Die meisten Bärblinge stammen aus Asien. Es handelt sich bei dieser Fischfamilie um Schwarm- oder Gruppenfische. In der Regel lassen sich Bärblinge gut in einem Aquarium halten, vorausgesetzt, die Größe passt. Während größere Bärblinge wie der Zebrabärbling (Danio rerio) schon bereits seit Jahrzehnten in der Aquaristik bekannt sind und sich als klassische Aquarienfische etabliert haben, erfreuen sich mittlerweile auch die klein bleibenden Bärblinge der Gattungen Rasbora und Boraras insbesondere in den Bereichen Aquascaping und Nano-Aquaristik hoher Beliebtheit. Im Gegensatz zu einigen größeren Barben-Arten eignen sich diese Bärblinge prima für ein Pflanzenaquarium, da sie nicht an die Wasserpflanzen gehen. Aufgrund ihrer geringen Größe (teilweise nur 2 bis 3 cm) passen sie vom Größenverhältnis her auch gut in die meisten Aquascapes. Auch wenn viele Bärblinge vielleicht nicht ein ganz so buntes Farbenkleid besitzen wie südamerikanische Salmler, zeigen einige Arten ein tolles Schwarm- oder Sozialverhalten.
Ähnlich wie die meisten Wasserpflanzen bevorzugen viele Bärblinge saures und weiches Wasser und teilweise auch nicht ganz so hohe Temperaturen - gerne auch unter 25 °C. Insofern ist auch eine Haltung bei Zimmertemperatur ohne Heizer realisierbar.
Aufgrund der geringen Körpergröße ist geeignetes Futter für die Fische wichtig, hier bieten sich feine Staubfuttersorten oder sehr kleines Granulat an, ebenso wie kleines Lebendfutter (frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien). In der Folge geben wir euch eine kleine Übersicht über einige der beliebtesten Bärblingarten, die gut in ein Pflanzenaquarium passen.
Boraras urophthalmoides
Dieser recht klein bleibende Fisch (maximal 2.5 cm) wird auch unter der Bezeichnung Schwanzfleckbärbling geführt und ist auch öfter im Handel anzutreffen. Im Gegensatz zu vielen anderen Zwergbärblingen, die eher rötlich gefärbt sind, kennzeichnet Boraras urophthalmoides ein goldrotes und ein schwarzes Längsband und ein kleiner Schwanzwurzelfleck (besonders gut auch im Headerfoto zu sehen). Der Schwanzfleckbärbling ist ein friedlicher Schwarmfisch, der nicht mit zu großen Tieren vergesellschaftet werden sollte. Ist die Gruppe entsprechend groß, lässt sich auch im Aquarium teilweise ein recht schönes Schwarmverhalten zu beobachten.
Boraras maculatus, B. brigittae, B. merah
Ein Aquascape mit Boraras maculatus. Copyright by Aram Schneider.
Diese verschiedenen Zwergbärblingarten haben wir in einem Abschnitt zusammengefasst, da ihre Haltungsbedingungen und ihr Farbkleid sich sehr ähneln. Im Handel sind auch noch weitere, ähnliche Arten vertreten (Boraras micros, Boraras naevus). Alle diese Bärbling-Arten stammen aus Asien und sind orange-rot gefärbt und haben schwarze Abzeichen. Fühlen sich die Fische sehr wohl, wird die rote Farbe richtig intensiv. Boraras brigittae ist gekennzeichnet durch einen schwarzen Längstreifen auf rotem Untergrund, Boraras maculatus hat einen größeren und mehrere kleinere schwarze Flecke auf dem roten Körper. Boraras merah zeichnet sich durch punktartige rot-orangefarbene Muster mit schwarzem Kern entlang der Seitenlinie aus.
Boraras merah, maculatus und brigittae
Sämtliche Arten bleiben relativ klein (maximal 2,5 cm) und sollten daher nicht mit größeren Fischen vergesellschaftet werden, die ihnen bedrohlich werden könnten. Je nach Art ist hier kein so starkes Schwarmverhalten wie bei Boraras urophthalmoides zu erkennen, die Tiere stehen eher einzeln im Wasser oder wuseln jeder für sich zwischen den Pflanzen und der Dekoration.
Ein tolles Aquascape mit Boraras brigittae. Copyright by Marcel Dykierek.
Perlhuhnbärbling
Ein mittlerweile sehr beliebter klein bleibender Fisch ist Danio margaritatus. Diese Fische sind Gruppentiere. Sie erreichen eine Körperlänge von ca. 3,5 cm und einen eher gedrungenen Körperbau. Perlhuhnbärnlinge sind sehr lebendige, lebhafte Fische und sorgen im Aquarium für einen "Wuseleffekt". Deswegen sollten diese Tiere auch eher in etwas größeren Aquarien gehalten werden (> 54 Liter). Im Ursprungshabitat ist das Wasser eher kühl und leicht alkalisch. Insofern lässt sich der Perlhuhnbärbling recht einfach in härterem Leitungswasser halten und auch vermehren. Diese Fische zeigen ein interessantes Sozialverhalten, das Imponiergehabe der männlichen Perlhuhnbärblinge ist beeindruckend. Relativ ähnlich von den Ansprüchen ist Danio erythromicron, welcher genau wie Danio margaritatus ursprünglich nahe dem Inlé-See in Burma entdeckt wurde. Jedoch besitzt dieser Fisch ein etwas anderes Farbkleid mit blauen und gelben Querstreifen und ist auch seltener im Handel erhältlich. Danio margaritatus und Danio erythromicron können hybridisieren, sollten also nicht vergesellschaftet werden.
Espes und Hengels Keilfleckbärbling
Rasbora hengeli (siehe Foto) erinnert mit seinem schwarzem Keil auf dem Hinterkörper optisch stark an den größeren Keilfleckbärbling Rasbora heteromorpha. Der Rest des Körpers ist transparent mit einem gold-orangefarbenen Streifen. Flächiger orange gefärbt ist der Espes Bärbling. Sowohl Rasbora hengeli als auch Rasbora espei werden mit maximal 3 cm nicht so groß wie der Keilfleckbärbling. Es sind schwimmfreudige Schwarmfische, die entsprechenden Schwimmraum benötigen. Besonders interessant ist das Laichverhalten der Tiere, da die Eier an den Blattunterseiten von Wasserpflanzen abgelegt werden.
Danio tinwini
Danio tinwini im Mischverband mit Schilfsalmlern. Copyright by Aram Schneider.
Der Zwergleopardbärbling Danio tinwini ist ein sehr schwimmfreudiger und lebhafter Fisch. Mit fast 4 cm Maximallänge ist er schon ein etwas größerer Zwergbärbling. Die Tiere zeigen, eine genügende Gruppenstärke vorausgesetzt, ein sehr ausgeprägtes Schwarmverhalten. Aufgrund der Größe und ihrer Schwimmfreude sollte ein Aquarium mit mehr Inhalt beziehungsweise Kantenlänge gewählt werden. Dieser schlanke Fisch besticht optisch durch sein "Leopardenmuster" mit schwarzen Flecken auf gelbem Untergrund.
Rasbora axelrodi
Axelrods Bärbling ist auch unter dem Synonym Sundadanio axelrodi bekannt. Auch dieser Zwergbärbling bleibt recht klein - 2 bis 3 cm. Sein Farbkleid schimmert silbrig blau, es sind aber auch grüne oder rote Farbschläge im Handel vertreten. Axelrods Bärbling ist ein etwas scheuer Fisch, der Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten in Form von Wasserpflanzen oder Dekoration bevorzugt. Er fühlt sich wohl bei nicht ganz so intensiver Beleuchtung. Wie die meisten Bärblinge ist dieser Rasbora ein Schwarmfisch und sollte in einer Gruppe gehalten werden.
Bilder ohne Kennzeichnung: Copyright by Chris Lukhaup.