Wer kennt das nicht? Man hat frische, gesunde Wasserpflanzen für sein Aquarium gekauft, setzt diese liebevoll ein und nach wenigen Tagen lösen sich die Pflanzen auf und werden zu Matsch. Was ist zu tun in solch einem Fall? Wir geben hierzu wertvolle Tipps.
Die Wasserpflanzen, die du online für dein Aquarium kaufst, werden in der Regel mit einem Paketdienst verschickt. Der Transport an sich kann, je nach Witterung und Transportzeit, schon eine gewisse Herausforderung für die Aquarienpflanzen sein. Wir bei Aquasabi als seriöser Händler unternehmen dabei alles in unserer Macht stehende, damit die Pflanzen gesund bei dir zu Hause landen. Und selbst wenn einmal eine verdorbene Pflanze bei dir ankommt, wende dich vertrauensvoll an unseren Kundendienst, damit wir dir eine Lösung für dieses Problem anbieten können.
Als Aquarienbesitzer sollte man vor allem in den kälteren Wintermonaten nach dem Eintreffen dafür sorgen, dass sich die Pflanzen erst einmal akklimatisieren können. Daher sollten sie nicht direkt ins Aquarium gepflanzt werden (dies kann ansonsten zu ernsthaften Schäden bis zum Totalverlust der Pflanze führen), sondern über ein bis zwei Stunden an die Innenraumtemperatur gewöhnt werden. Lasse die Wasserpflanzen dazu einfach über den besagten Zeitraum in dem geöffneten Karton neben dem Aquarium stehen. Anschließend sollte die Pflanzentemperatur sich an die Raumtemperatur angeglichen haben, und die Wasserpflanzen können nun für das Einsetzen vorbereitet werden.
Anfällige Pflanzenarten
Das Problem von matschig werdenden Aquarienpflanzen häuft sich zum Teil bei einigen bestimmten Pflanzenarten. Wir haben hier eine Aufstellung von Wasserpflanzen angelegt, welche in dieser Hinsicht besonders empfindlich sind. Gerade Anfängern im Bereich Aquascaping und Pflanzenaquaristik raten wir daher von diesen speziellen Arten zum Einstieg eher ab.
Utricularia graminifolia
Der grasblättrige Wasserschlauch ist eine einzigartige Vordergrundpflanze für das Aquarium, aber leider auch nicht einfach zu halten. Ganz besonders empfindlich ist er in der Zeit nach dem Einsetzen. Dann kann es geschehen, dass einzelne Pflanzenstellen matschig werden und dieses Phänomen sich anschließend durch den kompletten neuen Bestand zieht. Hier solltest du Ruhe bewahren und die verrotteten Pflanzenteile nicht komplett aus dem Aquarium entfernen. Es besteht eine gute Chance, dass sich im Laufe der Zeit (nach einigen Wochen) doch noch einzelne Stellen wieder erholen und somit aus dem Nichts (oft entstehend aus Überresten im Bodengrund) vitale Jungpflanzen hochkommen. Ist dieser Zeitraum einmal überwunden, gestaltet sich die Haltung der Pflanze als recht problemlos. Voraussetzung ist natürlich eine gute Nährstoffversorgung. Einige Aquascaper haben die Erfahrung gemacht, dass man mit einem Dry Start mitunter mehr Glück hat.
Elatine hydropiper
Dieser wunderschöne Bodendecker, welcher optisch wie eine kleinere Ausgabe von Glossostigma elatinoides wirkt, ist leider ebenfalls keine einfach zu haltende Aquarienpflanze. Vor allem in der Anfangszeit nach der Neueinrichtung neigt diese Pflanze zu plötzlichen Auflösungserscheinungen, welches wahrscheinlich in der Umstellung von emersen auf submersen Wuchs zu begründen ist. Auch die Theorie, dass Elatine hydropiper frischen Soil, welcher zu Beginn stark den Boden ansäuert, nicht verträgt, ist eine naheliegende Erklärung. Erfahrungsgemäß sind die Erfolgschancen mit submers gezogenen Pflanzen und das Einbringen in ein Setup mit bereits längerer Standzeit vielversprechender.
Bucephalandra
Bucephalandra-Pflanzen waren die Sensation unter den Wasserpflanzen in den letzten Jahren schlechthin. Einige spezielle Sorten werden sogar als sehr seltene Raritäten gehandelt. Umso unglücklicher ist dann der Umstand, wenn sich solch eine Kostbarkeit nach dem Einsetzen ins Aquarium auflöst. Obwohl Bucephalandra aufgrund ihrer harten Blätter ähnlich robust wie Anubien wirken, sind sie es leider nicht. Gerade in der Pflanzenumstellung von emersem auf submerses Wachstum und in recht frisch eingerichteten Aquarien kann es durchaus passieren, dass diese Pflanzen zu Matsch zerfallen, häufig beginnend bei den Blättern. Auch wenn Bucephalandra eher klassische Aufsitzerpflanzen sind, kann auch hier frischer, recht stark ansäuernder Soil im Aquarium mitunter zu aggressiv wirken. Wie so oft gilt es hier, Ruhe zu bewahren und sich in Geduld zu üben. Oft zerfallen zwar sämtliche Blätter zu Matsch, das Rhizom bleibt aber hingegen hart und stabil. Solange dies der Fall ist, kann sich die Pflanze wieder erholen und aus dem Wurzelstock neue Blätter austreiben, auch wenn es beim Wuchstempo einer Bucephalandra doch recht lange dauern kann, bis sie wieder wie vorher aussieht. Auf keinen Fall solltest du aus lauter Frust die komplette Aquarienpflanze wegschmeißen, sondern erst einmal überprüfen, ob der Wurzelstock noch intakt ist und ihm eine Chance zum Neuaustrieb geben.
Hemianthus callitrichoides "Cuba" in frischem Soil
Das Kuba-Perlkraut ist an sich keine allzu empfindliche Pflanze, beim Einsetzen in frischen Soilbodengrund, welcher das Milieu sehr stark ansäuert, kann es aber mitunter zu Problemen kommen. Eventuell können hier vor allem die unteren Pflanzenteile absterben und zu Matsch zerfallen. Häufig hat man als Aquarianer aber Glück und es verbleiben genügend gesunde Triebe im Aquarium übrig, um die Einfahrphase zu überstehen und anschließend problemlos weiter zu wachsen.
Blyxa japonica
Das japanische Fadenkraut ist im Gegensatz zu vielen anderen Aquarienpflanzen eine reine Unterwasserpflanze, die daher immer nur eine submerse Form hat. Allein schon durch den Transport kann es zu negativen Auswirkungen bei dieser Pflanze kommen, wenn man sie dann später ins Aquarium setzt. Auch ansonsten ist Blyxa japonica vor allem in der Anfangszeit eine eher empfindliche Wasserpflanze. Vor allem in frisch eingerichteten Aquarien neigt sie dazu, sich über wenige Tage komplett aufzulösen. In einem Aquarium mit bereits längerer Standzeit sind die Erfolgschancen höher, dass es keine Probleme nach dem Einpflanzen gibt. Sollte sie dennoch zu Matsch zerfallen, ist wie bei vielen anderen Arten Geduld angebracht. Der Aquarianer sollte die beschädigte Pflanze eher nicht entfernen, sondern ihr eine Chance geben, dass sich aus den Resten mit der Zeit wieder gesunde Triebe entwickeln können.
Rotala indica
Auch die Rotala indica, ebenfalls bekannt unter dem Synonym Ammania sp. "Bonsai", neigt vor allem in der Anfangszeit in einem frisch eingerichteten Aquarium mit neuem Soil-Bodengrund dazu, sich sehr plötzlich aufzulösen. Die Blätter werden transparent und die Stängel beginnen von unten wegzufaulen. Mit etwas Glück kann man noch gesunde Kopfstecklinge abschneiden und diese intakten Pflanzentriebe neu einsetzen, das ist aber eher die Ausnahme und nicht die Regel. Diese Pflanze sollte daher erst nach einiger Standzeit des Aquariums eingesetzt werden.
Sonderfall Cryptocorynenfäule
Ein spezieller Fall von matschig werdenden Wasserpflanzen ist die sogenannte Cryptocorynenfäule bei Wasserkelch-Arten. Hierbei kann die Pflanze recht schnell innerhalb weniger Stunden ihre Blätter und teilweise auch Stängel verlieren. Betroffene Blätter und sonstiges Gewebe werden dabei schnell glasig und zerfallen zu Matsch, der zudem auch faulig riechen kann. Sind größere Bestände an Cryptocorynen betroffen, kann der Zerfall zu einer stärkeren Wasserbelastung führen. Liegt eine beginnende Cryptocorynenfäule vor, empfiehlt es sich, die betroffenen Pflanzen radikal herunterzuschneiden. Ähnlich wie bei anderen Pflanzenarten gilt auch hier: Solange das Rhizom intakt bleibt, kann daraus wieder neues und gesundes Blattwerk austreiben. Ursache für dieses altbekannte Phänomen in der Aquaristik sind häufig Milieuänderungen, auf die die Wasserkelche mit dem Abwerfen der Blätter reagieren. In der sogenannten Einfahrphase eines Aquariums kann die Cryptocorynenfäule daher auch bei frisch eingesetzten Exemplaren auftreten, vor allem, wenn noch eine Wuchsumstellung von emers auf submers erfolgen muss. Einige Aquascaper machen sich diesen Umstand zu Nutze und setzen bei einer Neueinrichtung Wasserkelche mit komplett entfernten Blättern ein. Das Argument für dieses Vorgehen ist, dass die Pflanze aufgrund der Umstellung ohnehin ihre emersen Triebe abwerfen wird.
Aber auch im laufenden Betrieb bei Aquarien mit bereits längerer Standzeit kann eine Cryptocorynenfäule auftreten, wenn es zu Milieuänderungen kommt. Das können drastisch veränderte Wasserwerte sein, aber auch der Austausch der Beleuchtung oder eine Standortveränderung. Alles in allem sind Cryptocorynen von diesem Phänomen abgesehen sehr robuste und einfach zu haltende Aquarienpflanzen.
Allgemeine Tipps zur Vermeidung von matschig werdenden Wasserpflanzen
Neben der bereits oben in der Einleitung erwähnten Tipps zur Akklimatisierung der Aquarienpflanzen kann man noch weitere Tipps befolgen. Vor allem, wenn du in-vitro-Ware verwendet hast, solltest du darauf achten, dass das Nährmedium vor dem Einpflanzen möglichst restlos entfernt wird. Diese oft zuckerhaltigen Gele können ansonsten einen tollen Nährboden für Bakterien darstellen, welche dann die Pflanzen befallen können. Ebenfalls sollten einmal angebrochene in-vitro-Becher immer vollständig aufgebraucht werden. Wurden diese einmal geöffnet und bleiben sie dann mit Restpflanzen einige Zeit stehen, kann eine etwaige Kontamination zu Schimmel- oder Bakterienwuchs führen.
Wenn bei der Neueinrichtung des Aquariums Wurzelhölzer verwendet wurde, sollte man beachten, dass auch hier einige Holzarten in der Anfangszeit zu einem starken Wuchs von Bakterienrasen in Form von milchigem Schleim neigen. Dies ist an sich nichts Schlimmes, der Rasen verschwindet nach einiger Zeit von selbst und wird auch gerne von wirbellosen Algenfressern wie Schnecken und Garnelen verspeist. Als Aquarienbesitzer solltest du nur darauf achten, dass der Schleim nicht auf empfindliche Aufsitzerpflanzen (wie zum Beispiel Bucephalandra) übergeht. Der Bakterienrasen lässt sich jedoch ganz einfach mit einem Schlauch absaugen. Eventuell ist diese Maßnahme mehrere Male notwendig.