In diesem Artikel haben wir gezeigt, wie man seine Wasserpflanzen für den Start eines Aquariums vorbereitet. Nun ist man in der Lage, mit dem Bepflanzen zu beginnen. Hierbei kann man, je nach Pflanzenart, auf verschiedene Techniken zurückgreifen.
Rhizompflanzen wie etwa Farne, Anubien, etc.
Die meisten Pflanzen dieser Gruppe sind sogenannte Aufsitzerpflanzen. Dies bedeutet, dass sie vorrangig mittels Kleber oder Schnur an Dekoration wie Steinen oder Hölzern befestigt werden. Oft reicht es auch aus, die Pflanze in Zwischenräume der Dekoration zu stecken.
Mit der Zeit bildet sie dann neue Haftwurzeln und wächst am Aufsitzmaterial fest. Das klassische Einpflanzen in den Bodengrund sollte bei diesen Pflanzenarten eher vermieden werden. Wenn doch, sollte man zumindest darauf achten, dass das Rhizom nicht vollständig vom Substrat bedeckt ist, da es ansonsten leicht zur Fäulnis neigt.
Stängelpflanzen wie etwa Rotala, Ludwigia, etc.
Stängelpflanzen werden ganz klassisch in den Bodengrund eingesetzt. Dazu ist eine passende Pflanzenpinzette sehr hilfreich. Mit dieser kann man eine Portion von mehreren Stängeln gut packen und im Bodengrund versenken.
Der Bodengrund sollte vorher mittels Sprühflasche ausreichend durchfeuchtet sein. Die Nässe hält das Substrat besser zusammen und vermeidet das Anhaften einzelner Körner an Pinzette und Fingern. Die Stängel sollten ausreichend tief in den Boden gepflanzt werden.
Extra-Tipp: Beim Einpflanzen von Stängelpflanzen mit kaum oder wenig Wurzeln empfiehlt es sich, diese leicht schräg in den Bodengrund zu stecken. So kann das Bodensubstrat die Stängel besser beschweren und ein Auftrieb der Pflanzen wird verringert.
Rosettenpflanzen wie etwa Cryptocoryne, Echinodorus, etc.
Pflanzen dieser Gruppe werden ganz klassisch in den Bodengrund eingesetzt. Dazu ist eine passende, etwas gröbere Pinzette sehr hilfreich. Mit dieser kann man eine einzelne Rosette gut packen und im Bodengrund versenken.
Dieser sollte vorher mittels Sprühflasche ausreichend durchfeuchtet sein. Die Nässe hält das Substrat besser zusammen und vermeidet das Anhaften einzelner Körner an Pinzette und Fingern. Die Pflanze sollte ausreichend tief in den Boden gesetzt werden.
Bodendecker wie etwa Hemianthus callitrichoides “Cuba”, Glossostigma elatinoides, etc.
Die verschiedensten Bodendecker lassen sich am besten mit einer etwas feineren Pflanzenpinzette einsetzen.
Die handelsübliche Portion sollte man vorher in ausreichend kleinere Teile aufgetrennt haben.
Dies erleichtert das Einsetzen enorm und verringert das spätere Auftreiben der Pflanzen. Die einzelnen Teile sollten von Anfang an möglichst flächig gesetzt werden. So erhält man bei guten Bedingungen schon bald einen durchgehenden Pflanzenteppich. Jede Portion sollte in etwa in einem Abstand von 3-4 cm zur nächsten gepflanzt werden.
Moose in loser Form wie etwa Javamoos, Christmas-Moos, etc.
Moose sind im Prinzip genau wie Farne sogenannte Aufsitzerpflanzen. Das bedeutet, sie werden eher nicht in den Bodengrund gesetzt, sondern so platziert, dass sie an Dekoration wie Steinen und Hölzern festwachsen können. Mit Pflanzenkleber kann man Moose prima auf Gegenständen befestigen.
Alternativ lässt sich Moos mit einer geeigneten Schnur auch auf klassische Weise aufbinden.
Oft reicht es auch aus, die Pflanze in Zwischenräume der Dekoration zu stecken. Mit der Zeit bildet Moos dann neue Haftwurzeln und wächst am Aufsitzmaterial fest.
Ausnahme bilden da einige Moosarten wie etwa Weeping Moos oder Spiky Moos, die nicht von alleine festwachsen. Diese sollten permanent fixiert werden, etwa mit der Aufbindmethode mit einer dauerhaft haltbaren Schnur (etwa aus Nylon).
Schwimmpflanzen wie etwa Salvinia, Limnobium, etc.
Schwimmpflanzen werden in der Regel einfach auf die Wasseroberfläche des Aquariums gelegt.
Eine Sonderrolle spielen aber Schwimmpflanzen wie etwa Riccia, da diese im Aquascaping und in der Naturaquaristik meist zweckentfremdet eingesetzt wird. Kein geringerer als Takashi Amano kam auf Idee, Riccia als Bodendecker einzusetzen, indem er die Pflanzen auf kleine Steine aufband und damit in Bodennähe hielt.
Diese Art der Kultivierung ist immer noch weit verbreitet. Man sollte aber im Hinterkopf behalten, dass diese Pflanzen stark zum Auftrieb neigen, da sie auch sehr viel Sauerstoff produzieren. Daher ist darauf zu achten, dass Riccia immer genügend beschwert bleibt. Es hilft sehr, die Pflanze regelmäßig einzukürzen. Ein weiterer Trick ist, Riccia als Bodendecker mit anderen, ausläuferbildenden Pflanzen wie etwa Glossostigma elatinoides einzusetzen. Die Ausläuferwurzeln der anderen Bodendecker-Pflanzenart helfen dabei, das Riccia am Substrat zu verankern.
Knollenpflanzen wie etwa Crinum, Tigerlotus, etc.
Die Knollen- oder Zwiebelpflanzen sollte man im Gegensatz zu anderen Pflanzen nicht zerteilen. Die Knolle sollte unbedingt intakt bleiben. Diese kann man prima mithilfe einer gröberen Pflanzenpinzette in den Bodengrund einsetzen und ruhig so tief in das Substrat drücken, dass nur noch die Triebe herausschauen.
Allein bei Zwiebelpflanzen wie etwa Crinum sollte ungefähr die Hälfte der Zwiebel aus dem Bodengrund herausschauen.