Wer kennt es nicht? Ein neues Aquarien-Projekt befindet sich im Aufbau, es sind aber noch nicht alle Komponenten vorhanden. Wie und wo lagere ich meine bereits gekauften Wasserpflanzen? Wie lange halten diese durch? All diese Fragen beantworten wir hier in unserem kleinen Ratgeber.
Auf die Verkaufsform kommt es an
Zunächst einmal kommt es bei der weiteren Lagerung auf die Verkaufsform der Wasserpflanzen an, die du für dein Aquarium bestellt hast. Grundsätzlich unterscheidet man hier zwischen Topfware, in-vitro-Pflanzen und Bundware. In der Regel handelt es sich bei Topfware (erkennbar daran, dass sich die Pflanzen in einem kleinen Topf befinden) um Wasserpflanzen im emersen Zustand. Dies bedeutet, dass sich die Aquarienpflanzen noch in ihrer Überwasserform befinden, da sie in der Gärtnerei auch in dieser Form kultiviert worden sind. Setzt man solche Pflanzen dann ins Aquarium, stellen sie ihren Wuchs um auf ihre Unterwasserform (submers), die sich in punkto Farbe und Gestalt nochmals deutlich ändern kann. Übrigens, den Unterschied und die Abwägung von Vor- und Nachteilen bei Topfware und in-vitro-Pflanzen kannst du hier nachlesen.
Zwischenhälterung von Topfware
Für die Zwischenhälterung kannst du dir die emerse Form zu Nutze machen, denn emerse Pflanzen sind auf eine Haltung an der Luft perfekt eingestellt. In der Regel liefern wir diese Verkaufsform in verschlossenen Zip-Beuteln aus. In diesen Beuteln befindet sich idealerweise eine gewisse Restfeuchte. Der Beutel wirkt wie ein kleines Gewächshaus, erhält die Luftfeuchtigkeit und lässt sie auch nicht entweichen. Belässt du Aquarienpflanzen nach dem Kauf in dem Beutel, halten diese darin oft noch ein paar Tage durch. Wichtig ist, dass sich darin noch etwas Feuchte befindet. Erscheint dir die Pflanze zu trocken, kannst du sie kurz mit etwas klarem Wasser befeuchten und dann wieder zurück in den Beutel geben und diesen einfach wieder verschließen. Die Aquarienpflanzen im Beutel lagerst du dann eher kühl (Raumtemperatur) und mit ganz leichtem Lichteinfall an einem entsprechenden Platz.
Achtung Ausnahme! In wenigen Einzelfällen kann es sich, unabhängig von der Verkaufsform, um Aquarienpflanzen handeln, die bereits in ihrer submersen Form sind, oder um echte Wasserpflanzen, die es nur in submerser Form gibt. Klassische Beispiele sind etwa Vallisnerien und Blyxa japonica. Diese sollten möglichst zügig wieder vollkommen unter Wasser getaucht werden. Zur Zwischenhälterung dieser Pflanzen findest du Tipps im entsprechenden Kapitel weiter unten.
Lagerung von in-vitro-Pflanzen
In-vitro-Pflanzen haben in ihren Sterilbechern durchaus Vorteile, wenn man sie noch etwas lagern möchte. Dafür müssen jedoch gewisse Voraussetzung gelten: der Transport ist problemlos gelaufen, der Becher wurde noch nicht angebrochen, und er muss unbedingt noch vollkommen verschlossen sein. Vor allem beim Transport werden die Gefäße mitunter deutlich durchgeschüttelt, so dass sich Nährmedium und Pflanzenteile stark vermischen.
Ist dies der Fall, dann wirkt sich das leider oft negativ auf die längere Standzeit eines Bechers aus. Hier ist es dann eher angeraten, die Wasserpflanzen schnell einzusetzen oder in einem Wasserbad zwischenzuhältern (siehe dazu das Kapitel "Lagerung von submersen Pflanzen").
Auch können sich durch schlechte Transportbedingungen zum Beispiel die Becher leicht öffnen, auch kann mitunter etwas Nährflüssigkeit auslaufen. Aus diesem Grund verpacken wir in-vitro-Pflanzen von unserer Seite aus auch nochmal in einem Zip-Beutel. Trat während des Versands Flüssigkeit aus oder kam es zu einer Beschädigung / Öffnung der Becher (dies solltest du gut kontrollieren), so empfiehlt es sich, die Pflanze aus dem Sterilbecher zu entnehmen, vom Nährmedium zu befreien und zur Zwischenhälterung in eine Schüssel mit Wasser zu legen.
Verlief der Transport jedoch gut für den in-vitro-Becher, sind die Startbedingungen für eine Zwischenhälterung in direkt diesem Becher gut. Als ideale Temperaturen für eine weitere Hälterung haben sich gemäßigte Gradzahlen bei Raumtemperatur (20°C) oder leicht darunter erwiesen. Eine kühle Lagerung im Kühlschrank ist auf jeden Fall nicht notwendig, auf der anderen Seite sollten sommerliche Temperaturen über 24 °C unbedingt vermieden werden. Vor allen Dingen Aquarienmoose vertragen höhere Gradzahlen in einem in-vitro-Becher nicht besonders gut.
Ideale Standorte für in-vitro-Becher sind solche mit einem leichtem Tageslichteinfall, damit die Pflanzen genügend (aber auch nicht zu viel) Licht haben, um weiter wachsen und Photosynthese betreiben zu können, aber nicht überhitzen. Wie lange Wasserpflanzen in einem in-vitro-Becher durchhalten, ist artenabhängig. Langsam wachsende Spezies wie Moos oder Cryptocorynen können durchaus eine längere Zeit ohne Probleme überstehen, schnellwachsende Stängelpflanzen hingegen eher nicht. Diese solltest du möglichst innerhalb kurzer Zeit "verbrauchen".
Genauere Informationen zu diesem Thema findest du hier.
Zwischenhälterung von Bundware
Bei Bundware oder losen Portionen von Aquarienpflanzen kommt es sehr darauf an, ob die Pflanzen emers oder submers gezogen wurden. Wenn die Wasserpflanzen eindeutig in ihrer Überwasserform geliefert wurden, kannst du zur Zwischenhälterung genau so verfahren, wie wir es weiter oben für emerse Topfware beschreiben. Auch diese Pflanzen liefern wir in einem Zip-Beutel aus, den du zur Zwischenlagerung als Gewächshaus verwenden kannst.
Handelt es sich jedoch um submerse Aquarienpflanzen, dann sollten sie auch schleunigst ins Wasser. Auf die Zwischenhälterung von Pflanzen in der Unterwasserform gehen wir im nächsten Abschnitt noch einmal genauer ein.
Lagerung von submersen Pflanzen
Für Pflanzenarten, die bereits in ihrer Unterwasserform geliefert wurden, gilt: Diese sollten auch möglichst zügig wieder zurück ins Wasser. Zur Zwischenhälterung kannst du submerse Pflanzen in ein entsprechendes Gefäß mit Wasser legen. Somit wäre diese Art der Haltung sozusagen deckungsgleich mit dem sogenannten "Eimern" oder "Vorwässern" - eine recht klassische Methode, bei der die Aquarienpflanzen vor dem eigentlichen Einsatz im Aquarium für eine gewisse Zeit in einen Eimer oder ein anderes passendes Gefäß mit Wasser gelegt werden. Das Behältnis wird an einem Ort mit moderater Temperatur (Zimmertemperatur) und ganz leichtem Lichteinfall platziert. Beim klassischen Vorwässern, was im Prinzip einer Quarantäne für Wasserpflanzen gleich kommt, werden zusätzlich einige Wasserwechsel durchgeführt. Eine genaue Anleitung dieser Methode haben wir in diesem Beitrag genauer beschrieben.
Punktgenaue Lieferungen
Um längere Lagerzeiten und auch Versandlaufzeiten zu minimieren, ist es von Vorteil, wenn du die Wasserpflanzen so bestellst, dass sie exakt am von dir geplanten Ankunftstag bei dir eintreffen. Hierzu kannst du bei einer Bestellung bei Aquasabi die Versandart "Express" auswählen. Solltest du vor 12.00 Uhr bestellt haben, werden dich die Pflanzen mit einer an Sicherheit grenzenden Wahrscheinlichkeit am Folgetag erreichen.