Schwimmpflanzen tragen genau wie unter Wasser wachsende Aquarienpflanzen dazu bei, das ökologische Gleichgewicht im Aquarium zu verbessern. Auch wenn sie in Aquascaping-Gestaltungen eher selten vorkommen, können sie klassische Gesellschafts- oder Biotop-Aquarien sehr bereichern. Schwimmpflanzen verbrauchen Nährstoffe wie zum Beispiel Nitrat und Phosphat aus dem Wasser, über die Photosynthese wird im Gegenzug Sauerstoff produziert. Das Element Kohlenstoff können sie dank ihrer emersen Blätter aus der Umgebungsluft entnehmen, daher ist der Einsatz einer CO2-Anlage nicht unbedingt notwendig. Insofern sind Schwimmpflanzen recht genügsame und weniger anspruchsvolle Pflanzen für ein Aquarium oder Paludarium. Im Pflanzendickicht und vor allem in den feinfiedrigen Unterwasserwurzeln finden die Jungtiere von Fischen und Garnelen und andere Kleinstlebewesen ideale Unterschlupfmöglichkeiten und natürlich auch Ablaichplätze für adulte Tiere.
Schwimmpflanzen sorgen für eine Abschattung im Aquarium und reduzieren durch ihre Pflanzenmasse den Lichteinfall und die Strömung an der Wasseroberfläche. Dies hilft Tieren, die es etwas dunkler und ruhiger mögen, sich in der Unterwasserwelt wohl zu fühlen. Sie sind daher prädestiniert für den Einsatz in Becken mit Labyrinth-Fischen, wie zum Beispiel den populären Kampffischen (Betta sp.).
Artenübersicht beliebter Schwimmpflanzen
Riccia fluitans
Riccia fluitans oder Teichlebermoos ist eine feinfiedrige und schnell wachsende Schwimmpflanze. Unter guten Nährstoffbedingungen kann sie viel Sauerstoff produzieren, was sich in deutlich sichtbaren Bläschen an den Blättern bemerkbar macht. Der Begründer der Naturaquaristik, Takashi Amano, revolutionierte den Umgang mit dieser Pflanze, indem er sie aufgebunden auf Steinen als Bodendecker einsetzte. Zerbricht Teichlebermoos, können selbst aus kleinsten Bruchstücken neue Bestände entstehen. Einerseits ist diese Pflanze insofern sehr leicht zu vermehren, auf der anderen Seite aber recht schwer zu entfernen, wenn man ein Riccia-freies Aquarien-Layout haben möchte. Dies sollte man beim Trimmen dieser Schwimmpflanzen beachten. Eine hübsche Variante mit kleineren Blättern ist das Riccia sp. "Dwarf".
- Gattung: Riccia
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Wuchsgeschwindigkeit: schnell
- Temperatur-Toleranz: 4 - 30°C
- Kann emers wachsen: ja
Froschbiss
Limnobium laevigatum, der südamerikanische Froschbiss, ist eine etwas größer werdende Schwimmpflanze. Sie besitzt runde Blätter und lange Unterwasserwurzeln. Dadurch entsteht unter Wasser ein recht großzügiges Wurzelgeflecht, welches eine gute Versteck- und Laichmöglichkeit für tierische Bewohner des Aquariums bietet.
- Gattung: Limnobium
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Wuchsgeschwindigkeit: sehr schnell
- Temperatur-Toleranz: 4 - 35°C
- Kann emers wachsen: ja
Hornkraut
Das raue Hornblatt oder auch Ceratophyllum demersum ist eine weit verbreitete und sehr bekannte Wasserpflanze, die in Aquarien und Teichen eingesetzt wird. Sie ist recht schnellwüchsig und anspruchslos und wird daher gerne als Konkurrenz gegen Algen eingesetzt, zum Beispiel in der Einfahrphase eines Aquariums. Ihr Aussehen ähnelt eher dem einer Stängelpflanze. Ihre langen Triebe sind schmal beblättert, haben aber keine Wurzeln. Man kann Hornkraut daher einfach an der Oberfläche treiben lassen oder in den Bodengrund oder zwischen Dekoration stecken.
- Gattung: Ceratophyllum
- Schwierigkeitsgrad: sehr einfach
- Wuchsgeschwindigkeit: sehr schnell
- Temperatur-Toleranz: 4 - 30°C
- Kann emers wachsen: nein
Salvinia auriculata
Der kleinohrige Schwimmfarn ist fälschlicherweise auch oft unter dem Synonym Salvinia natans anzutreffen. Eine sehr attraktive, recht schnellwüchsige Schwimmpflanze. Die Blätter sind ganz leicht behaart und stets paarig angeordnet. Unter Wasser bildet diese Pflanzen Unterwasserblätter, die aussehen wie Wurzeln. Deren Dickicht bietet Jungtieren im Aquarium ein ideales Versteck.
- Gattung: Salvinia
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Wuchsgeschwindigkeit: sehr schnell
- Temperatur-Toleranz: unbekannt
- Kann emers wachsen: unbekannt
Feenmoos
Azolla filiculoides ist ein sehr dekorativer Schwimmfarn mit filigranen Blättern. Diese Pflanze stammt ursprünglich aus Amerika und bietet sich sehr für offen betriebene Pflanzenaquarien an. Auch in Paludarien und Wabi-Kusa lässt sich das Feenmoos gut einsetzen, da es auch emers auf feuchten Untergründen wachsen kann.
- Gattung: Azolla
- Schwierigkeitsgrad: einfach
- Wuchsgeschwindigkeit: schnell
- Temperatur-Toleranz: 5 - 35°C
- Kann emers wachsen: ja
Pflege
Auch wenn die meisten Schwimmpflanzen recht anspruchslos sind, gibt es dennoch einige Dinge, auf die man achten sollte. Die meisten im Handel angebotenen Arten sind recht schnellwüchsig und verbrauchen dementsprechend viele Nährstoffe aus dem Wasser des Aquariums. Gerade in der Fischzucht werden diese Pflanzen genau aus diesem Grund eingesetzt, da sie durch ihr Wachstum dem Aquarienwasser recht viel Phosphat (PO4)und Nitrat (NO3) entziehen. Mangelt es Schwimmpflanzen an Nährstoffen, zeigen sie dies durch entsprechende Mangelerscheinungen an, wie etwa gelb werdende Blätter oder stagnierendes Wachstum. Für ein stets vitales Aussehen und gesunden Wuchs ist daher eine Rundumversorgung mit Nährstoffen aus dem Makro-Bereich (NPK) ebenso nötig wie das Zuführen von Eisen und anderen Spurenelementen. Dies kann durch eine regelmäßige Volldüngerzugabe geschehen.
Ein regelmäßiges Ausdünnen der Schwimmpflanzendecke ist vor allem dann vonnöten, wenn die darunter liegenden submersen Wasserpflanzen zu stark abgeschattet werden, bevor sie zu kümmern beginnen. Dann wird einfach ein Teil der Schwimmpflanzen entfernt. Wenn nötig, können zu lang gewordene Wurzeln oder Unterwasserblätter mit einer Schere gekürzt werden.