Sand im Aquarium
Wichtige Hinweise über Aquarien-Bodengrund

Sand gehört genau wie Kies und Soil zu den beliebtesten Bodengründen in der Aquaristik. Was wäre ein Südamerika-Aquarium ohne Sandboden? Auch im Aquascaping wird Sand gerne als dekoratives Element verwendet. In diesem Beitrag erklären wir euch, welche Vorzüge Sand hat und worauf man bei der Handhabe mit Sand im Aquarium achten sollte.

Körnung

Grundsätzlich ist Sand ein toller Bodengrund für ein Aquarium, der sehr fein und leicht ist. Vor allem gründelnde Tiere wie etwa Panzerwelse lieben dieses Bodensubstrat. Zumal ist er aufgrund der Form und geringen Größe der Partikel ungefährlich und bietet keine scharfen Kanten, an denen sich Tiere mitunter verletzten könnten.
Der Übergang zwischen Sand und Kies ist von der Definition her jedoch als fließend zu betrachten, es kommt also sehr auf die sogenannte Körnung an. Liegt eine Partikelgröße kleiner als 2 mm vor, spricht man von Sand, darüber hinaus dann von Kies. Auch innerhalb der Klassifizierung von Sand gibt es noch weitere Abstufungen. So wird eine Korngröße von 0,63–2 mm als Grobsand, eine Körnung von 0,2-0,63 mm ist Mittelsand. Feinsand ist mit einer Partikelgröße von 0,063-0,2 mm definiert.

Sand besitzt aufgrund seiner geringen Körnung im Vergleich zu Kies eine höhere Dichte. Folglich besitzt ein Sandboden im Aquarium deutlich weniger Zwischen- und Hohlräume. Dies verringert zwar etwas die Durchflutung des Bodens, hat aber auch den Vorteil, dass sich diese Zwischenräume nicht so schnell mit Mulm und anderem organischem Abfall zusetzen. Häufig bleibt der "Dreck" im Aquarium einfach auf der Sandoberfläche liegen und kann gut im Rahmen der Pflegearbeiten mit einem Schlauch abgesaugt werden. Sollten sich dennoch organische Abfälle in unteren Bodengrundschichten ansammeln, besteht bei Sand leider mitunter die Gefahr der Bildung von Fäulnisgasen. Von daher sollte der Aquarianer dies regelmäßig überprüfen (mit einem langen Stab im Bodengrund stochern und beobachten, ob Luftblasen aufsteigen) und es so gut es geht vermeiden, dass organisches Material tiefer in den Bodengrund gelangt. Auch der Einsatz von Bodengrunddüngern, welche organische Anteile besitzen, ist unter Sandböden aus diesen Gründen eher nicht zu empfehlen. Um den Pflanzenwuchs gezielt zu unterstützen, lassen sich besser geeignete Düngetabletten verwenden.

Panzerwels auf Sand

Sand-Sorten

Neben unterschiedlichen Körnungen und somit Grobsand, Mittelsand und Feinsand bieten der Handel vor allem Bodengründe in verschiedenen Farben an. Dabei kann man zusätzlich unterscheiden zwischen natürlichen Sandböden oder solchen, die künstlich hergestellt werden. Natürliche Böden werden einfach in der Natur abgebaut und ansonsten in der Regel nicht weiter verarbeitet (mitunter aber vorgewaschen). Künstliche Sandböden sind meist Partikel, die eingefärbt sind. Um die Farbe zu schützen, sind die Böden zusätzlich mit Kunstharz ummantelt. Somit sind auch sehr knallige Farben wie grün, lila, rot oder blau erhältlich. Natürliche Bodengründe bieten eher normale Farben wie verschiedenen Weißtöne, schwarz, grau oder braun.

Vor allem helle Bodengründe reflektieren das Licht recht stark und lassen Wasserpflanzen und Fische regelrecht erstrahlen. Bei scheuen und eher schreckhaften Tieren, ist jedoch dunklerer Bodengrund mitunter die bessere Wahl, vor allem, wenn sie einen dunklen Boden aus ihrem natürlichen Habitat gewohnt sind.

Für einen Aquascaper bieten sich Sand vor allem für dekorative Zonen an, etwa im Vordergrund oder für die Einsatz in kleinen Gassen oder Schluchten. Hier ist dann von einem Sandweg die Rede. Der Sand wird dann dort eingesetzt, wo der nährstoffreiche Soilboden für die Pflanzen nicht nötig ist. Somit lassen sich mit unterschiedlichen Bodengrundsorten tolle Aquariengestaltungen erzeugen. Um die beide Substrate gut voneinander zu trennen, bedarf es einiger Kniffe. Hier kannst du mehr darüber erfahren.

Sand im Aquascape

Mitunter können einige wenige natürliche Bodengründe leicht aufhärten, etwa wenn in den Steinchen Kalkeinschlüsse vorhanden sind. Dieser Effekt ist wesentlich stärker, wenn im Aquarium eine CO2-Anlage verwendet wird. Dann kann es zu einem Anstieg der KH, GH und des pH-Wertes kommen. Ohne die Einleitung von Kohlendioxid ist dieser Effekt schon fast zu vernachlässigen. Ansonsten sind Sandböden als passive Substrate zu verstehen, die ansonsten keinen Einfluss auf die Wasserwerte im Aquarium haben.

Aquariensand vorbereiten

Ähnlich wie bei Kies kann es auch bei Sand eine gute Idee sein, diesen vor dem Einbringen vorzuwaschen. Dies ist sinnvoll, wenn der Bodengrund etwa durch Abrieb noch etliche Staubanteile enthält, die ansonsten das Wasser trüben könnten. Hierzu benötigt man ein geeignetes Gefäß, welches groß genug ist, um den Bodengrund aufzunehmen und vorzugsweise einen Aufstellort, an dem das Gefäß gezielt überlaufen kann. So kann man zum Beispiel einfach einen Eimer draußen aufstellen. Den Behälter füllt man mit dem Bodengrund auf und lässt anschließend und sehr vorsichtig Wasser ein. Nun werden Staub und andere Schmutzpartikel mit an die Wasseroberfläche gespült. Den Bodengrund kann man nun langsam und behutsam etwas umrühren, um den Reinigungsprozess zu verstärken. Anschließend kippt man das dreckige Oberflächenwasser etwas ab oder bringt das Gefäß mit äußerster Vorsicht gezielt zum Überlaufen, um den Staub zu entfernen. Diesen Vorgang wiederholt man mehrere Male, bis das Wasser im Gefäß möglichst klar und sauber ist.

Im Gegensatz zum schwereren Kiesboden ist jedoch vor allem bei sehr feinen Sandböden äußerste Vorsicht geboten. Die kleinen Partikel sind extrem leicht und drohen bei den Reinigungsvorgängen einfach weggespült zu werden. Insofern sollte der Aquarianer mit den Wasserbewegungen stets sehr langsam und behutsam vorgehen.

Pflege von Sand im Aquarium

Für eine makellose Optik des Sandes bedarf es durchaus etwas Pflege. Mit der Zeit lagern sich Mulm, Fisch-Exkremente oder Pflanzenreste auf der Oberfläche der Sandschicht ab. Dies sollte man regelmäßig entfernen. Am einfachsten geht dies, wenn sie beim wöchentlichen Wasserwechsel mit einem Schlauch abgesaugt werden. Ein ausreichender Besatz an Garnelen und Schnecken sorgt außerdem dafür, dass möglichst viel totes organisches Material verwertet und zerkleinert wird. Ist der Sand mal nicht in Form, kann man mit einem Sand-Flattener diesen sehr einfach wieder glätten oder nachmodellieren, um zum Beispiel Steigungen wiederherzustellen.

Nährstoffe im Sand?

Seachem - Flourite Black - Sand

Sande und Kiese sind in der Regel passive Böden, welche keinerlei Nährstoffe für die Aquarienpflanzen anbieten. Von daher wird unter Kies gerne ein Bodengrunddünger verwendet. Mit Düngekugeln oder -tabletten lässt sich auch Sand gezielt an bestimmten Stellen mit Nährstoffen anreichern, so dass vor allem stark wurzelzehrende Pflanzen wie Cryptocorynen sehr davon profitieren können.
Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen, so bietet der Hersteller Seachem auch nährstoffhaltige Sandböden an. Die Flourite-Bodensubstrate sind hierbei unterschiedlich in der Körnung, Farbe und Nährstoffzusammenstellung.

Wieviel Sand für mein Aquarium?

Zum Einrichten und zur Planung einer Aquariengestaltung ist es von Belang zu wissen, wieviel Bodengrund man für seine Aquariengröße benötigt. Leider ist dies nicht ganz einfach, da das Volumen des Aquariums in Litern, Bodengründe wie Sand oder Kies im Handel jedoch in der Regel in Kilogramm angegeben sind. Wenn du jedoch in etwa die Körnung deines Bodengrundes kennst, kannst du mithilfe folgender Faustformel deinen Bedarf and Sandboden errechnen.