Kohlenstoff ist einer der wichtigsten Nährstoffe für Wasserpflanzen. An einem bepflanzten Aquarium oder Aquascape sollte daher eine CO2-Anlage nicht fehlen. Besonders effizient sind da Druckgas-Systeme mit einer Mehrweg-Flasche. Wir stellen Euch hier eine typische Zusammensetzung solch einer CO2-Anlage vor.
CO2-Flasche und -Druckminderer
Mehrweg-Systeme basieren auf Druckgasflaschen, die sich problemlos wiederbefüllen lassen. Gängige Größen im Fachhandel sind 500 g oder 2 kg-Gebinde. Um die Flasche zu überwachen und die CO2-Zugabe zu steuern, benötigt man einen sogenannten Druckminderer.
Dieser sollte möglichst über 2 Anzeigen verfügen (Manometer genannt), die den Arbeits- und Flaschendruck in bar anzeigen. Während der Flaschendruck darstellt, wie voll die Flasche noch ist, zeigt uns der Arbeitsdruck, mit wieviel bar das CO2 dem Aquarium zugeführt wird. Hierbei ist zum Beispiel wichtig, dass bestimmte CO2-Zugabegeräte einen gewissen Mindest-Arbeitsdruck brauchen, um korrekt zu arbeiten. Der Arbeitsdruck ist regelbar (anhand des großen Drehknopfes, welcher genau auf dem Druckminderer montiert ist) und sollte auf einen für das CO2-Zugabegerät erforderlichen Wert eingestellt sein.
Nadelventil
Um die CO2-Zugabe nun feiner zu justieren, befindet sich am Druckminderer ein sogenanntes Nadelventil.
Dies besitzt einen kleinen Drehknopf und einen Anschluss für den CO2-Schlauch. Dieser Schlauch verbindet unsere CO2-Anlage mit dem CO2-Zugabegerät im Aquarium.
Nachtabschaltung
In diese Schlauchstrecke lassen sich aber noch einige nützliche Hilfsmittel und Sicherheitstechniken einbauen. So kann man direkt nach dem Nadelventil eine sogenannte Nachtabschaltung integrieren.
Diese basiert auf einem Magnetventil, welches sich per Stromzufuhr ein- und ausschalten lässt. Verbindet man nun das Magnetventil mit einer Zeitschaltuhr (etwa die, mit der man die Beleuchtung des Aquariums steuert), erfolgt eine CO2-Zufuhr nur über einen bestimmten Zeitraum, wie etwa zeitgleich mit der Beleuchtungsphase. Das macht sehr viel Sinn, da Pflanzen in der Nacht kein CO2 verbrauchen. Eine CO2-Düngung über Nacht ist daher unnötig und verursacht nur zusätzliche Kosten.
Hinweis: Wird das Magnetventil per Schlauch mit dem Druckminderer verbunden, sollte man hierbei darauf achten, für diese Strecke keinen weichen Silikonschlauch, sondern druckfesten CO2-Schlauch zu verwenden.
Rückschlagventil
Hinter allen technischen Komponenten wie der Flasche samt Druckminderer sowie etwa dem Magnetventil sollte ein Rückschlagventil in die Schlauchstrecke eingearbeitet sein.
Dies schützt die komplette CO2-Technik vor eindringendem Wasser aus dem Aquarium. Beim Einbau des Ventils ist auf die Laufrichtung des durchfließenden Gases zu achten. Die Pfeilrichtung auf dem Rückschlagventil sollte von der Anlage in Richtung CO2-Zugabegerät zeigen.
Blasenzähler
Die Feinjustierung mit dem Nadelventil braucht auch eine entsprechende sensitive Anzeige, wie man nun die CO2-Zufuhr eingestellt hat. Dies erfolgt durch einen Blasenzähler, der dann in der Regel hinter dem Rückschlagventil verbaut wird (meist sogar nach einer etwas längeren Schlauchstrecke, da der Blasenzähler oft an einer Aquarienscheibe installiert wird, während die dahinter liegende CO2-Technik sich oft im Unterschrank des Aquariums befindet).
Verbindet man die erkennende Blasenanzahl mit einem bestimmten Zeitwert (etwa pro Sekunde oder pro Minute), erhält man nun einen relevanten Wert als Orientierung. Meist wird dieser in bps (Blasen pro Sekunde) oder bpm (Blasen pro Minute) angegeben.
Ein wichtiger Hinweis: Verändert man an der Anlage (wie etwa am Nadelventil) die CO2-Zugabemenge, so braucht das komplette System etwas Zeit, bis am Blasenzähler eine korrekte Blasenzahl angezeigt wird. Man sollte also nach einigen Stunden nochmal kontrollieren, ob die gewünschte Blasenzahl nun erreicht worden ist.
Zugabegeräte
Abschließend befindet sich am Ende unserer Schlauchstrecke nun das CO2-Zugabegerät. Oft sind das Diffusoren, die das CO2 besonders fein zerstäuben können.
Diese werden dann an einer gut durchströmten Stelle im Aquarium untergebracht. Alternativ kann man sogenannte Inline-Reaktoren verwenden. Diese sind nicht im Aquarium sichtbar und werden stattdessen in den Kreislauf des Außenfilters integriert.
Dauertest
Unabdingbar für die Messung des CO2-Gehaltes im Aquarienwasser ist ein gläserner Dauertest, welcher unabhängig von der restlichen CO2-Anlage gut sichtbar im Aquarium befestigt wird.
Die darin enthaltene Testflüssigkeit zeigt per Farbumschlag an, ob zuwenig, genau richtig oder zuviel gelöstes CO2 im Aquarienwasser vorhanden ist.
Hinweis: Auch hier reagiert die Testflüssigkeit erst zeitversetzt nach ein paar Stunden korrekt. Man sollte daher mit etwas Zeitabstand erneut kontrollieren, wie der Farbzustand der Reagenz im Dauertest aussieht.
Zusammenfassung der einzelnen Komponenten in einer logischen Reihenfolge:
CO2-Flasche-->Druckminderer-->Nachtabschaltung-->Rückschlagventil-->Blasenzähler-->CO2-Zugabegerät
Davon losgelöst: CO2-Dauertest