Wodurch wachsen Wasserpflanzen im Aquarium?
Dies ist eine Frage, die sich sicherlich jeder Aquarianer stellt, der sich als Neuling mit dem Thema Wasserpflanzen und Düngung auseinandersetzt. Wir wollen hier kurz und knapp erklären, welche Bedingungen für eine erfolgreiche Haltung von Wasserpflanzen erforderlich sind. In dem Falle sind es 4 Bausteine, auf denen unser System aufbaut:
- Licht:
Jede Pflanze braucht Licht zum Betreiben der Photosynthese. Oft hört man als Anfänger den Tipp bei schlechtem Pflanzenwachstum: "Stock Deine Beleuchtung auf.“ Das ist aber so nicht ganz richtig. Die unterschiedlichen Pflanzenarten haben auch unterschiedliche Bedürfnisse in punkto Lichtstärke. Es gibt einfach zu pflegende Pflanzen, die mit sehr wenig Licht auskommen; rötliche Stängelpflanzen hingegen benötigen deutlich mehr Licht (und Nährstoffe). Renommierte Hersteller und Gärtnereien von Wasserpflanzen markieren daher ihre angebotenen Pflanzen mit einem "Ampelsystem". Die Kategorie Grün beschreibt einfachste Pflanzen wie etwa Moose, Farne, Anubien etc., welche nur geringe Ansprüche an Licht und Nährstoffzufuhr haben. Auf der anderen Seite sind in der roten Kategorie sehr anspruchsvolle Pflanzen wie die meisten schnell wachsenden Stängelpflanzen, die auch eine rote Blattfarbe besitzen. Dazwischen ist die gelbe Kategorie angeordnet, welche Wasserpflanzen mit einem mittleren Bedarf umschreibt.
- CO2:
Eine CO2-Düngung versorgt die Pflanzen mit Kohlenstoff, einem Element, welches in einem Aquarium ohne CO2-Zugabe den Pflanzen meistens nur in ungenügender Menge zur Verfügung steht. Für schnellwüchsige Stängelpflanzen ist CO2-Zugabe ein absolutes Muss, und selbst bei anspruchslosesten Pflanzen (Kategorie grün) wird dadurch das Wachstum beschleunigt und der Gesundheitszustand deutlich verbessert. Eine CO2-Anlage sollte daher an einem bepflanzten Aquarium nicht fehlen. Hierfür findet man mittlerweile auch Lösungen für jeden Geldbeutel: seien es günstige Bio-CO2-Anlagen für den Einstieg oder teurere, aber effektivere Mehrwegsysteme mit Druckflaschen.
- Mikrodüngung – der Eisenvolldünger:
Hiermit wären wir beim ersten Teil der Flüssigdüngung. Neben vielen weiteren Spurenelementen verbrauchen die Pflanzen vor allem Eisen, welches wichtig für ein sattes Blattgrün ist. Alle Komponenten werden für den aquaristischen Bedarf durch einen sogenannten Eisenvolldünger abgedeckt. In der Regel ist dies ein Dünger in Flüssigform in einer Flasche, der dem Aquarium wöchentlich oder sogar täglich zugeführt wird.
- Makrodüngung – NPK:
Dieser Teil wird leider von vielen Aquarianern vernachlässigt. NPK steht für die Elemente Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K), die von Pflanzen in relativ großen Mengen benötigt werden. Stickstoff- und Phosphor-Verbindungen, die von den Pflanzen aufgenommen werden können, entstehen im Aquarium zwar auch durch den mikrobiellen Abbau von „Abfällen“ wie Fischausscheidungen, abgestorbenen Pflanzen und Futtereintrag. In einem dicht bepflanzten Aquarium genügen diese Nährstoffquellen aber meist nicht, um dem Verbrauch durch die Wasserpflanzen gerecht zu werden. Und das wichtige Element Kalium entsteht nicht als Abfallprodukt, wird aber von den Pflanzen benötigt. NPK-Dünger werden von vielen Herstellern ebenfalls als Flüssigdünger angeboten, entweder als abgestimmte Mischung mit allen drei Elementen zusammen in einer Flasche oder als einzelne Komponenten in mehreren Flaschen.
Wenn man sich nun mit Düngung von Wasserpflanzen in einem Aquarium beschäftigen möchte, dann sollten einem diese vier Bausteine klar sein, denn sie bilden das Grundgerüst für ein ausgewogenes System und gesunden Pflanzenwuchs.