Wie viele Fische kann ich in mein Aquarium setzen? Gibt es dafür eine Faustformel? Diese Fragen stellen sich vor allem Anfänger in der Aquaristik, welche ganz neu mit diesem Hobby beginnen möchten. Worauf man als Aquarienbesitzer achten sollte, wenn es um die Planung der Besatzdichte geht, zeigen wir in diesem Beitrag unserer Aquascaping Wiki.
Überbesatz im Aquarium vermeiden
Im Prinzip haben grundsätzliche Gedanken zum Thema Besatzdichte und somit auch damit verbundene Faustformeln das Ziel einer artgerechten Haltung und dass vor allem kein Überbesatz des Aquariums stattfindet. Neben dem Unwohlsein der Tiere im sozialen Miteinander (zum Beispiel bei Revierbildung) hat dieser vor allem biologische Auswirkungen: Das Wasser wird zu stark mit Schadstoffen durch die vielen Bewohner belastet. Reichen hier die Pflegemaßnahmen des Besitzers und technischen Gegebenheiten des Aquariums nicht aus, droht die Gefahr, dass das komplette Ökosystem im Aquarium kollabiert. Diesen Umstand sollte man daher unbedingt vermeiden.
Mindestanforderungen
Die gesetzliche Empfehlung in Deutschland sieht ein Glasbecken mit mindestens 54 Litern und einer Kantenlänge von 60 cm für die Haltung von Aquarienfischen vor. In Österreich ist es sogar verboten, Fische in einem kleineren Aquarium zu halten. Von daher ist man auf der sicheren Seite, mindestens ein Becken mit diesen Standardmaßen für die Fischhaltung einzuplanen. Kleinere Becken werden übrigens als Nano-Aquarien bezeichnet. Diese eignen sich viel mehr für die Haltung von Wirbellosen wie Zwerggarnelen, Krebse oder Schnecken. Mitunter ist aber die Fischhaltung in solch einem Nano-Aquarium möglich. Eine Übersicht über klein bleibende Nano-Fische haben wir in diesem Artikel zusammengestellt.
Faustformel zu Berechnung des Fischbesatzes
In der aquaristischen Szene sind bestimmte Faustregeln mit Fisch-pro-Liter oder Fisch-pro-Zentimeter Angaben im Umlauf. Über die Jahre etabliert haben sich zum Beispiel folgende Faustformeln:
- 1 cm Fischlänge pro 1 Liter Aquarienwasser
- 1 cm Fischlänge auf 30 cm² Fläche im Aquarium
Es sollte berücksichtigt werden, dass diese Faustformeln nur einen sehr groben Anhaltspunkt bieten und im Einzelfall mitunter sogar überhaupt nicht zu empfehlen sind. Ale Negativbeispiel sei erwähnt, dass laut der Fisch-pro-Liter-Formel in einem Standard-Aquarium mit 54 Liter Inhalt ja dann zwei Fische mit 27 cm Größe passen können. Dem ist natürlich nicht so.
Zu beachten ist vor allem bei solchen Längenangaben immer, dass damit die zu erwartende Endgröße eines ausgewachsenen Fisches gemeint ist. Beim Neukauf sind häufig Jungtiere im Handel anzutreffen, deren Größe man nicht als Berechnungsgrundlage nehmen sollte.
Sich allein auf diese pauschalen Angaben zu beziehen, macht daher im Sinne des Tierwohles, nicht wirklich Sinn. Vielmehr ist die Besatzdichte von vielen anderen Faktoren abhängig, die es zu beachten gibt. Vielmehr kann der Aquarianer die Ergebnisse anhand der Faustformeln als erste, sehr grobe Richtwerte verwenden und die Berechnungen mit den weiteren zu berücksichtigenden Aspekten präzisieren oder korrigieren.
Der Kongosalmler ist ein bereits größer werdender Schwarmfisch, welcher ein entsprechendes Aquarienvolumen benötigt.
Zu beachtende Faktoren bei der Besatzwahl
In der Tat hängt die Besatzdichte in einem Aquarium noch von vielen weiteren Dingen ab, die wir hier genauer vorstellen möchten. Berücksichtigt man als Aquarienbesitzer diese Aspekte, ist es zwar etwas komplizierter, aber wesentlicher tierfreundlicher in der Planung seines Fischbesatzes.
Fazit
Die in der Aquaristik verbreitenden Faustformeln eignen sich nur bedingt zur endgültigen Berechnung der Besatzdichte, können aber einen ersten Anhaltspunkt bieten. Die anderen Faktoren wie Größe des Aquariums, Sozialverhalten, Wasserwerte, Artenvielfalt und bevorzugte Wasserzonen sollten auf jeden Fall mit berücksichtigt werden. Vor allem unerfahrene Aquarianer können sich hier besser an den üblichen Fischsteckbriefen orientieren oder eine Fachberatung, beziehungsweise den Rat von erfahrenen Aquarianern in Anspruch nehmen.