Wer kennt das nicht: Man hat einen Außenfilter gebraucht erstanden oder möchte einen benutzen Filter an einem anderen Aquarium einsetzen. Um die Übertragung von Keimen und vor allem von Algensporen (etwa der lästigen Cladophora sp.) zu vermeiden, ist eine Desinfizierung des Filters zu empfehlen.
Zur Reinigung eines gebrauchten Filters kann man auf verschiedene Möglichkeiten zurückgreifen. Essig oder Chlorreiniger bieten sich aufgrund ihrer stark desinfizierenden Wirkung zwar an, allerdings können sie bewirken, dass die Gummidichtungen und Schläuche ihre Weichmacher verlieren und aushärten. Bei wiederholter Anwendung dieser Mittel kann es daher zu Undichtigkeiten kommen. Wesentlich besser als Essig oder Chlorreiniger eignet sich für diesen Zweck Zitronensäure zum Entkalken von Kaffeemaschinen etc. aus dem Handel, welche neben ihren Eigenschaft als Kalkentferner auch leicht antiseptisch wirkt.
Zunächst wird der Filter samt Körben und Filtermaterialien grob vorgereinigt. Sämtliche Innenteile werden unter fließendem Wasser abgespült. Sehr feines und stark verdrecktes Filtermaterial (wie etwa Vlies) sollte man besser komplett entfernen und später durch neues ersetzen.
Falls es technisch möglich ist, wäre eine Generalreinigung auch eine gute Gelegenheit, den Impeller aus dem Filterkopf auszubauen, zu zerlegen und zu säubern. Anschließend werden alle Komponenten wieder zusammengebaut, der Filter wird mit Frischwasser befüllt und wieder verschlossen. Die Schlauchanschlüsse werden angeschlossen. Die Enden der Schläuche für den Filtereinlauf und den Filterauslauf versenkt man nun in einem Eimer, der zuvor neben dem Außenfilter positioniert wurde.
Inline-Technik wie zum Beispiel ein externer Heizer oder ein Inline Diffusor - so vorhanden - kann in der Schlauchstrecke integriert bleiben, falls diese Komponenten ebenfalls gereinigt werden sollen (was ratsam ist). Damit kein Wasser austreten kann, sollte die CO2-Schlauchstrecke des Inline-Diffusors verschlossen oder mit einem Rückschlagventil abgesichert sein. Der Eimer wird mit genügend Wasser befüllt. Damit ist der Filterkreislauf wieder geschlossen, und der Außenfilter kann nun an das Stromnetz angeschlossen werden. Das Schlauchende der Filteransaugseite sollte sich immer unter Wasser befinden. Notfalls wird dieses Ende des Filterschlauchs im Eimer zum Beispiel mit einem Stein beschwert, damit es wirklich nicht auftreiben kann. Der Filter sollte problemlos laufen. Wichtig ist im nächsten Schritt, dass das komplette Wasservolumen ermittelt wird. Dazu rechnet man neben dem Volumen des Filters auch die Menge an Wasser im Eimer mit ein. Die Gesamtsumme wird nun für die Ermittlung der Menge an Zitronensäure benötigt.
Dosierung
Zitronensäure in Pulverform wird so dosiert, wie es in der Anleitung für die Reinigung von Kaffeemaschinen oder Wasserkochern auf der Packung oder im Beipackzettel beschrieben steht - für die genaue Dosierung siehe die Anleitung des Herstellers. Im der Regel werden hier etwa 40 bis 60 g Zitronensäurepulver pro Liter Wasser empfohlen. Je nach dem Gesamtvolumen des verwendeten Wassers (im Filter und Eimer) sollte eine entsprechende Menge zugegeben werden. Die errechnete Menge gibt man nun in dem Eimer, welcher bereits zuvor über die Filterschläuche mit dem Filter verbunden wurde. Mit der Zeit und unter dem Einfluss der Strömung löst sich das Pulver im Wasser auf.
Den Filter lässt man nun einen bis zwei Tage so laufen. Als letzten Schritt baut man den Filter nochmals auseinander und spült alle Komponenten noch einmal gut ab. Damit sind sie wieder einsatzfertig.
Disclaimer
Bitte lest und beachtet vor Gebrauch die Sicherheitshinweise des jeweiligen chemischen Reinigungsmittels. Niemals verschiedene Reinigungsmittel miteinander mischen! Ebenso sollte mit dem Hersteller des Filters geklärt werden, ob eine Desinfektion mit Zitronensäure Auswirkungen auf die Garantie oder Gewährleistung hat. Anwendung auf eigenes Risiko! Wir übernehmen keine Haftung für eventuell auftretende Schäden!