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Vampirkrabben sind semiterrestrisch lebende kleine Krabben, die in Indonesien auf der Insel Sulawesi vorkommen. Sie gehören zur Gattung Geosarma und sind mit einer Endgröße von maximal 6 cm recht klein bleibend. Die kleinen Krabben sind aufgrund ihrer auffälligen Färbung sehr beliebt. Hier gibt es mittlerweile viele verschiedene Fundortvarianten, die sich in ihrer Farbgebung unterscheiden. Vampirkrabben leben in der Natur nahe an Süßwassergewässern, halten sich aber ansonsten viel auf dem Land auf und erklimmen teilweise gar Baumstämme. Für ihr Überleben ist eine hohe Luftfeuchtigkeit von Belang.
Haltungsbedingungen
Vampirkrabbe im Habitat. Copyright by Chris Lukhaup.
Vampirkrabben sind sehr gesellige Tiere und sollten daher vorzugsweise in einer Gruppe gehalten. So werden für 5 bis 6 Tiere Aquaterrarien mit einer Kantenlänge von 60 cm empfohlen. Zusätzlich sollte eine Tiefe von 30 bis 40 cm vorhanden sein. Für ein einzelnes Paar dieser Krabben ist mitunter ein Becken mit einer Grundfläche von 40 x 30 cm ausreichend.
Ein Wasserteil sollte vorhanden sein, braucht aber nicht besonders groß auszufallen. Eine Tiefe von 3-5 cm ist ausreichend. Da die Krabben ertrinken können, ist eine maximale Tiefe von 6 cm einzuhalten. Ebenso ist eine nur sanfte Ufersteigung als Ein- und Ausstiegshilfe zu empfehlen, oder aber flache Steine im Wasser als Kletterhilfe. Die Luftfeuchtigkeit sollte zwischen 80 und 90 % liegen. Bei ausreichender Luftfeuchtigkeit reicht mitunter auch eine mit Wasser gefüllte Schale aus. Eine geeignete Temperatur für Vampirkrabben liegt zwischen 24 und 28 °C. Im Hinblick auf die Wasserwerte liegt ein größerer Toleranzbereich vor. Der pH-Wert kann zwischen 6,5 – 8 liegen, die Gesamthärte zwischen 10°– 20° dGH.
Ideal für diese kleinen Krabbler ist ein dich schließendes Aquaterrarium. Es sollte auf jeden Fall ausbruchssicher sein, denn Vampirkrabben sind sehr gute Kletterer und können durch die kleinste Lücke entkommen. Da sich die Tiere überwiegend auf dem Land aufhalten, sollte der Landteil im Aquaterrarium entsrpechend groß ausfallen. An Land sollten genügend Versteck- und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein. Dies können zum Beispiel Tonröhren, Höhlen oder Aufbauten aus Steinen und Wurzelholz sein. Diese werden auch gerne als Kletterhilfen verwendet. Als Bodengrund eignet sich Torf oder Rindenmulch sehr gut für den Landteil.
Bepflanzung
Das Aquaterrarium für Vampirkrabben kann sowohl im Wasser-, als auch im Landteil hübsch bepflanzt werden. Zwar fressen die Krabben theoretisch pflanzliche Nahrung, in der Regel gehen sie aber nicht an die Bepflanzung ihrer Heimstätte. Vor allem wenn man auch recht hartblättrige Arten wie Bromelien und Anubien setzt, ist die Gefahr eines Übergriffes sehr gering. Mit Vampirkrabben lässt sich daher ein sehr hübsches Terrascape einrichten.
Generell sollten alle Pflanzen, inbesondere die Wasserpflanzen, vor dem Einsetzen gut gewässert werden, damit an ihnen keine Schadstoffe oder übermäßige Düngemittel anhaften, die den Wirbellosen ansonsten schaden könnten. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, greift auf die Verkaufsform "in Vitro" zurück.
Bei den Terrariumpflanzen für den Landteil ist darauf zu achten, dass diese für eine hohe Luftfeuchtigkeit von 80 bis 90 % ausgelegt sind. Dies gilt für die meisten für Regenwaldterrarien geeigneten Arten wie Bromelien, Juwelorchideen, aber auch einige Tillandsien.
Vergesellschaftung
Ein Paar Vampirkrabben. Copyright by Chris Lukhaup.
Vampirkrabben sollten in einem Artenbecken gehalten werden. Kleine Fische eignen sich nicht als Beibesatz, da diese als Futter enden können. Im Wasser lebende Schnecken werden von den Krabben recht gerne verspeist, Zwerggarnelen können auch als Futter angesehen werden. Hier empfiehlt es sich, dann zumindest sich schnell vermehrende Arten (Neocaridina) einzusetzen.
Wenn es Fische sein sollten, dann sind Harnischwelse eher als Beifische zu empfehlen. Grundsätzlich verhalten sich Vampirkrabben, vor allem innerartlich, durchaus friedlich. Es sollten jedoch genügend Verstecke und Rückzugsmöglichkeiten vorhanden sein.
Ernährung von Vampirkrabben
Vampirkrabben sind im Prinzip Allesfresser. Sie nehmen daher pflanzliche, noch lieber aber fleischliche Nahrung gerne an. Zu letzterem darf auch ab und an etwas Lebendfutter in Form von kleinen Schnecken, Würmern oder Bachflohkrebsen verabreicht werden.
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Ansonsten werden übliche Futtertabletten, verschiedene Frostfuttersorten, aber auch klein geschnittenes Gemüse und Obst angenommen. Die Ernährung darf gerne abwechslungsreich sein. Von Belang ist außerdem eine Kalkquelle, etwa in Form einer Sepiaschale. Dies gewährleistet, dass die Krabben genügend Mineralien aufnehmen und sich gesund häuten und wachsen können. Dies ist förderlich für ein langes Leben dieser kleinen Krabbler, die durchaus bis zu vier Jahre alt werden können.
Zucht
Vampirkrabbe mit Nachwuchs. Copyright by Chris Lukhaup.
Geosesarma gehören zum spezialisierten Fortpflanzungstyp. Männliche Tiere kann man an der deutlich schmaleren Bauchklappe recht gut von den Weibchen unterscheiden. Für eine erfolgreiche Vermehrung sind genügend Verstecke im Aquaterrarium von Belang. Die Weibchen bewohnen für die Brutpflege dann eine geeignete Höhle. Erst wenn die Jungtiere voll entwickelt sind, verlassen die Tiere ihren Unterschlupf. Der kleine Nachwuchs ist dabei nur wenige Millimeter groß und bräunlich gefärbt. Da Vampirkrabben kannibalisch sein können, gilt es, die Jungtiere gut vor den Eltern zu schützen. Es empfiehlt sich, die Babybkrabben getrennt von den adulten Tieren aufzuziehen und diese gezielt zu füttern. Viele Versteckmöglichkeiten und proteinreiches Futter sind hierbei eine gute Hilfe.
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