Terrascaping
Terraristik gestalten

Was ist eigentlich Terrascaping? Aquascaping mag für viele ein Begriff sein, Terraristik wohl sicherlich auch. Mit dem Aufkommen von Wabi-Kusa und anderen optisch ähnlich anmutenden Gestaltungen von Aquaterrarien kam der Begriff des Terrascapings auf. Wir klären in diesem Beitrag genauer auf.

Was bedeutet Terrascaping?

Terrarium gestalten

Die Gestaltungen von Terrarien unter den ästhetischen Konzepten des Aquascapings - das könnte man unter dem Gesichtspunkt des Terrascapings zusammenfassen. Dabei gilt es, ähnlich wie im Aquarium, natürliche Dekorationsmaterialen wie etwa Wurzelholz, Steine und Höhlen zusammen mit Bodengrund und vor allem Pflanzen zu einer gelungenen und harmonisch wirkenden Komposition zusammenzustellen. Ähnlich wie beim Aquascaping werden hierbei gerne Hilfs- und Stilmittel wie das Arbeiten mit dem Goldenen Schnitt oder das Erzeugen von Tiefenwirkung verwendet. Selbstverständlich sollten die Bedürfnisse des Besatzes und der eingesetzten Pflanzen ebenfalls bei der Gestaltung berücksichtigt werden.
Der Name Terrascaping leitet sich ebenfalls aus dem Aquascaping ab, welches abgekürzt für "aquatic landscaping" steht. Damit ist die Erschaffung von landschaftlichen Szenen unter Wasser gemeint. Terrascaping wäre dann die Kurzform von "terraristic landscaping", welches somit für die Gestaltung von Landschaften in einem Terrarium stehen.

Aqua-Terrarien

DOOA Aquaterrarium

Einen gewissen Sonderstatus nehmen Aquaterrarien ein. Dies sind Terrarien, die ebenfalls einen Unterwasserteil beinhalten. Genauer unterteilt wird hier in Paludarium (Sumpf-Aquaterrarium mit hoher Luftfeuchtigkeit), Rivarium (Bachlauf-Aquaterrarium), Riparium (Ufer-Aquaterrarium) und Insularium (Aquaterrarium mit einem inselbildenden Landteil). Paludarien dienen vor allem dazu, tropische Amphibien und Reptilien halten zu können. Hier wird eine hohe, regenwaldähnliche Luftfeuchtigkeit angestrebt. In einem Rivarium werden häufig Frösche, Lurche oder andere Amphibien gehalten.

Durch die von Takashi Amano und ADA eingeführten Wabi-Kusa wurde ein Trend erschaffen, der aus dem Aquascaping stammt und sich mehr mit der emersen Haltung von Wasserpflanzen in einem Aqua-Terrarium beschäftigt. Hierbei wurden unter der Tochtermarke DOOA stilvolle Glasbehälter und Zubehör entworfen, welches den ästhetischen Prinzipien von ADA Amano entspricht. Produkte wie die Terra Base oder die Neo Glass Air-Aquaterrarien stechen dabei in ihrer Innovation sehr heraus. Auch sehr kleine Glasbehälter für Aquaterrarien, welche im Prinzip einem Nano-Aquarium entsprechen, werden von Herstellern wie DOOA, Biolark oder ONF stilvoll umgesetzt.

Wabi Kusa

Pflanzen für die Terraristik

Wasserpflanzen

Wasserpflanze

Klassischerweise werden Wasserpflanzen in einem Aquarium eingesetzt. Ist in einem Aqua-Terrarium ein entsprechender Wasserteil vorhanden, können die Pflanzen dort submers verwendet werden. Darüber hinaus lassen sich Wasserpflanzen im emersen Zustand auch gut für den die Übergangszone am Ufer, oder gar für den Landteil als Begrünung nutzen, wenn entsprechende Luftfeuchtigkeit vorhanden ist.

Moose

Terrarienmoos

Für eine naturnahe Dekoration eines Terrariums sind Moose wie etwa das Bollenmoos eine gute Möglichkeit. Sie bilden zudem gute Feuchtigkeitsspeicher und sind sehr einfach in der Haltung. Zudem sind sie simpel als Polster auf dem Boden zu platzieren oder können zwischen Hardscape gesteckt werden. Außerdem kann man zum Beispiel Aufsitzerpflanzen recht gut in Moospolster stecken, um ihnen auf diese Weise Halt und Feuchtigkeit zu geben.

Aufsitzer

Aufsitzer

Aufsitzerpflanzen werden nicht in Substrat gesetzt, sondern wachsen auf Steinen oder Gehölz im Terrarium. Gerade in tropischen Zonen sind Aufsitzer weit verbreitet. Zu den sogenannten Epiphyten zählen zum Beispiel Tillandsien, Bromelien oder Orchideen. Die Wurzeln der Aufsitzer dienen oft als Haftorgan und sorgen für einen stabilen Halt.

Bodenpflanzen

Bodenpflanzen

Geeignete Terrarienpflanzen für den Boden gibt es für verschiedene klimatische Bedingungen. Oft werden hier klein bleibende und krautige Pflanzen an verwendet. Aber auch für Terrarium-Rückwände lassen sich bestimmte Bodenpflanzen als Akzent einsetzen, wie etwa die farbenfrohen Juwelorchideen. In der Regel benötigen Bodenpflanzen bedingt durch ihren Standort nicht besonders viel Licht.

Gehölze

Gehoelze

Sogenannte Gehölze bilden eine langlebige, verholzende Sprossachse und zählen zu den Bäumen und Sträuchern. Beispielhaft erwähnt sind Gummibaum, Wunderstrauch oder verschiedene Ficus-Arten. Gehölze sind für verschiedene Arten von Terrarien geeignet und können durch regelmäßigen Rückschnitt klein und in Form gehalten werden.

Karnivoren

Karnivoren

Fleischfressende Pflanzen wie etwa der beliebte Sonnentau werden als Karnivoren bezeichnet und können gut in einem Terrarium gehalten werden. Meist benötigen diese Pflanzen sauer und feuchte Böden, die eher nährstoffarm sind. Ein Gemisch aus Torf und Sand ist hier oft die bevorzugte Wahl. Ebenso ist eine starke Beleuchtung zu empfehlen. Karnivore Terrarienpflanzen sind natürlich in ihrer Ernährung eine sehr interessante Wahl. Sie bilden schöne Farbkontraste und teilweise auch sehr hübsche Blütenstände aus.

Sumpfpflanzen

Sumpfpflanze

Sumpfpflanzen eignen sich gut für nasse Böden. Darunter fallen auch viele Wasserpflanzen, da diese neben der Unterwasserform (submers) auch eine Überwasserform (emers) ausbilden können. Beispielhaft erwähnt für Sumpflanzen sind verschiedene Wasserschlaucharten oder der beliebte Gestreifte Graskalmus.

Kletterpflanzen

Kletterpflanzen

Kletterpflanzen sind eine tolle Bereicherung von vor allem größeren Terrarien und schaffen das richtige "Dschungel-Feeling". Zu den Kletterpflanzen zählen unter anderem zahlreiche Sorten Efeutute oder Monstera. In der Regel benötigen diese Pflanzen eine recht hohe Luftfeuchtigkeit und eine Stützstruktur. Damit ist zum Beispiel ein Stück Holz gemeint, an dem sich die Pflanze anheften und emporklettern kann.Teilweise können Kletterpflanzen aber auch in lockeres Substrat gesetzt werden.

Sukkulenten

Sukkulenten

Wenn eine Gestaltung mal etwas "trockener" werden soll, eignen sich sogenannte Sukkulenten. Diese Pflanzen können Wasser gut speichern, sind daher saftreich und kommen daher mit relativ wenig Bewässerung aus. Darunter fallen auch einige tropische Kaktus-Arten wie etwa der Korallenkaktus. Je nach Art, können Sukkulenten in lockerem und sandigem Boden oder gar als Aufsitzer auf auf Gehölz oder Stein verwendet werden

Terrarien und Zubehör

DOOA Aquaterrarium

Neben den passenden Pflanzen findest du in unserem Shop auch Terrarien, Aquaterrarien und sonstige Pflanzgefäße für dein nächstes emerses Projekt. Auch den richtigen Bodengrund und Dekorationsmaterialien bietet unsere Terrascaping-Rubrik, ebenso wie Terrarientechnik. Dazu gehören zum Beispiel Beleuchtung, Pumpen, sowie Möglichkeiten zur Belüftung und Befeuchtung eines Terrariums.

Du suchst Inspiration?

Kein Problem, unsere Aquascaping Wiki bietet auch einige tolle Artikel über Terrascaping, wie etwa eine Vorstellung des biOrb Air 60. Gestaltungen im Neo Glass Air sind hier und hier zu finden.
Was genau ist ein Paludarium? Diese Frage beantworten wir ausführlich in diesem Artikel. Auch einige namhafte Terrascaper stellen wir vor, wie etwa Jonas Loose in unserem Interview.