LED-Beleuchtungen für Aquarien haben sich mittlerweile als Standard in der Beleuchtung eines Aquariums etabliert. Moderne Komplettsets werden fast nur noch mit einer passenden LED-Lampe angeboten. Für Aquarianer, die immer noch ihre altbewährten Lampen mit T5- oder T8-Leuchtstoffröhren benutzen oder gar noch Metalldampflampen verwenden (HQI), kann sich der Umstieg auf ein LED-System lohnen. Viele schrecken jedoch vor dem hohen Kaufpreis bei einer Neuanschaffung zurück. Wir zeigen hier anhand einiger Berechnungen, ob und wann sich ein Umstieg auf eine LED-Beleuchtung lohnt.
Effizienz
In dem Artikel "Die Lumen-pro-Watt-Faustregel bei Aquarien-LEDs" haben wir bereits erklärt, wie man im Hinblick auf den Stromverbrauch ein energieeffizientes Beleuchtungssystemen erkennen kann. LED-Beleuchtungen mit einer hohen Lichtausbeute und einem entsprechend hohen Wert von Lumen pro Watt sind hier besonders empfehlenswert. Vor dem Kauf oder der Umrüstung der Aquarienlampe auf LEDs sollte man daher mit Bedacht auswählen und auf eine gute Effizienz achten. Steht die Einsparung von Energie im Vordergrund, sollten vorzugsweise LED-Lampen mit rein weißen Leuchtdioden ohne RGB-Anteil gewählt werden, da bei ihnen die Lichtausbeute besonders hoch liegt. Die Stärken einer Beleuchtung mit bunten LEDs (RGB) liegen weniger in der Effizienz, als vielmehr in der deutlich schöneren Farbakzentuierung der Objekte im Aquarium.
Ein LED-System mit sehr guter Lichtausbeute ist zum Beispiel die matrix-Reihe von daytime. Hier wird die Lichtausbeute vom Hersteller mit 180 Lumen pro Watt bei LEDs mit weißer Lichtfarbe angegeben.
Einsparmöglichkeiten
Wenn wir beim System der daytime matrix bleiben, kann man anhand eines konkreten Beispiels ausrechnen, wie eine neue Beleuchtung mit LEDs Strom sparen könnte. Bei altbewährten Leuchtmitteln wie Leuchtstoffröhren oder Metalldampflampen hat man früher den Lichtbedarf von Aquarienpflanzen mit Hilfe der Watt-pro-Liter-Regel ausgedrückt. Will man nun seine Aquarienbeleuchtung auf LEDs umrüsten, benötigt man eine übertragene Faustformel, welche bei den LEDs Lumen (lm) pro Liter darstellt. Dazu hier eine kurze Übersicht:
- niedriger Lichtbedarf: Ca. 0,2 bis 0,3 W/l bei alten Leuchtmittel entspricht ca. 15 bis 20 lm/l bei LEDs.
- mittlerer Lichtbedarf: Ca. 0,5 W/l bei alten Leuchtmittel entspricht ca. 30 lm/l bei LEDs.
- hoher Lichtbedarf: Ca. 1 W/l bei alten Leuchtmittel entspricht ca. 60 lm/l bei LEDs.
Eine genauere Erklärung der Umrechnung findest du übrigens in dem gesonderten Artikel "Aquarium LED" in unserer Aquascaping Wiki.
Beispielrechnung:
Ein Standard-Pflanzenaquarium mit 54 Litern wird mit 2x24 Watt T5-Leuchtstoffröhren beleuchtet. Mit ca. 0,9 W/l liegt diese Beleuchtung noch am unteren Ende des Starklichtbereiches, sprich sie deckt auch den Bedarf von Wasserpflanzen mit hohem Lichtbedarf noch ab. Benötigt wird daher eine LED-Beleuchtung, welche ungefähr 60 Lumen pro Liter erzeugt.
Als äquivalenten Ersatz könnte man eine daytime matrix mit zwei verbauten Modulen verwenden. Diese würden zusammen 3.600 Lumen erzeugen, somit kämen wir auf rund 66 lm/l mit dieser Beleuchtung, was im Bereich eines hohen Lichtbedarfs läge. Pro Modul werden allerdings nur 10 Watt an Strom verbraucht. Beide Module benötigen daher zusammen 20 Watt. Die vorherige T5-Lampe hatte einen Verbrauch von 48 Watt.
Endergebnis:
Mit der vorgeschlagenen Lösung ließe sich also etwas über die Hälfte (58%) der Stromkosten einsparen, bei mindestens gleichbleibender, wenn nicht sogar leicht gesteigerter Helligkeit. Insofern lohnt sich in diesem Fall aufgrund der Energieeinsparung die Umrüstung auf ein LED-System.
Amortisierung
Bei einem Umstieg auf eine LED-Beleuchtung entfallen außerdem die regelmäßigen Wechsel der Leuchtmittel wie Leuchtstoffröhren oder HQI-Brenner, welche laut Hersteller regelmäßig ausgetauscht werden sollten. Dieser Einsparung und dem niedrigeren Stromverbrauch durch LEDs steht natürlich der zum Teil immer noch recht hohe Preis bei einer Neuanschaffung gegenüber. Mittlerweile gibt es aber auch im Bereich der Aquarien-LEDs Lösungen in sämtlichen Preissegmenten. So bieten sich die LED-Lampen des Herstellers Chiriros für den preisbewussten Aquarianer an.
Rechnet man die Einsparmöglichkeiten bei Strom- und Leuchtmittelverbrauch gegen den Neupreis auf, so ist die Anschaffung einer neuen LED-Beleuchtung nach einigen Jahren abbezahlt. Wann genau dieser Zeitpunkt ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie vor allem der Größe des Aquariums sowie auch von der Qualität und der Lichtausbeute der neu gekauften LED-Lampe. Er ist aber absehbar und insofern ist der Einstieg in die LED-Welt der Aquaristik ein zu empfehlender Schritt.