Barsche im Pflanzenaquarium
Geeignete Fischarten für ein Aquascape

Die Cichliden oder Buntbarsche (Cichlidae) stellen mit rund 1700 Arten eine sehr artenreiche Fischfamilie dar. Buntbarsche sind in der Aquaristik sehr beliebt. Neben Skalaren und Diskus zählen auch afrikanische Malawi- und Tanganijka-Buntbarsche zu dieser Familie. Allerdings eignen sich gerade die Großcichliden aus Afrika weniger gut für ein Pflanzenaquarium. Pflanzen kommen in ihren natürlichen Habitaten kaum vor, und im Aquarium werden sie von den Tieren eher als Nahrung angesehen. Lediglich hartblättrige Aquarienpflanzen wie zum Beispiel Anubien haben eine Überlebenschance. Eine Übersicht barschfester Aquarienpflanzen findest du hier. Auch die bevorzugten Wasserwerte dieser Fische (hohe Temperatur, hartes und alkalisches Wasser) stimmen nicht mit denen der allermeisten tropischen Wasserpflanzen überein. Zudem gehen einige größere Barscharten vor allem in der Paarungszeit eher rabiat mit der Dekoration und dem Bodengrund im Aquarium um. Der Nestbau dieser Tiere ist ein interessantes Schauspiel - allerdings sind die großen Buntbarsche genau deshalb in einem Biotop-Aquarium sicherlich besser aufgehoben als in einem mühevoll gestalteten Aquascape.

Wir zeigen Euch hier beispielhaft einige kleinere Buntbarsche, die dennoch gut in ein bepflanztes Aquarium passen.

Zwergbuntbarsche für ein Pflanzenaquarium

In ein Aquarium mit dem Schwerpunkt auf Wasserpflanzen oder Aquascaping eignen sich Barscharten, deren bevorzugte Wasserwerte sich mit denen der meisten gängigen Pflanzenarten decken. Dies ist in der Regel ein leicht saurer pH-Wert unter 7, weiches Wasser mit geringer Härte sowie ein etwas wärmerer Temperaturbereich von 22 bis 27°. Hier bieten sich verschiedene eher klein bleibende Zwergbuntbarsche an. Da die meisten (männlichen) Barsche revierbildend sind, sollte das Aquarium mit Dekoration und Pflanzen gut strukturiert sein, um den Fischen Verstecke, aber auch Laichmöglichkeiten bieten zu können.

Apistogramma-Arten

Apistogramma

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Die Gattung Apistogramma beschreibt äußerst farbenfrohe Zwergbuntbarsche aus Südamerika, darunter auch den in der Aquaristik sehr beliebten Kakadu-Zwergbuntbarsch (Apistogramma cacatuoides). Diese mit unter 10 cm Länge klein bis mittelgroß bleibenden Fische eignen sich gut für ein Pflanzenaquarium, da Wasserpflanzen zum Teil auch in ihren natürlichen Ursprungsgewässern vorkommen. Die Geschlechter sind gut voneinander zu unterscheiden, die männlichen Tiere sind meist größer und farbenprächtiger mit längeren Flossen. Apistogramma-Zwergbuntbarsche gehören zu den Substratlaichern und benötigen im Aquarium Verstecke oder Höhlen. Diese können durchaus auch mit einer entsprechenden Bepflanzung und Dekoration mit Steinen oder Hölzern realisiert werden.
Für einige Apistogramma-Arten sollte das Aquarium zumindest teilweise über einen sandigen Bodengrund verfügen, da die Tiere diesen durchkauen, um darüber an Nahrung zu gelangen. Als weitere Ernährung bieten sich vor allem Lebend- und Frostfuttersorten an. Da diese Barsche deutlich revierbildend leben und auch die Weibchen in der Brutzeit ihre Standorte verteidigen, sollte das Aquarium ausreichend groß sein. In freier Natur leben die männlichen Exemplare in einem Harem mit mehreren Weibchen. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten im Aquarium bietet sich allerdings eine Paarhaltung an.

Dario-Arten

Dario Dario

Gerade in den letzten Jahren sind die farbenfrohen, klein bleibenden Blaubarscharten immer populärer geworden, wie zum Beispiel der aus Indien stammende Dario dario. Dieser kleine Barsch wird maximal 3 cm lang und kann daher sogar in einem Nanoaquarium gehalten werden. Im Gegensatz zu den typischen Buntbarschen aus Südamerika bevorzugt Dario Dario etwas kühlere Temperaturen von leicht über 20°. Während die Weibchen eine schlichte graue Färbung aufweisen, sind die Männchen auffallend rot und blau gemustert. Etwas schwierig gestaltet sich die Ernährung, da die Tiere fast ausschließlich Lebendfutter fressen. Dies sollte klein genug für die winzigen Mäuler der Fische sein. Frisch geschlüpfte Artemia-Nauplien und Mikrowürmer bieten sich hier an. Hält man Dario dario in einem mit Zwerggarnelen besetzten Aquarium, so wird deren winziger Nachwuchs von den Blaubarschen ebenfalls nicht verschmäht. Dies sollte man bei der Auswahl des Besatzes für das Aquarium beachten. Eine Vergesellschaftung mit anderen Fischen, die sich nicht revierbildend verhalten, stellt meist kein Problem dar.

Mikrogeophagus

Schmetterlingsbuntbarsch

Die südamerikanischen Schmetterlingsbuntbarsche sind in der Aquaristik schon seit längerer Zeit etablierte Zwergbuntbarsche, die durch ihr schönes Farbenkleid auffallen. Diese Fische bleiben mit einer Gesamtlänge von etwa 6 cm noch relativ klein. Weibchen erkennt man an ihrer rötlichen Brustpartie, bei ihnen ist zudem der zweite Flossenstrahl der Dorsale kürzer als bei den männlichen Exemplaren. Diese Tiere leben paarweise, sie sind sogenannte Offenbrüter. Dies bedeutet, dass zum Beispiel auf flachen Steinen, Blättern oder in zuvor gegrabenen Bodengrundkuhlen abgelaicht wird. Sowohl das Männchen als auch das Weibchen betreiben dann gemeinsam die Brutpflege. Das Aquarium sollte daher mit entsprechender Dekoration ausgestattet sein. Wie bei den meisten Zwergbuntbarschen sollte eine Ernährung hauptsächlich über Lebend- oder Frostfutter erfolgen.

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