Die Auswahl an verschiedenen Aquarienpflanzen ist mittlerweile immens groß und stetig kommen immer wieder neu entdeckte Arten hinzu, die die Welt der Aquaristik erweitern. Welche Sorten von Wasserpflanzen gibt es und welche passen für mein Aquarium? Viele Kunden fragen sich dies und sind aufgrund der großen Auswahl mitunter etwas überfordert. Wir geben hier etwas Hilfestellung.
Einteilung in Gestaltungsebenen
Die Zonen Vordergrund (grün), Mittelgrund (gelb) und Hintergrund (blau) am Beispiel dieses Pflanzen-Aquariums.
Neben einer großen Vielfalt in punkto Farbe und Blattform spielt vor allem die Wuchshöhe eine entscheidende Rolle bei der Wahl von Wasserpflanzen. In der Aquariengestaltung gibt es im Prinzip drei Gestaltungsebenen: den Hintergrund, Mittelgrund und Vordergrund. Niedrig wachsende Arten und Bodendecker werden im vorderen Bereich eines Aquariums verwendet. Hinten an der Rückscheibe setzt man vorzugsweise hoch wachsende Arten ein wie etwa schnellwachsende Stängelpflanzen. Durch ihren zügigen Wuchs bedecken sie oft innerhalb von kurzer Zeit die komplette Rückscheibe und wachsen dann bis zur Wasseroberfläche. Sie dienen ferner als geeignete Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten für die Bewohner im Aquarium. Die Ebene zwischen Vorder- und Mittelgrund ist der sogenannte Mittelgrund. Hier werden oft langsam wachsende Pflanzen, die nur eher mittelhoch werden zum Einsatz. Da in diesem Bereich meist auch Dekorationsgegenständen wie Steine und Wurzeln platziert werden, können diese gut mit Aufsitzerpflanzen und Moosen begrünt werden.
Während die Gestaltungsebenen auf Areale bezogen sich auf die Tiefe des Aquariums beziehen, kann man jedoch auch auf die verschiedenen Wasserzonen eingehen. Ein Aquarium ist schließlich ein dreidimensionales Objekt. Die Wasserzonen verweisen auf die Bereiche, die entlang der Höhe eines Aquariums angeordnet sind. Neben der Bodenzone gibt es noch den Bereich nahe der Wasseroberfläche und dazwischen die mittlere Wasserzone. Während der Bereich um den Bodengrund tief wachsende Pflanzen wie Bodendecker umfasst, die mittlere Wasserzone folglich mittelhoch wachsende Arten äquivalent zum Mittelgrund, bietet die obere Wasserzone noch Spielraum für flutende Wasserpflanzen, die unter Schwimmpflanzen bekannt sind.
Selbstverständlich bietet unser Shop jeweils eigene Kategorien für die verschiedenen Ebenen an, so dass man sehr gezielt nach bestimmten Pflanzen für zum Beispiel den Hintergrund eines Aquariums suchen kann.
Die Suche von Wasserpflanzen im Aquasabi Shop
Unser Rubrik "Wasserpflanzen" besteht zunächst einmal aus verschiedenen Unterkategorien, welche die Themen der bereits oben beschriebenen Gestaltungsebenen und Wasserzonen aufgreifen. Des weiteren gibt es noch zusätzliche Kategorien für zum Beispiel "Raritäten".
Für die genauere Suche steht dem Nutzer auf der linken Seite verschiedene Filter zur Verfügung, wie etwa die Herkunft oder die Lieferform der Pflanze. Für uns ist natürlich der Filter "Schwierigkeitsgrad" nun sehr entscheidend.
Grob eingeteilt gibt es hier die Schwierigkeitsgrade "einfach", "mittel" und "schwer", wobei es bei "einfach" und "schwer" noch eine genauere Unterteilung gibt. Grundsätzlich reichen einem jedoch die Hauptschwierigkeitsgrade, um Pflanzen einer bestimmten Gruppe zuordnen zu können. Jetzt geht es im Prinzip darum, passende Aquarienpflanzen für sein individuelles Aquarien-Setup zu Hause zu finden. Die technischen Gegebenheiten stufen wir auch in drei Kategorien ein, die jeweils zu den Schwierigkeitsgraden der Wasserpflanzen passen.
Die technischen Voraussetzungen klären
Wasserpflanzen haben zum Teil ganz unterschiedliche Bedürfnisse. Es gibt zum Beispiel anspruchsvolle Stängelpflanzen in tollen Rottönen, die jedoch auch ausreichend Licht, eine CO2-Zufuhr und eine ausgewogene Flüssigdüngung benötigen. Auf der anderen Seite gibt es aber auch sehr einfache robuste und pflegleichte Aquarienpflanzen, die auch gut ohne CO2-Anlage und nur sehr spärlicher Nährstoffversorgung auskommen. Zwischen diesen beiden Extremen gibt es außerdem noch diverse Abstufungen.
Um hier nach geeigneten Wasserpflanzen suchen zu können, ist es zunächst einmal wichtig, die technischen Gegebenheiten seines Aquariums einzuordnen. Dazu zählen die Aquarienbeleuchtung, das Vorhandensein einer CO2-Anlage und die Art und Weise der Ernährung der Aquarienpflanzen (etwa über Flüssigdünger und/oder über nährstoffreiches Bodensubstrat). Grob überschlagen kann man solch ein technisches Aquarien-Setup dann in drei Kategorien einordnen:
Wichtig ist, dass man den Anspruch der Wasserpflanzen dann mit den technischen Voraussetzungen des Aquarium abgleicht. Nur so ist eine Art von Balance herzustellen und ein gesund wachsendes Ökosystem. Denn was bringt einem die tollste Starklichtlampe, wenn man darunter nur drei langsam wachsende Pflanzen pflegt? Oft endet solch eine Zusammenstellung in einem Grünalgendesaster. Anders herum kommen anspruchsvolle Stängelpflanzen in einem Aquarium mit schwacher Beleuchtung und ohne CO2 oft nicht gut zurecht und gehen nach einer gewissen Zeit dann ein. Da ist dann Frustration vorprogrammiert.
Im Prinzip lässt sich jede Art von Aquarium auf sehr hübsche Weise begrünen, Technik und der Anspruch der Pflanzen muss aber zueinander passen. Dann hat der Aquarianer viel Freude mit seinem Hobby.
Wir ordnen nun verschiedene Settings eines Aquariums grob in drei Kategorien ein. Ausschlaggebend ist vor allem die Helligkeit der Aquarienbeleuchtung, welche in der Regel bei LEDs in der Einheit Lumen ausgedrückt wird. Bezogen auf die Literanzahl des Aquariums ergibt, sich ein Wert mit Lumen pro Liter. Die Vorgehensweise zur Berechnung haben wir hier genauer erklärt.
Die schwache Kategorie
Liegen bei einer LED-Beleuchtung rund 10 bis 20 Lumen pro Liter vor, fällt das Aquarium in die schwache Kategorie. Für diese Art der Beleuchtung eignen sich vor allem Schattenpflanzen wie Moose, Farne, aber auch Wasserkelche, Anubien oder Echinodorus. Eine CO2-Düngung kann vorhanden sein, muss es aber nicht unbedingt. Ist keine CO2-Anlage vorhanden, empfehlen wir vorrangig Wasserpflanzen mit dem Schwierigkeitsgrad "sehr einfach" auszuwählen. Liegt doch eine Kohlenstoffdüngung vor, können auch Aquarienpflanzen mit dem Schwierigkeitsgrad "einfach" ausgewählt werden. Die Wahl des Bodengrundes spielt hierbei keine große Rolle.
Für Pflanzen, die in diese Kategorie passen, ist eine Flüssigdüngung durchaus förderlich, damit ausreichend Mikronährstoffe (Eisen und andere Spurenelemente) und Makronährstoffe (NPK) zur Verfügung stehen. Mitunter ist jedoch hier eine sehr geringe Düngung, die zum Beispiel nur wöchentlich stattfindet, bereits ausreichend. Wurzelzehrende Pflanzen wie zum Beispiel Cryptocorynen freuen sich außerdem über Düngekugeln, um Nährstoffe dann über den Boden aufnehmen zu können.
Die mittlere Kategorie
Die mittlere Kategorie würde ungefähr einen Rahmen von 20 bis etwa 45 Lumen pro Liter abdecken. Eine CO2-Anlage sollte passend zu solch einer Aquarienbeleuchtung auf jeden Fall vorhanden sein, damit kein Nährstoffungleichgewicht entsteht. Auch eine Zugabe von Mikro- und Makronährstoffen über Flüssigdünger sollte in diesem Falle gesetzt sein. Ein nährstoffreicher Bodengrund ist kein Muss, kann aber durchaus die Pflanzen in dieser Kategorie im Wuchs unterstützen.
Je nach Helligkeit der Beleuchtung ist hier auch schon die Möglichkeit gegeben, flach wachsende Bodendecker und sogar teilweise rot werdende Stängelpflanzen zu verwenden. Im Shop sind daher Aquarienpflanzen der Such-Kategorie "mittel" für diese Art von Setup zu empfehlen.
Die starke Kategorie
Liegen mindestens 45 - 60 Lumen pro Liter vor, kann man sein Aquarien-Setup in die starke Kategorie einordnen. Eine Kohlenstoffversorgung über CO2 ist hierbei ein absolutes Muss, ebenso eine ausreichende Versorgung von Mikro- und Makronährstoffen über Flüssigdüngung. Vor allem der Stickstoffbedarf in solchen Aquarien ist dann sehr hoch, hier ist der GH Boost N als reiner Nitratdünger eine gute Option. Unterstützend sollte für solch ein Aquarium gerne ein nährstoffreicher Soil-Bodengrund verwendet werden. Somit werden die Wasserpflanzen auch über die Wurzeln optimal versorgt.
Liegen diese Bedingungen vor, kann der Aquarianer aus dem vollen Schöpfen und auch anspruchsvolle Wasserpflanzen auswählen. Auch rote Aquarienpflanzen können dann sehr gut gehalten werden. Um einen entsprechenden schnellen Stoffwechsel zu erreichen, sollten in solch einem Setup viele zügig wachsende Stängelpflanzen und Bodendecker verwendet werden.
Die Pflanzenliste erstellen
Ist das Aquarien-Setup und der damit verbundene Schwierigkeitsgrad der Wasserpflanzen geklärt, kann man sich nun im Shop auf die Suche nach Pflanzenvorschlägen machen. Zunächst einmal kann der Aquarianer hier sich also Aquarium-Pflanzen aussuchen, die ihm einfach gefallen. Hinweis: Bei vielen der Produktbilder handelt es sich um Fotos der Pflanzen im emersen Zustand. Da ihr Aussehen unter Wasser nochmal deutlich anders ausschaut, sollte man sich daher vor allem die Bilder der Aquarienpflanzen im submersen Zustand anschauen.
Grob vor sortieren sollte man seine Auswahl schon und hierbei wieder Bezug nehmen auf die drei Gestaltungsebenen: Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund.
Wieviel Platz hier zur Verfügung steht, ist bei jedem Aquarium natürlich ganz individuell und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Vor allem die Art und Masse des verwendeten Hardscapes ist hier ausschlaggebend. Wurden recht viele Dekorationsgegenstände wie Steine oder Wurzeln verwendet, bietet dies natürlich weniger Fläche für wurzelbildende Pflanzen. Für die klassischen Pflanzen der Ebenen Vordergrund, Mittelgrund und Hintergrund steht aber weniger Platz zur Verfügung. Auf der anderen Seite lässt sich Hardscape dann aber gut von Aufsitzern und Moosen begrünen.
Zunächst mal geht es bei der Pflanzenliste jedoch nur darum, Vorschläge zu sammeln. Es müssen nicht alle verschiedenen Pflanzenarten dieser Liste auch zum Einsatz kommen. Manchmal sieht es durchaus attraktiver aus, wenn man von einer Pflanzenart eine größere Menge verwendet oder diese an verschiedenen Stellen im Aquarien-Layout auftauchen. Vor allem für den Vordergrund ist es zu empfehlen, nur eine (oder maximal zwei) Arten von Bodendeckern zum verwenden.
Ebenso kann es nicht schaden, gewisse Blattformen durch alle Gestaltungsebenen und Arten zu wiederholen (zum Beispiel rundliche Blätter). Dies schafft einen sehr harmonischen Eindruck. Rote Pflanzen oder Exemplare, die ansonsten sehr auffällig sind, können prima als Akzente oder Effekte eingesetzt werden. Ihre Anzahl kann daher gerne etwas spärlich sein, dafür verwendet man sie als Eyecatcher eher nur an bestimmten Stellen (Fokuspunkte).
Einen Pflanzplan erstellen
Um den vorhandenen Platz in etwa abzuschätzen, ist das Anfertigen eines sogenannten Pflanzplanes eine gute Hilfe. Mithilfe der bereits getätigten Vorauswahl der Pflanzen geht es nun darum zu schauen, wo und wieviel Platz den Wasserpflanzen zur Verfügung steht. Es gilt nun zunächst einmal darum, einen Überblick über die freien Flächen zu bekommen. Ein prima Hilfsmittel ist es, zum Beispiel mit kleinen Holzstäbchen freie Areale für den Hintergrund, Mittelgrund und Vordergrund abzustecken. Somit lassen sich die zu bepflanzenden Flächen für die verschiedenen Gestaltungsebenen gut optisch darstellen und dann in etwa ausrechnen oder abschätzen.
Für seine Favoriten aus der im Vorfeld bereits erstellen Pflanzenliste sucht man sich nun bestimmte Plätze. Hierzu sollten die beliebtesten Pflanzen zunächst eingeplant werden. Noch freie Flächen lassen sich dann mit weiteren Alternativen aus der Pflanzenliste ergänzen. Andere Blattformen und -farben können jeweils für hübsche Kontraste und Abwechslung sorgen.
Eine Sonderrolle bei dieser Art der Berechnung spielen Aufsitzerpflanzen und Moose, da diese im Prinzip nicht auf eine freie Fläche gesetzt werden. Stattdessen nehmen sie auf Hardscape Platz, sprich Steine, Wurzeln und andere Dekorationsgegenstände. Aber auch hier kann man sich einer groben Faustformel bedienen (im wahrsten Sinne des Wortes): Um einen Stein oder eine Wurzel von der Größe einer menschlichen Faust zu begrünen, reicht in etwa eine Topfpflanze oder ein kleiner in-vitro-Becher.
Wieviel Pflanzen erhält man aus einem Topf?
Um den nun freien Flächen im Aquarium eine Anzahl von Pflanzen entgegen zu setzen, kann man sich einer sehr groben Faustformel bedienen: Der Inhalt einer Topfpflanze oder eines kleinen in-vitro-Bechers reicht in etwa aus, um eine Fläche von 10 x 10 cm zu bepflanzen. Ein XL-Becher bietet ungefähr die 1,5-fache bis doppelte Menge. Bitte beachte, dass es sich hier nur um sehr grobe Vorgaben handelt, die individuell und vor allem jahreszeitlich abweichen können.
Durch die nun festgelegten Pflanzenarten und die ungefähren Mengenangaben lässt es sich nun wesentlich besser einkaufen, als vollkommen planlos. Zum Schluss noch ein Tipp: Sollte das Budget keine wesentliche Rolle spielen, plane lieber etwas mehr Pflanzen ein, falls du dir bei bestimmten Mengen unsicher bist. Ein von Anfang an sehr üppig bepflanztes Aquarium bedeutet auch, dass es von Beginn an in einer wesentlich besseren biologischen Balance steht, als wenn nur sehr wenige Pflanzen vorhanden sind. Mehr Wasserpflanzen im Aquarium zu haben bedeutet auch ein vermehrter Stoffwechsel, so dass vor allem gegen Algen direkt zu Beginn eine stärkere Konkurrenz vorhanden ist. Stark bepflanzte Aquarien meistern erfahrungsgemäß die Einfahrphase wesentlich problemloser.