Eine passende Filterung ist für jede Art von Aquarium von besonderer Wichtigkeit. Neben der Strömung des Wassers ist vor allem der notwendige Schadstoffabbau von Bedeutung, um ein geschlossenes System wie ein Aquarium intakt zu halten. Nun gibt es viele verschiedene Filtermodelle für diverse Aquariengrößen. Womit bestücke ich den Filter? Ist ein Innenfilter, Außenfilter oder Rucksackfilter besser? All diese Fragen erklären wir in diesem Beitrag.
Wozu ein Filter?
Der Filter ist in einem Aquarium für mehrere Prozesse zuständig. So sorgt er für die nötige Strömung und Wasserbewegung. Wieviel Strömung ein Aquarium benötigt, hängt in erster Linie vom Besatz ab. Viele Tiere aus schnellfließenden Gewässern wie Bachläufen sind durchaus eine starke Strömung gewöhnt. Mitunter kann der Aquarianer hier sogar mit speziellen Strömungspumpen noch genauer unterstützen.
Eine weitere und wichtige Aufgabe des Filters ist eine biologische, denn die Filtermaterialien darin reinigen das Wasser. Es werden Schwebstoffe zurückgehalten und durch im Filter lebende Bakterien Schadstoffe abgebaut (Stichwort: Stickstoffkreislauf). Einige Filtermedien können sogar Wasserverfärbungen oder bestimmte Parameter wie den Nitrat- oder Phosphatgehalt reduzieren oder dienen zur pH-Wert-Senkung. Eine Filterung ist in einem Aquarium von immenser Bedeutung, denn ein Aquarium ist, im Gegensatz zu einem natürlichen Gewässer, ein geschlossenes System. Schadstoffe werden nicht einfach fortgetragen und neue Nährstoffe und frisches Wasser nicht dauerhaft angespült. Dies ist aber in einem Fließgewässer wie einem Bach oder Fluss der Fall. Diese Aufgaben muss in einem Aquarium zum einen der Aquarianer übernehmen (durch Pflegearbeiten wie dem Wasserwechsel), zum anderen helfen hierbei technische Dinge wie die Aquarien-Filter. Mehr über dieses Thema erfährst du in diesem Beitrag.
Verschiedene Filtermaterialien
Über das Filtermaterial kann der Aquarianer einen gewissen Einfluss auf die Wasserparameter und die sich im Wasser befindenden Stoffe nehmen. Grundsätzlich sollte der Zweck der Filterung in punkto Wasserreinheit und Schadstoffabbau im Sinne des Stickstoffkreislaufes erfüllt sein. Hierfür sind vor allem mechanische und biologische Filtermedien ausschlaggebend. Die Qualität und Quantität dieser Filtermaterialien hängt vom Bedarf des Aquariums. So erzeugt ein Aquarium mit vielen Fischen mit Hang zum Überbesatz und intensiver Fütterung sehr viele Abfallstoffe, entsprechend hoch sollte die vor allem biologische Filterleistung sein. Ein Pflanzenaquarium mit nur wenig Tieren hat jedoch einen ganz anderen Anspruch, hier wäre eine Geringfilterung angemessener, die kaum Einfluss auf wichtige Pflanzennährstoffe hat.
Zusätzlich gibt es noch die chemische Filterung. Hiermit sind Materialien gemeint, die aktiv Einfluss auf bestimmte Stoffe im Wasser haben. Darunter fallen Sachen wie Aktivkohle und Adsorber, die den Gehalt an Nitrat, Phosphat oder Silikat verringern können. Der Einsatz chemischer Filtermedien sollte mit Bedacht und sehr gezielt eingesetzt werden, da der Effekt solcher Maßnahmen recht groß ist. Genauere Informationen zum Thema Filtermaterialien findest du hier.
Welche Filter-Typen gibt es?
Grundsätzlich unterscheidet man hierbei zwischen Innenfiltern, Außenfiltern und Rucksackfilter. Innenfilter werden, wie der Name schon verrät, im Inneren des Aquariums platziert. Das nimmt zwar im Becken selber etwas Platz weg, man hat aber die wichtige Technik nicht außerhalb des Aquariums, es wird also kein Unterschrank benötigt. Gerade für kleine Aquarien, die etwa auf einem Schreibtisch stehen, sind Innenfilter daher eine gute Lösung.
Außenfilter verlagern die Filterung komplett nach außen, das Filtergehäuse findet meist in einem Unterschrank Platz und ist mit Schläuchen über Filtereinlauf und -auslauf mit dem Aquarium verbunden. Im Becken selbst bleibt somit deutlich mehr Raum zur Gestaltung, zumal entfällt dann ein Stück Technik, die ansonsten sichtbar wäre. Vor allem Aquascaper schwören daher auf Außenfilter.
Als eine Art Zwischenlösung sind Rucksackfilter (auch Hang On-Filter genannt) gedacht. Die Technik befindet sich zwar außerhalb des Glasbeckens, aber nicht so weit entfernt wie bei einem Außenfilter. In der Regel wird ein Rucksackfilter nämlich über eine Aquarienscheibe gehängt. Somit verbleibt der Filter recht nah am Aquarium und das Aquarien-Setup recht kompakt. Ein Unterschrank zur Technikunterbringung ist von daher nicht nötig. In diesem Artikel gehen wir auf die verschiedenen Filter-Typen nochmal genauer ein.
Übersicht: Filtertypen für gängige Aquariengrößen
10 bis 20 l Nano-Aquarium:
Für sehr kleine Nano-Aquarien ist es aufgrund der geringen Größe gar nicht so leicht, einen passenden Filter zu finden. Richtige Außenfilter sind für ein solch geringes Volumen nicht vorhanden, hier kann man auf Rucksackfilter wie den AZOO HangOn Filter MIGNON 150 und den Aquael Versamax Mini zurückgreifen, um die Technik zumindest etwas außerhalb des Aquariums zu verlagern. Innenfilter-Modelle hingegen, sind für diese Aquariengröße recht vielfältig vorhanden. Da solch kleine Nano-Aquarien auch oft als Desktop-Variante auf einem Schreibtisch oder ähnlichem eingesetzt werden, ist diese Art der Filterung naheliegend. In der Regel werden solche Aquarien nicht mit Fischen besetzt, ein großes Filtervolumen ist daher oft nicht notwendig. Garnelenhalter greifen hierbei gerne auf Schwammfilter oder ähnliche Innenfilter wie dem von Dennerle oder Aquael zurück.
20 bis 30 l Nano-Aquarium, Dennerle Scaper's Tank 35 l oder Nano Cube, ADA Mini M:
Für Nano-Aquarien zwischen etwa 20 und 30 Litern ist die Auswahl an Filtern schon etwas größer. Auch hier lassen sich beliebte Innenfilter wie der Aquael Pat Mini oder Dennerle Nano Eckfilter einsetzen. Der Dennerle Scaper's Flow wartet mit etwas mehr Strömung auf und lässt sich sowohl als Außen-, sowie auch als Rucksackfilter einsetzen. Das gilt auch für den Oase FiltoSmart 60, welcher im Prinzip ein Außenfilter ist, jedoch mit einem optionalem Zubehör-Set als Rucksackfilter umrüstbar ist. In der Regel werden in solch kleinen Aquarien jedoch nur Wirbellose, wenn überhaupt, dann nur wenige und sehr kleine Fische eingesetzt.
54 l Standard-Aquarium (60x30x30 cm), Dennerle Scaper's Tank 50 l oder ADA 60-P:
Für Aquarien mit etwa 50 - 60 cm Kantenlänge ist ein deutlicher Fischbesatz möglich. In punkto Filterung sollten daher Modelle mit mehr Filtervolumen gewählt werden, wenn eine stärkere Wasserbelastung vorliegt.
112 l Standard-Aquarium (80x35x40 cm):
Für größere Aquarien bis zu 80 cm Kantenlänge ist vor allem die Auswahl bei den Außenfiltern deutlich höher. Dennoch gibt es hier auch einige brauchbare Innen- und HangOn-Filter, die für eine derartige Aquariengröße ausgelegt sind.
182 l Standard-Aquarium (90x45x45 cm), ADA 90-P:
Für ein größeres Aquarium mit 90 cm Kantenlänge steigen natürlich auch wieder die Möglichkeiten, größere Zierfische einzusetzen. Hier sind vor allem leistungsstarke Außenfilter mit viel Filtervolumen eine gute Wahl. In dem nun größeren Glasbecken ist es zudem wichtig, einen leistungsstarken Filter zu wählen, damit alle Bereiche im Aquarium durch durchströmt werden können.
250 l Standard-Aquarium (100x50x50 cm) oder 243 l ADA 120-P:
Jetzt wird die magische Grenze von 1 m Kantenlänge erreicht beziehungsweise überschritten. Zwar sind auch hier noch Rucksackfilter erhältlich, aufgrund der Platzersparnis sind jedoch Außenfilter die richtige Wahl für solch ein großes Aquarium. Wer größere Cichliden oder Welse mit entsprechend höherem Stoffwechsel halten möchte, ist mit einen Filter gut beraten, der ein größeres Filtervolumen aufweist.
350 bis 500 l Aquarium:
Angekommen in dem Bereich der Großaquarien kann der Aquarianer immer noch auf eine gute Auswahl an vor allem Außenfiltern zurückgreifen. Gerade bei Glasbecken mit nun einer stattlichen Kantenlänge von 1,5 m und aufwärts und dem Verlangen nach genügend Strömung in allen Bereichen, lohnt sich mitunter das Hinzuziehen eines zweiten Filters oder dem Einsatz von Strömungspumpen.