Größere Barscharten aus den afrikanischen Seen Malawi und Tanganijka sind sehr beliebte Aquarienfische. Die meisten Arten aus den Seen des ostafrikanischen Grabenbruchs sind Aufwuchsfresser und ernähren sich hauptsächlich durch pflanzliche Kost. Wer das Barsch-Aquarium nun mit Wasserpflanzen verschönern möchte, steht vor einem Problem, da die Tiere nicht nur Algenaufwuchs, sondern auch die Pflanzen als Nahrung ansehen. Dennoch gibt es einige Pflanzenarten, die sich in der Praxis als "barschfest" erwiesen haben. Wir geben dazu einige Empfehlungen.
Anubien
Die Speerblätter sind sehr hartblättrig und daher besonders beständig gegen Fressattacken von Fischen. Zudem sind sie recht genügsam, was Nährstoffe und sonstige Wasserparameter angeht. Als sogenannte Aufsitzerpflanzen lassen sich Anubien an Dekoration wie Wurzeln oder Steinen befestigen und wachsen mit der Zeit mit ihren Haftwurzeln fest. Eine Anleitung dazu findest du hier. Durch das Fixieren an der Aquariendekoration bleiben die Pflanzen gut an ihrem Platz. Dieser Umstand ist wichtig, vor allem bei Barscharten, die den Bodengrund und leichtere Gegenstände im Becken bei der Nahrungssuche oder beim Nestbau durcheinander bringen. Anubien sind in vielen verschiedenen Wuchsformen erhältlich, die sich in Größe, Blattform und Farbe unterscheiden.
Javafarn
Microsorum pteropus bietet sich ebenfalls für den Einsatz in Barsch-Aquarien an. Genau wie Anubien ist auch der Javafarn eine Aufsitzerpflanze. Dieser Wasserfarn kann sich mit Hilfe seiner Haftwurzeln an Steinen oder Holz festheften. Die Pflanze ist robust und anspruchslos in der Haltung, die Blätter sind relativ hart. Lediglich Jungpflanzen und Triebspitzen sind etwas weicher und daher etwas anfälliger gegen Fraßschäden.
Crinum
Crinum-Arten, wie etwa die beliebte Dauerwellen-Hakenlilie Crinum calamistratum sind ebenfalls als barschfeste Wasserpflanzen einzustufen. Diese aus Afrika stammende Zwiebelpflanze ist äußerst robust und besitzt harte, gekräuselte Blätter. Für ein gutes Wachstum benötigt Crinum calamistratum ein wenig mehr Licht als andere Crinum-Arten. Diese Pflanze sollte auf jeden Fall in den Bodengrund gesetzt werden - dabei sind einige Dinge zu beachten. Eine Anleitung dazu ist hier zu finden.
Vallisnerien
Die schnellwachsenden Pflanzen der Gattung Vallisneria können ebenfalls in einem Cichliden-Aquarium eingesetzt werden. Vallisnerien sind klassische Hintergrundpflanzen, die in das Bodensubstrat eingepflanzt werden. Die Blätter sind robust, allerdings nicht so hart wie etwa die von Anubien. Etwaige Fraßschäden kann diese Pflanze aber auch gut durch ihr starkes Wachstum ausgleichen. Bei entsprechenden Nährstoffbedingungen (zum Beispiel durch gezielte Bodengrunddüngung) vermehren sich Vallisnerien sehr gut durch Ausläufer.
Echinodorus
Große Amazonas-Schwertpflanzen werden vor allem für Südamerika- und Diskus-Aquarien empfohlen. Dennoch sind sie auch, mit leichten Einschränkungen, für ein Barsch-Aquarium geeignet. Diese Rosettenpflanze ist ein starker Wurzelzehrer. Sie sollte daher gut über den Boden mit Nährstoffen versorgt werden, dazu empfiehlt sich eine gezielte Bodengrunddüngung. Um die Pflanzen am Anfang gegen Auftreiben zu schützen und sie im Bodengrund zu verankern, kann man den Pflanztopf mit kleinen Steinen oder Kies beschweren und gut im Substrat vergraben. Will man den Topf und die darin befindliche Steinwolle nicht mit einpflanzen, kann man auch einfach nach dem Einsetzen um die Basis der Pflanze herum Steine legen. Mit der Zeit und bei guten Nährstoffbedingungen bilden Schwertpflanzen ein dichtes Wurzeldickicht aus. Die Blätter sind, bis auf die härteren Stiele, etwas weicher als bei Anubien.
Cryptocorynen
Größere Wasserkelche wie zum Beispiel die Cryptocoryne usteriana sind ebenfalls als barschfest einzustufen. Der Riesen-Wasserkelch ist anspruchslos in der Haltung und verträgt auch gut härteres und alkalisches Wasser. Diese Wasserparameter bevorzugen auch die ostafrikanischen Cichliden aus dem Malawisee und dem Tanganijkasee. Ebenso wie Echinodorus ernähren sich Cryptocorynen hauptsächlich über die Wurzeln und sollten daher idealerweise über einen mit Nährstoffen angereicherten Bodengrund versorgt werden.