großem Umfang gewisse Pflegemaßnahmen. Als loser Bodengrund ist solch eine verklebte Zone jedoch dann nicht mehr zu betrachten, da sie nach dem Aushärten des Klebers hart wird. Genauere Informationen, SIcherheitshinweise und einen Disclaimer zu diesem Thema findest du hier.