Aquarium-Filter reinigen
Eine Anleitung zum Saubermachen

Von Zeit zu Zeit sollte der Filter des Aquariums gesäubert werden. Wie, wann und warum man die Reinigungsarbeiten am Aquarienfilter durchführen sollte, erklären wir in diesem kleinen Leitfaden.

Warum sollte der Aquarienfilter gereinigt werden?

Der Filter eines Aquariums, ganz egal, ob es nun ein Außenfilter, Rucksackfilter oder Innenfilter ist, dient neben der Strömungserzeugung auch dazu, Schadstoffe abzubauen und Schmutzpartikel zurückzuhalten. Der biologische Schadstoffabbau ist Teil des Stickstoffkreislaufes im Aquarium und geschieht durch die Tätigkeit von Bakterien - Kleinstlebewesen, die sich im Filtermaterial angesiedelt haben. Vor allem sogenannte biologische Filtermedien bieten Bakterien eine geeignete Heimstätte. Schmutzpartikeln werden im Filter des Aquariums vor allem durch sogenannte Vorfiltermedien wie Filterwatte oder Filterschaum zurückgehalten, aber auch andere mechanische Filtermaterialien wie zum Beispiel Eheim MECH.

EHEIM - MECH

Wann sollte der Aquarienfilter gereinigt werden?

Mit der Zeit sammelt sich in diesen Medien zunehmend Filterschlamm, wodurch der Durchfluss und die Leistung des Filters immer mehr nachlässt. Auch in den Schläuchen und Rohren kommt es zu Ablagerungen, die den Durchfluss verringern (wie du diese reinigen kannst, erfährst du hier). Spätestens wenn der Wasserfluss und die Strömung sich spürbar reduzieren, ist es höchste Zeit für eine Filterreinigung. Denn weniger Strömung, sowohl im Aquarium als auch im Filter, bedeutet auch einen geringeren Sauerstoff- und Nährstofftransport. Dies kann in schlechterem Wasserpflanzenwuchs, Algenbildung oder einer gestörten Mikrobiologie enden.

Einige Filtertypen haben für die Filterreinigung sogar ein eigens eingebautes Warnsystem (zum Beispiel der Seachem Tidal Filter).

Seachem - Tidal Filter

Ansonsten gilt für die Filterreinigung der Grundsatz: Der Filter wird immer nur so oft wie gerade nötig gesäubert. Wird er zu oft, zu intensiv oder in zu geringen Intervallen gereinigt, kann dies gravierende Nachteile. Durch das Erneuern oder Ausspülen der Filtermaterialien werden immer große Mengen von nützlichen Bakterien mit entfernt, die sich erst einmal wieder neu bilden müssen. Geschieht dies zu oft oder zu intensiv, kann dies negative Auswirkungen auf die Mikrobiologie und den Schadstoffabbau im Aquarium durch den Stickstoffkreislauf haben. Im schlimmsten Fall kommt es zu einer verstärkten Ammoniak- oder Nitritbildung, welche dann gefährlich für die Aquarienbewohner werden kann. Eine korrekte Filterreinigung ist daher entscheidend für ein gut laufendes, stabiles Aquarium.

Wie sollte der Aquarienfilter gereinigt werden?

Bekanntlich leben im Inneren eines Aquarium-Filters viele nützliche Bakterien. Bei einer Säuberung werden diese teilweise entfernt. Damit dies nur in geringem Maße passiert, empfiehlt es sich, nicht alle Filtermedien auf einmal zu säubern, sondern immer nur einen Teil davon. Somit bleiben in den älteren Filtermaterialien genügend Mikroorganismen aktiv, damit das Ökosystem auf bakterieller Ebene intakt bleibt. Die Filtermedien werden im Wasserbad oder unter fließendem Wasser ausgewaschen. Das Wasser sollte in etwa Raumtemperatur haben. Ein Wasserbad in Altwasser des Aquariums (etwa nach einem Wasserwechsel) eignet sich hierfür sogar noch besser, weil im Leitungswasser potentiell Chlor vorhanden sein kann, das die restlichen Bakterien in den Filtermedien abtöten würde.

Dreckiges Filtermedium

Die Materialien aus dem Filter sollten aus demselben Grund nicht zu gründlich gesäubert werden. Ein gewisser Restgrad an "Dreck" darf gerne erhalten bleiben, da sich darin die sessilen nützlichen Bakterien befinden, die organische Schadstoffe aus dem Wasser verstoffwechseln. Lediglich sehr feine Filtermedien wie Filterwatte oder Flies können gründlich gesäubert werden, damit wieder ein guter Wasserdurchfluss möglich ist. Teilweise ist es sogar einfacher, diese gegen neue Medien auszutauschen.