Ohne Moos nichts los - Moose für dein Aquarium
Die Vielfalt an Aquarienmoosen ist seit den 2000er Jahren gewaltig angewachsen. Noch vor nicht langer Zeit waren in der Aquaristik nur wenige Arten wie "Javamoos" (sowohl Taxiphyllum barbieri als auch Vesicularia dubyana) und das Teichlebermoos Riccia fluitans verbreitet. Vor allem Hobbyisten in Ost- und Südostasien haben ein großes Interesse an neuen Moosen für Aquarien entwickelt, nicht zufällig sind also viele dieser Arten in Asien heimisch.
Die Beliebtheit von Moosen im Aquarium geht auch Hand in Hand mit neuen Gestaltungsstilen im Aquascaping, dem Aufschwung der Süßwassergarnelen-Haltung und Garnelenzucht und der Popularität der Nano-Aquaristik. Eine Anzahl neuerer Moose wird inzwischen von den großen Wasserpflanzen-Gärtnereien und in In-Vitro-Labors produziert. Viele Moose kann man aber nur online kaufen, oder sie werden unter Aquarianern getauscht. Wir bieten in unserem Shop ein breites Sortiment an Aquarienmoosen, teilweise aus eigener Anzucht. Darunter sind bisher wenig bekannte Raritäten wie das "Pilo-Moos", die nach unserer Erfahrung bestens für die Aquariengestaltung geeignet sind. In-Vitro-Kultur bietet die Möglichkeit, garantiert algen- und schädlingsfreies Moos zu bekommen.
Moose zaubern eine ganz besondere, naturhafte Atmosphäre in die Aquarien. In erster Linie sind es Aufsitzerpflanzen für Dekorationsmaterialien wie Steine und Wurzelholz (das Hardscape). Auch die Gestaltung eines Moosteppichs auf dem Bodengrund eines Aquariums ist möglich. Aquarienmoose bieten mit ihren unterschiedlichen Grüntönen, Texturen und Wuchsformen viele interessante Möglichkeiten für das Aquascaping. Selbst Schwimmpflanzen wie Riccia und Ricciocarpos natans finden sich unter den Moosen. Allgemein sind es eher langsamwüchsige Pflanzen, doch es gibt auch schnellwüchsige Moose wie Riccia fluitans oder Drepanocladus aduncus.
Nicht zuletzt tragen Aquarienmoose zu einem biologisch gut funktionierenden Aquarium bei. Sie bieten eine große Besiedlungsfläche für nützliche Mikroorganismen und werden gern von Garnelen abgeweidet, die auch eventuellen Algenwuchs in Zaum halten. Ebenso werden Moose von verschiedenen Fischarten als Laichplatz angenommen und bieten Jungfischen Deckung und auch etwas Nahrung in Form von Mikrofauna, die sich im Moosdickicht ansiedelt.
Die Aquarienmoose zählen zu zwei sehr verschiedenen Verwandtschaftsgruppen: zum einen die "echten Moose", die sogenannten Laubmoose. Sie sind in Stämmchen und Blättchen gegliedert. Zum anderen die Lebermoose, eine vielgestaltige Gruppe mit Formen wie dem Teichlebermoos (Riccia fluitans), dem Zarten Lebermoos (Monosolenium tenerum) und Riccardia-Arten, aber auch Laubmoos-ähnlichen Pflanzen wie Solenostoma tetragonum und Plagiochila integerrima.
Kuriositäten sind das "Wave moss" und der "Süßwassertang", die Lebermoosen ähneln, aber mit ihnen nichts zu tun haben. Es sind Farn-Gametophyten (Prothallien), ein Farn-Jugendstadium.
In der Aquarienkultur sind sie aber mit Moosen vergleichbar und daher in unserem Onlineshop ebenfalls unter der Kategorie "Moose" erhältlich.
Auch den "Moosball" Aegagropila linnaei führen wir unter "Moosen", tatsächlich ist es aber eine sehr langsam wachsende Grünalgen-Art.
Viele Aquarienmoos-Arten sind an ihren Naturstandorten nur zeitweise unter Wasser, sie wachsen dort zum Beispiel auf Stein und Holz an Bächen, in Überschwemmungsgebieten und Sümpfen; nichtsdestotrotz gedeihen sie im Aquarium ständig submers. Solche Moose eignen sich für die Dry Start-Bepflanzungsmethode, aber auch für die Gestaltung luftfeuchter Paludarien, Riparien und Wabi-Kusa.
Andere wiederum sind von Natur aus reine Wassermoose, wie Fissidens fontanus, Quellmoos-Arten (Fontinalis) und das "Queen moss". Sie lassen sich schwer oder gar nicht über Wasser halten.
Die meisten aquarientauglichen Moose kommen aus den wärmeren Regionen der Erde und gedeihen gut bei den üblichen Zimmeraquarien-Temperaturen von über 20 °C. Andere wie Quellmoos (Fontinalis) und das Ufermoos (Leptodictyum riparium) sind unter anderem in Mitteleuropa heimisch und ideal für Kaltwasserbecken.
Sie wachsen bei guter CO2- und Nährstoffversorgung aber auch in temperierten Becken bei bis zu 25 °C.
Moose gelten als wenig lichtbedürftig, und einige Arten wie Taxiphyllum barbieri sind ausgesprochen anspruchslos. Die Erfahrung zeigt aber, dass die meisten Arten sich erst bei guter Beleuchtung, CO2-Zugabe und vollständiger Makro- und Mikronährstoffdüngung von ihrer schönsten Seite zeigen, mit der dichtesten Verzweigung und den tiefsten Grüntönen.
Die Bepflanzung des Hardscape mit Moosen beschreiben wir in diesem Wiki-Artikel. Viele Moose heften sich selbst am Untergrund fest und bilden dazu sogenannte Rhizoiden, wurzelähnliche Haftorgane, die wie braune oder farblose Haare aussehen. Um festwachsen zu können, müssen wachsende Triebspitzen in dauerhaften Kontakt zum Untergrund kommen. Einige Moosarten wachsen unter Wasser wenig oder gar nicht fest. Sie müssen gelegentlich neu befestigt werden, bevor sie sich ablösen.