Wasserpflanzen vorbereiten
Für den Start eines Aquariums

Unsere Kunden erhalten den Großteil der Wasserpflanzen in der emersen Form (Landform). Dennoch sollten die Pflanzen während der Vorbereitung und auch bei der Bepflanzung des Aquariums ausreichend feucht gehalten werden. Hierzu genügt es, die Pflanzen mit einer Sprühflasche in regelmäßigen Abständen einzunebeln.

Wasserpflanzen besprühen

Wenn sehr empfindliche und besondere Tiere gehalten werden, sollten Topf- sowie Bundpflanzen vor dem Einsetzen in das Aquarium sicherheitshalber mehrere Tage gewässert werden. Besonders bei Aquarien, die mit wirbellosen Tieren wie Garnelen und Schnecken besetzt sind, ist besondere Vorsicht geboten. Wir beziehen unsere Pflanzen ausschließlich aus namhaften europäischen Gärtnereien, vorranging von Tropica aus Dänemark, Dennerle aus Deutschland sowie von Anubias aus Italien. Pestizide werden in diesen Gärtnereien nicht eingesetzt, es können aber gewisse Nährstoffkonzentrationen vorhanden sein, die sehr empfindliche Tiere unter Umständen nicht optimal vertragen, auch wenn uns bislang kein solcher Fall bekannt ist. Eine Alternative hierzu sind unsere In-Vitro-Pflanzen. Hier muss man sich diesbezüglich gar keine Gedanken machen, man sollte lediglich das zuckerhaltige Nährmedium möglichst vollständig entfernen.

Topfpflanzen

Topfpflanze Pogostemon erectus Topfpflanze Hemianthus callitrichoides cuba Topfpflanze Anubia barteri var nana

Topfpflanzen werden von der Gärtnerei in der Regel in einem Topf mit Steinwolle emers kultiviert. Die Pflanzen stehen in der Regel nur mit den Wurzeln im Wasser, während der restliche Teil sich über dem Wasser befindet. So wachsen die Pflanzen rasch und gesund, auch sind sie frei von Algen oder anderen Plagegeistern. Das Steinwolle-Material selbst enthält zwar keine Nährstoffe, saugt sich aber in der Gärtnerei mit der Nährlösung voll, die relativ stark mit Dünger angereichert ist. Daher sollte die Steinwolle vor dem Einsetzen der Pflanzen in das Aquarium weitestgehend entfernt werden.

Bei Knollen-, Rhizom- oder Rosettenpflanzen geht man hierbei wie folgt vor:

Erst einmal wird der Topf abgezogen, um die Steinwolle freizulegen.

Topf entfernen

Anschließend kann man schon große Teile der Steinwolle mit den Fingern entfernen.

Steinwolle entfernen

Nun kürzt man zu lang gewachsene Wurzeln mit einer Schere auf etwa 2 cm herunter. Dabei sollte der Wurzelstock, das sogenannte Rhizom, möglichst nicht beschädigt werden.

Wurzeln mit einer Schere kürzen

Letzte anhaftende Steinwolle-Teile lassen sich unter temperiertem, fließendem Wasser abspülen.

Cryptocoryne unter fließendem Wasser abspülen

Sollten dennoch vereinzelt kleinere Reste vorhanden sein, kann man diese mit Hilfe einer feinen Pinzette (wie man sie auch später zum Einpflanzen benutzt) gezielt entfernen.

Steinwolle mit Pinzette entfernen

Bei Rosettenpflanzen befinden sich in einem Topf oft mehrere Blattrosetten, die sich mehr oder weniger leicht voneinander trennen lassen. Besonders bei solchen Pflanzen ist es für das spätere Einpflanzen sehr hilfreich, die große Mutterpflanze in einzelne Rosetten zu teilen.

Cryptocoryne zerteilen

Bei Stängelpflanzen kann man diese Prozedur abkürzen und die Stängel einfach knapp über der Steinwolle mit Hilfe einer scharfen Schere abschneiden.

Stängelpflanze schneiden

Verwendet werden nun die abgeschnittenen, oberen Stängel. Die Pflanzen werden im Aquarium unter passenden Bedingungen schnell neue Wurzeln bilden, mit denen sie sich dann im Bodengrund verankern. Für das spätere Einpflanzen ist es besser, die große Portion in kleinere zu zerteilen.

Stängelpflanze in Portionen zerteilt

Allerdings sollte man bei den Stängelpflanzen-Arten Hygrophila pinnatifida (im Foto abgebildet) und Staurogyne repens auch den unteren, bewurzelten Teil der Pflanze mit in den Boden setzen, nachdem die Steinwolle-Reste entfernt worden sind. Die kräftigen Stängel dieser Pflanzen bilden an der Basis Seitentriebe.

Bei (feinen) Bodendeckern wie z.B. Hemianthus callitrichoides “Cuba” oder auch Glossostigma elatinoides kann es sehr hilfreich sein, einen kleinen Rest der Wolle an den Wurzeln zu belassen, damit dieser als Anker dient. Dazu kürzt man mit einer Schere die Steinwolle um die Hälfte ein.

Steinwolle auf die Hälfte kürzen

Anschließend zerschneidet man die Pflanzen samt Steinwolle in kleinere Portionen, die dann deutlich leichter eingepflanzt werden können. Durch das Gewicht der Steinwollreste wird ein späteres Auftreiben der Pflanzen deutlich verringert.

 Bodendecker mit Steinwolle zerteilen

In-Vitro-Pflanzen

Elecharis sp. mini In Vitro Elatine Hydropiper In Vitro Cryptocoryne wendtii kompakt In Vitro

Auch In-Vitro-Pflanzen sind emers (in der Landform) in den Bechern gewachsen – allerdings unter Laborbedingungen auf einem sterilen Medium. Diese Pflanzen sind also garantiert frei von Schadstoffen, Algen, Schnecken, Schädlingen und großen Nährstoffkonzentrationen. Da dieses Medium aber zuckerhaltig ist, sollte es ebenfalls möglichst vollständig entfernt werden. Anderenfalls würden sich bestimmte Bakterien unter Umständen zu sehr vermehren.

Um das Einpflanzen vorzubereiten, entnimmt man die Pflanzenportion aus dem Becher.

Invitro-Pflanze aus dem Becher entnehmen

Unter temperiertem, fließendem Wasser lässt sich das Nährgel spielend leicht und schnell abspülen.

Invitro-Pflanze unter Wasser ausspülen

Alternativ-Tipp:
Eine besonders bequeme, aber zeitintensivere Variante ist, die Pflanzen mitsamt dem Medium einfach in eine Schale mit (frisch entnommenem) Aquarienwasser zu legen. Nach etwa einer Stunde haben sich große Teile des Nährmediums von alleine abgelöst.

Für das spätere Einpflanzen ist es sehr hilfreich, die große Portion in kleinere Stücke zu zerteilen.

Invitro-Pflanze zerteilen

Bundpflanzen

Als Bundware angebotene Pflanzen sind in aller Regel Stängelpflanzen. Die einzelnen Stängel sind meistens mit Hilfe eines Bleibandes ö.ä. zusammengebunden. Im Prinzip kann man mit ihnen bei der Pflanzenvorbereitung genauso vorgehen wie bei Stängelpflanzen als Topfware (siehe oben). Die Stängel werden oft durch das Band am unteren Ende gequetscht. Die beschädigten Pflanzenteile neigen dazu, sich zu zersetzen. Man schneidet daher nun mit einer scharfen Schere etwas oberhalb der Stelle, an der das Bleiband endete, alle Triebe durch.
Verwendet werden nun die abgeschnittenen, oberen Teile der Stängel. Bei passenden Bedingungen bilden sie an den unteren Stängelknoten sehr schnell neue Wurzeln, welche die Pflanzen im Bodengrund verankern.

Für das spätere Einpflanzen ist es sehr hilfreich, die große Portion in kleinere zu zerteilen.

Stängelpflanze in Portionen zerteilt

Moose auf Edelstahlgitter / Pad

Hier bieten wir zwei verschiedene Arten von Pads an. Zum einen ein Keramik-Pad, auf dem das Moos aufliegt und mit einem Edelstahlgitter bedeckt wird.

Moos auf Keramik Pad

Diese Moose kultivieren wir in unserer Wasserpflanzenanlage in Braunschweig selbst submers (unter Wasser). In diesen Zuchtbecken halten wir auch Garnelen, um einem Algenbewuchs vorzubeugen; ganz ausschließen können wir kleinere Algenbestände aber leider nicht. Auch können mit diesen Moosen eventuell Schnecken und andere kleine Tiere mitreisen. Die Pads können direkt in das eigene Aquarium eingesetzt werden. Durch die Keramik sind sie schwer genug, um am gewünschten Ort zu verbleiben und nicht aufzutreiben.

Möchte man das Moos noch an weiteren Stellen (ohne das Pad) pflegen, wartet man einfach, bis es gut gewachsen ist, und schneidet dann entsprechend viele Triebe ab, um diese dann auf Wurzeln oder Steine aufzubinden oder zu kleben.

Außerdem führen wir reine Edelstahl-Pads. Diese Pads mit den Moosen darauf beziehen wir aus namhaften europäischen Gärtnereien, in der Regel von Tropica oder Dennerle.

Moos auf Edelstahl Pad

Die Pads sind leicht und flexibel. So kann man sie z.B. um Wurzelzweige herum wickeln, um diese schnell mit Moos zu begrünen. Alternativ kann man sie auch mit Steinen beschweren und an der gewünschten Stelle im Aquarium positionieren.

Moospad um eine Wurzel gewickelt

Schwimmpflanzen

Bei Schwimmpflanzen bedarf es eigentlich keiner größeren Vorbereitung. Die handelsübliche Portion kann man je nach Bedarf in kleinere Stücke aufteilen.

Schwimmpflanze portioniert

Manche Schwimmpflanzen wie Limnobium laevigatum (Südamerikanischer Froschbiss) haben sehr lange Wurzeln. Falls dies optisch stören sollte, kann man die Wurzeln durchaus etwas einkürzen. (Das Beispielfoto zeigt einen Schwimmfarn (Salvinia sp.), der wurzelähnliche Unterwasserblätter, aber keine echten Wurzeln hat.)

Schwimmpflanzen Wurzeln kürzen