Phosphat entsteht im Aquarium in der Regel als Abbauprodukt von organischem Ballast wie Fischexkrementen, Futtereintrag oder absterbendem Pflanzenmaterial. Es wirkt sich in unterschiedlichen Aquariensystemen (Süßwasser, Salzwasser, Zuchtaquarium, Pflanzenaquarium) sehr verschieden aus. In normalen Süßwasseraquarien ist Phosphat selbst in höherer Konzentration noch ungiftig für die Bewohner. Gerade in Aquarien oder Zuchtanlagen mit dichtem Fischbesatz können allerdings Algen von dem höheren Phosphatgehalt profitieren und sich ausbreiten, falls keine oder nicht genügend schnell wachsende Wasserpflanzen als Nährstoffkonkurrenten vorhanden sind. Als Richtwert sollte ein Gehalt von 3 mg/l Phosphat (PO4) im Aquarienwasser nicht überschritten werden.
In Pflanzenaquarien oder Aquascapes hingegen wird oft so viel an Nährstoffen wie Phosphat verbraucht, dass dieses sogar mit einem Phosphatdünger zugeführt werden muss, damit keine Wachstumsmängel an den Wasserpflanzen entstehen. Ideale Nährstoffwerte werden hier mit 0,1 bis 1 mg/l Phosphat angegeben. Auch höhere Konzentrationen sind tolerierbar, solange die restlichen Nährstoffe wie zum Beispiel Stickstoff in einem ausbalanciertem Verhältnis stehen.
In einem Meerwasser-System können höhere Phosphatgehalte bei den Korallen die Aufnahme von Calcium in ihr Kalkskelett blockieren. Ein zu hoher PO4-Wert beeinträchtigt demnach das Wachstum und die Gesundheit von Korallen. Angestrebt wird in einem Riff-Aquarium ein gerade noch nachweisbarer Phosphatwert unter 0,05 mg/l.
In Aquarien mit dem Schwerpunkt auf der Garnelenzucht steht ein unüblich hoher Phosphatgehalt in dem Ruf, für mögliche Fehlhäutungen bei den Wirbellosen zu sorgen. Um auf Nummer sicher zu gehen, sollten Züchter von Zwerggarnelen daher auf Phosphat reduzierende Maßnahmen zurückgreifen, wenn der Wert unüblich hoch zu werden droht.
Die Senkung der Phosphatkonzentration im Aquarienwasser lässt sich am einfachsten durch regelmäßige, großzügige Wasserwechsel realisieren. Reichen diese als Maßnahme nicht aus oder lassen sie sich in der Praxis schlecht umsetzen, kannst du auf andere Möglichkeiten ausweichen. Wir stellen in der Folge einige weitere Methoden zur Phosphatsenkung vor.
Wasserpflanzen einsetzen
Vor allem schnellwüchsige Aquarienpflanzen verbrauchen viele Nährstoffe, darunter fallen auch die Elemente Nitrat und Phosphat. So lassen sich deren Konzentrationen im Aquarienwasser auf ganz natürliche Weise reduzieren. Außerdem bieten die Pflanzen den Fischen und Wirbellosen im Aquarium zusätzliche Versteck- und Laichmöglichkeiten, dienen als Sauerstofflieferant und werten das Aquarium optisch auf. Das Einbringen zusätzlicher Pflanzen ist demnach eine Maßnahme, die sich in vielerlei Hinsicht lohnt. Bitte beachte, dass - abhängig von den Anforderungen der Wasserpflanzen -, diese rundum mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt werden sollten. Dies begünstigt ihr Wachstum enorm. Welche Nährstoffe Wasserpflanzen brauchen, haben wir in diesem Artikel genauer beschrieben.
Fütterung
In Erwägung ziehen solltest du zur Phosphatreduzierung eventuell auch, die Fütterung deiner Aquarienbewohner zu überdenken. Eine Überfütterung der Tiere kann leicht zu einer höheren Wasserbelastung führen. Es sollte daher immer nur soviel gefüttert werden, wie die Fische und Wirbellosen in kurzer Zeit auch fressen können. Liegen gebliebene Reste solltest du entfernen. Außer bei der Aufzucht von Jungtieren können ein bis zwei Fastentage in der Woche zudem nicht schaden. Wenn du Frostfutter verfütterst, solltest du die würfelförmigen Portionen nicht einfach unaufgetaut ins Wasser geben, sie können wahre Phosphatbomben sein. Abhilfe schafft es, das Futter in einem kleinen Sieb unter fließendem Wasser aufzutauen und gründlich abzuspülen.
Einsatz eines Phosphatentferners
Phosphatabsorber wie JBL PhosEx ultra oder Seachem PhosBond zählen zu den chemischen Filtermedien. Oft sind diese Phosphatentferner Granulate auf der Basis von Aluminium- oder Eisenhydroxid (GFO). Mittels eines Filtersäckchens werden sie in einem gut durchströmten Bereich im Filter platziert und binden dort das sich im freien Wasser befindende Phosphat. Die Aufnahmekapazität des Absorbermaterials ist begrenzt, und es sollte ausgetauscht werden, wenn es keine Wirkung mehr zeigt. Eine regelmäßige Überwachung mittels eines Phosphat-Wassertests ist daher zu empfehlen.
Hinweis: Die meisten Phosphatabsorber binden nicht nur Phosphat, sondern auch Silikat.