Während Bodendecker normalerweise für den Vordergrund und Stängelpflanzen im hinteren Bereich eines bepflanzten Aquariums eingesetzt werden, gibt es als Gestaltungsebene dazwischen noch den sogenannten Mittelgrund. Hier wird vor allem das Hardscape (Steine und Wurzeln) eines Aquarien-Layouts platziert, welches zum Beispiel gut mit Moosen und Aufsitzerpflanzen begrünt werden kann. Für den Mittelgrund eignen sich aber auch solitäre Pflanzen, die weder stark flächig noch zu sehr in die Höhe wachsen, sondern durch ihre Kompaktheit auftrumpfen. Wir stellen hier einige Beispiele vor.
Artenübersicht beliebter Mittelgrund-Pflanzen
Cryptocorynen
Wasserkelche sind im Prinzip die perfekten Pflanzen für den Mittelgrund eines Aquariums. Sie wachsen eher kompakt, sind eher langsam von der Wuchsgeschwindigkeit und sehr genügsam, was Licht und Nährstoffe angeht. Sie sind sehr stark wurzelbildend und helfen damit, stärkere Substratanstiege des Bodengrundes zu festigen. Neben verschiedenen Größen sind natürlich auch verschiedene Blattformen und -farben erhältlich, deren emerse und submerse Formen doch oft stark voneinander abweichen können. Die Farbpalette reicht von klassischem Grün (zum Beispiel Cryptocoryne wendtii "grün"), über Brauntöne (Cryptocoryne wendtii 'Tropica') bis hin zu rötlich (Cryptocoryne wendtii 'Mi Oya').
- Gattung: Cryptocoryne
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Wuchsgeschwindigkeit: mittel
- Temperatur-Toleranz: 15 - 30°C
- Kann emers wachsen: ja
Blyxa japonica
Dies ist eine rein submers wachsende grasartige Wasserpflanze. Je nach Licht und Nährstoffsituation können die Blätter grün bis rosa erscheinen. Leider neigt diese Pflanze vor allem bei Neueinrichtungen dazu, sich innerhalb weniger Tage aufzulösen. Höhere Erfolgschancen hat man beim Einsetzen des japanischen Fadenkrautes in einem Aquarium, das bereits eine längere Standzeit hat.
- Gattung: Blyxa
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Wuchsgeschwindigkeit: mittel
- Temperatur-Toleranz: 16 - 32°C
- Kann emers wachsen: nein
Staurogyne repens
Die kriechende Staurogyne ist im Prinzip eine sehr langsam wachsende Stängelpflanze. Sie bietet den Vorteil, dass Gruppen dieser Pflanze durch gezielten Rückschnitt buschartig geformt werden können. In großen Aquarien kann sie sogar als Bodendecker eingesetzt werden.
- Gattung: Staurogyne
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Wuchsgeschwindigkeit: mittel
- Temperatur-Toleranz: 20 - 30°C
- Kann emers wachsen: ja
Alternanthera reineckii 'Mini'
Diese kleinwüchsige Form des Papageienblattes ist ein idealer Farbakzent für den Vorder- oder Mittelgrund eines Aquariums. Abhängig vom Licht und der Nährstoffsituation bildet diese Pflanze braun-rötliche bis violette Blätter. Da es sich im Prinzip um eine Stängelpflanze handelt, lässt sie sich gut durch Rückschnitt in Form bringen.
- Gattung: Alternanthera
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Wuchsgeschwindigkeit: mittel
- Temperatur-Toleranz: 4 - 30°C
- Kann emers wachsen: ja
Helanthium tenellum
Die grasartige Zwergschwertpflanze ist eine schöne klein bleibende Form und lässt sich hervorragend als genügsame Vorder- und Mittelgrundpflanze einsetzen. Die Farbgebung der Blätter kann je nach Art und Nährstoffsituation zwischen grün bis rötlich variieren. Helanthium tenellum vermehrt sich durch Ausläufer.
- Gattung: Helanthium
- Schwierigkeitsgrad: mittel
- Wuchsgeschwindigkeit: schnell
- Temperatur-Toleranz: 10 - 35°C
- Kann emers wachsen: ja
Pflege
Im Mittelgrund werden oft langsam wachsende Arten eingesetzt, was die Pflege in diesem Bereich sehr vereinfacht. Der Mittelgrund bestehend aus diesen langsam wachsenden Pflanzen in Kombination mit Dekoration spielt in einem Naturaquarium auch eine strategische Rolle: Durch diese Elemente werden herunter geschnittene, kahle Stängel von Hintergrundpflanzen verdeckt. Nach einiger Zeit treiben diese wieder neu aus und beginnen wieder, den Mittelgrund zu überragen.
Ab und an sollte man auch zu stark gewachsene Mittelgrundpflanzen wieder in Form bringen. Dies ist stark artenabhängig: Stängelpflanzen werden mit einer Schere heruntergetrimmt, bei teppichbildenden Pflanzen sollten die Ausläufer entfernt werden. Kompakt wachsende Rosettenpflanzen wie zum Beispiel Cryptocorynen kann man durch Teilung des Wurzelstockes ausdünnen, wenn eine Mutterpflanze zu groß geworden ist.